Psychische Probleme erkennen, behandeln, vermeiden

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Psychische Probleme sind ein ernstes Thema, das viele Menschen in Deutschland betrifft. Laut einer Umfrage von Statista Consumer Insights haben fast ein Drittel der Befragten im letzten Jahr eine depressive Episode durchgemacht, ein Fünftel litt unter Angstzuständen und 13 Prozent hatten eine Panikattacke. Diese Probleme können verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Stress, Stimmungsschwankungen oder Einsamkeit, die oft als alltäglich abgetan werden. Doch wie kann man sich um seine mentale Gesundheit kümmern und vorbeugen?

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Ihre psychische Gesundheit stärken und verbessern können. Dabei geht es nicht darum, eine professionelle Hilfe zu ersetzen, sondern Ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Sie selbst aktiv werden können.

  1. Achten Sie auf Ihre körperliche Gesundheit. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Körper und Geist. Wenn Sie sich körperlich fit und gesund fühlen, wirkt sich das auch positiv auf Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden aus. Versuchen Sie daher, regelmäßig Sport zu treiben, ausreichend zu schlafen, sich gesund zu ernähren und Alkohol und Nikotin zu vermeiden oder zu reduzieren.
  2. Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte. Einsamkeit ist ein häufiger Auslöser für psychische Probleme. Wenn Sie sich mit anderen Menschen austauschen, fühlen Sie sich weniger isoliert und bekommen Unterstützung und Anerkennung. Suchen Sie sich daher Menschen, denen Sie vertrauen können, und teilen Sie Ihre Gedanken und Gefühle mit ihnen. Nehmen Sie an Aktivitäten teil, die Ihnen Spaß machen und Ihnen das Gefühl geben, dazuzugehören.
  3. Lernen Sie, mit Stress umzugehen. Stress ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens, aber zu viel davon kann schädlich sein. Wenn Sie ständig unter Druck stehen, kann das zu Überforderung, Burnout oder Depressionen führen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie lernen, wie Sie Stress bewältigen und abbauen können. Dazu gehören zum Beispiel Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen, aber auch Hobbys, die Ihnen Freude bereiten oder kreative Ausdrucksmöglichkeiten bieten.
  4. Akzeptieren Sie sich selbst. Viele Menschen leiden unter einem geringen Selbstwertgefühl oder Selbstvertrauen. Sie vergleichen sich ständig mit anderen oder haben unrealistische Erwartungen an sich selbst. Das kann zu Frustration, Scham oder Schuldgefühlen führen. Versuchen Sie daher, sich selbst anzunehmen und zu schätzen, wie Sie sind. Erkennen Sie Ihre Stärken und Schwächen an und seien Sie stolz auf Ihre Erfolge und Fortschritte. Seien Sie auch nachsichtig mit sich selbst, wenn etwas mal nicht klappt oder Sie einen Fehler machen.
  5. Suchen Sie sich Hilfe, wenn nötig. Manchmal reichen die eigenen Ressourcen nicht aus, um psychische Probleme zu bewältigen. Das ist kein Zeichen von Schwäche oder Versagen, sondern von Mut und Verantwortungsbewusstsein. Wenn Sie merken, dass Sie allein nicht weiterkommen oder Ihre Probleme Ihr Leben beeinträchtigen, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Anlaufstellen und Angebote, die Ihnen helfen können, wie zum Beispiel Hausärzte, Psychologen, Psychotherapeuten oder Beratungsstellen.

Mit diesen Anregungen können Sie persönlich Ihre psychische Gesundheit fördern. Denken Sie daran: Ihre mentale Gesundheit ist genauso wichtig wie Ihre körperliche Gesundheit und verdient Ihre Aufmerksamkeit und Pflege.

 

Was können Unternehmen machen, um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen?

Die mentale Gesundheit der Mitarbeiter ist nicht nur für die Betroffenen selbst wichtig, sondern auch für die Unternehmen, die von ihrer Leistungsfähigkeit, Motivation und Zufriedenheit abhängen. Deshalb sollten Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um die psychische Belastung ihrer Mitarbeiter zu reduzieren und ihnen Unterstützung anzubieten.

Einige mögliche Maßnahmen sind:

  • Die Sensibilisierung für psychische Probleme erhöhen, indem man Informationen, Schulungen und Workshops anbietet, die das Bewusstsein und das Verständnis für die Thematik fördern.
  • Die Prävention von psychischen Problemen fördern, indem man gesunde Arbeitsbedingungen schafft, die Flexibilität, Autonomie und Wertschätzung ermöglichen, sowie Angebote zur Gesundheitsförderung und Stressbewältigung bereitstellt.
  • Die Früherkennung von psychischen Problemen erleichtern, indem man regelmäßige Feedbackgespräche führt, auf Warnsignale achtet und Mitarbeiter ermutigt, sich Hilfe zu suchen, wenn sie sich überfordert oder unwohl fühlen.
  • Die Intervention bei psychischen Problemen unterstützen, indem man professionelle Hilfe vermittelt, wie zum Beispiel psychologische Beratung, Psychotherapie oder Coaching, sowie interne Ansprechpartner oder Netzwerke zur Verfügung stellt.
  • Die Wiedereingliederung von Mitarbeitern mit psychischen Problemen begleiten, indem man ihnen eine angemessene Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglicht, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten eingeht.

Psychische Probleme sind kein Tabu mehr, sondern eine Herausforderung, der sich Unternehmen stellen müssen. Indem sie die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter schützen und fördern, können sie nicht nur das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, sondern auch ihre eigene Produktivität und Attraktivität als Arbeitgeber steigern.

Genki Absmeier

 


Wie verbreitet sind psychische Probleme in Deutschland?

Psychische Probleme sind in Deutschland laut Statista Consumer Insights weit verbreitet. 31 Prozent der über 2.000 Befragten gaben an, in den letzten zwölf Monaten eine depressive Phase erlebt zu haben, 20 Prozent litten in diesem Zeitraum mindestens einmal unter Angst und 13 Prozent erlebten einen Panikattacke. Oft beginnen Probleme aber schon mit scheinbar alltäglichen Dingen wie Stress (41 Prozent), Stimmungsschwankungen (33 Prozent) oder Einsamkeit (20 Prozent). Das mentale Probleme nicht nur hierzulande weit verbreitet sind, zeigt eine weitere Statista-Grafik. So geben beispielsweise in Schweden und den USA über 40 Prozent der Befragten an, in den letzten zwölf Monaten vor der Umfrage unter psychischen Problemen gelitten zu haben. Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/19548/auftreten-von-psychischen-problemen-in-deutschland/