Nicht erkannte Laufwerke sind nach wie vor die wichtigste Ursache für Datenverluste

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Aus dem aktuellen Datenverlust-Index (Data Loss Index / DLI) geht hervor, dass ein Viertel (25 Prozent) aller Datenverlustfälle auf nicht erkannte Speichermedien zurückzuführen ist [1]. Über ein Zehntel (11 Prozent) der Befragten erlitten Datenverluste, weil sich das Speichergerät nicht einschalten ließ. Knapp zehn Prozent der Datenverluste wurden dadurch verursacht, dass ein Nutzer das Speichergerät fallen ließ. In mehr als neun Prozent aller Fälle wurden die Daten versehentlich gelöscht.

In den Index fließen Ergebnisse des Selbst-Diagnose-Tools zur Datenrettung ein, mit dem Kroll Ontrack anonymisierte Daten von Nutzern in allen Ländern weltweit erhebt und auswertet. Mit diesem Werkzeug lässt sich eigenständig eine vorläufige Diagnose des Geräts vornehmen. Kroll Ontrack bietet im Anschluss eine erste Empfehlung, was für die Wiederherstellung der Daten getan werden kann. Zu den möglichen Datenverlust-Szenarien, die das Tool abdeckt, zählen Schäden durch Feuer, Flüssigkeiten, Stürze beziehungsweise Aufprall sowie Malware/Viren.

Hauptursachen für Datenverlust Q1 2016

  Grund für Datenverlust Prozentualer Anteil der Befragten
1 Nicht erkannte Laufwerke 25 %
2 Gerät lässt sich nicht einschalten 11 %
3 Schäden durch Sturz/Aufprall 10 %
4 Gelöschte Dateien 9 %
5 Beschädigte Geräte/Software 7 %

 

Bei Mobilgeräten hingegen waren mit 33 Prozent gelöschte Dateien die Hauptursache. Schäden durch Flüssigkeiten, die in den beiden vergangenen Vierteljahren noch an erster Stelle standen, sind deutlich zurückgegangen und verursachten nur 15 Prozent der Fälle von Datenverlust bei Mobilgeräten, ein Rückgang von 7 Prozent im Vergleich zum vergangenen Vierteljahr.

»Unfälle passieren einfach. Doch in Panik zu verfallen, ob als Einzelperson oder als Unternehmen, ist die denkbar ungünstigste Reaktion. Das vollkommen unzerstörbare und narrensichere Gerät gibt es nicht, und unsere Kunden sind häufig überrascht, wie viele Daten wir selbst in scheinbar hoffnungslosen Fällen wiederherstellen können. Wenn es zu einem Datenverlust kommt, ist es wichtig, die Möglichkeiten und Informationen abzuwägen, bevor man handelt. Beim Versuch, Daten von einem fehlerhaften Gerät wiederherzustellen, besteht beispielsweise das Risiko, dass noch weitere Daten verloren gehen, das Gerät nicht erkannt wird oder die Garantie verfällt. Die Selbstdiagnose mit dem Werkzeug von Kroll Ontrack ist ein erster Schritt für den Nutzer wertvolle Informationen zu erhalten, die ihn auf den richtigen Weg bringen können«, erklärt Peter Böhret, Managing Director Kroll Ontrack GmbH.

Der jüngste Datenverlust-Index zeigt, dass mehr als zwei Drittel (70 Prozent) aller Datenverlust-Fälle Laptops und externe Festplatten betreffen. Dabei ist der Anteil der Fälle, die sich auf externe Festplatten zurückführen lassen, gegenüber dem vergangenen Quartal um lediglich 2 Prozent auf nunmehr 34 Prozent angestiegen. Bei Datenverlusten auf Laptops dagegen war ein Rückgang von 10 Prozent auf jetzt 36 Prozent zu verzeichnen. Nach wie vor entfällt mit 2 Prozent nur ein sehr geringer prozentualer Anteil der gemeldeten Datenverluste auf Bandlaufwerke und andere Speichergeräte mit Magnetband.

Das Selbst-Diagnose-Werkzeug von Kroll Ontrack wird weltweit von Kunden und Partnern genutzt. Seit dem Launch der lokalisierten Sprachversionen hat sich die Anzahl der Selbstbewertungen im Vergleich zum vergangenen Quartal mehr als verdoppelt (Anstieg von 1.036 auf 2.226 Selbstbewertungen). Besonders in Deutschland wird das Tool stark genutzt.

Hauptursachen für Datenverlust nach Ländern

Land Grund für Datenverlust Prozent
Großbritannien
  1. Nicht erkannte Laufwerke
  2. Schäden durch Sturz/Aufprall
  3. Schäden durch Flüssigkeit
22 %

13 %

11 %

Deutschland
  1. Nicht erkannte Laufwerke
  2. Gelöschte Dateien
  3. Schäden durch Sturz/Aufprall
25 %

12 %

10 %

Frankreich
  1. Nicht erkannte Laufwerke
  2. Gerät lässt sich nicht einschalten
  3. Schäden durch Sturz/Aufprall
25 %

14 %

12 %

Italien
  1. Gelöschte Dateien
  2. Nicht erkannte Laufwerke
  3. Beschädigte Geräte/Software
23 %

19 %

10 %

 

Betrachtet man die Ergebnisse aus den europäischen Ländern, so liegen die Hauptursachen in nicht erkannten Laufwerken, Schäden durch Sturz beziehungsweise Aufprall, Geräten, die sich nicht einschalten lassen, Schäden durch Flüssigkeit, gelöschten Dateien, physischen Beschädigungen und beschädigter Hard- beziehungsweise Software. Zu den Datenverlust-Ursachen, die die Nutzer aus allen ausgewerteten Ländern am häufigsten nannten, zählen nicht erkannte Geräte. In diesen Fällen scheinen ganze Laufwerke einfach zu verschwinden; Grund können Hardwareausfälle oder Spannungsschwankungen sein. Dies zeigt deutlich, wie wichtig regelmäßige Daten-Backups sind, damit keine Informationen verloren gehen.

[1] Datengrundlage von Kroll Ontrack für die Analyse: Angaben von 2.226 Nutzern des Selbst-Diagnose-Tools zur Datenrettung aus 43 Ländern.