Die Finanzierung von Geschäften entlang weltweit gespannter Lieferketten ist an sich nichts Neues in der globalisierten Wirtschaft. Doch in Zeiten wiederholter Krisen ist dabei besonderes Geschick gefragt. Für die Auswahl der richtigen Finanzierer kommt es nicht nur auf die Finanzierungskonditionen, sondern gerade auch auf den Faktor IT an.
Markus Schiffers, Managing Director von Orbian für den EMEA-Raum, hat in den vergangenen Jahren an den weltweiten Finanz- und Warenmärkten schon so manchen Sturm erlebt. Die aktuelle Situation, geprägt von angespannten Lieferketten, vielen Engpässen bei wichtigen Ressourcen, dem herausfordernden Zins- und Inflationsumfeld und den großen geopolitischen Spannungen ist aber auch für einen Finanzierungsprofi wie ihn neu. Mit steigenden Herausforderungen nehmen auch die Chancen zu. 2022 ist Orbian vom renommierten »Global Finance Magazine« erneut als »Best Global Supply Chain Finance Provider (Non-Bank)« ausgezeichnet worden. Und das nun schon zum elften Mal. Während viele Fintechs im Bereich Supply Chain Finance kommen und gehen, hat sich Orbian dauerhaft etabliert.
Orbian besteht bereits seit rund einem Vierteljahrhundert. 1999 als Joint-Venture der Citibank und SAP entstanden, ist das Unternehmen seit dem Jahr 2003 eigenständig. Das Unternehmen hat sich bis heute von einem Technologieanbieter zu einem Finanzdienstleister mit eigener Plattform für Supply Chain Finance, kurz SCF, entwickelt.
Finanzierungsmodell hängt nicht nur an einem Partner
Der Erfolg hat viel mit dem einzigartigen Finanzierungsmodell zu tun. Markus Schiffers: »Unsere SCF-Programme hängen nicht von einem einzigen Finanzierungspartner ab. Es können sich viele Finanzierungspartner an einem Programm beteiligen. Das schafft marktgerechte Preise. Außerdem hat eine Änderung der Finanzierungspartner keine Auswirkungen auf den Lieferanten oder unseren Kunden. Dies ist gerade in Krisenzeiten an den Finanzmärkten wichtig.« Für jedes SCF-Programm gründet Orbian eine eigenständige Zweckgesellschaft, die alle Transaktionen mit dem Kunden, den Lieferanten und den Finanzierungspartnern durchführt.
Doch neben der richtigen Finanzierung spielen auch technische Aspekte eine wesentliche Rolle für den Erfolg und besonders die Schnelligkeit einer Supply-Chain-Finanzierung. Der beste Wille und das vorhandene Kapital nützen wenig, wenn sich etwa der Aufbau einer IT-Plattform für die Finanzierung ewig hinzieht – solange wartet kein Geschäftspartner in der sich schnell drehenden Wirtschaftswelt von heute.
Implementierung erweist sich oft als Flaschenhals im SCF-Geschäft
Laut einer Umfrage der Supply Chain Finance Academy stellt die Implementierung von Programmen für die meisten SCF-Anbieter eine immense Herausforderung dar. Demnach dauerten 32 Prozent der Implementierungen länger als ein halbes Jahr.
Die Implementierung des SCF-Programms von Orbian kann in weniger als 30 Tagen abgeschlossen werden. Die Lösung des Unternehmens kann erfolgreich in alle ERP-Systeme integriert werden und ist bereits eine eingebettete Zahlungsmethode im Standardprodukt SAP.
Expertinnen und Experten von Orbian arbeiten dabei Hand in Hand mit den Finanz-, Treasury-, Beschaffungs- und IT-Teams der Kunden, um einen nahtlosen Prozess der Lieferanteneinführung und des Onboardings zu koordinieren. Schiffers: »Unsere Experten dokumentieren, erstellen und implementieren den Unterbau des SCF-Programms, so dass sich das Unternehmen gemeinsam mit uns auf die Aspekte des SCF-Programms konzentrieren kann, die den größten Nutzen bringen – die Entwicklung einer Gesamtstrategie und die Entscheidungsfindung, die Kommunikation und Implementierung von Verlängerungen der Lieferantenkonditionen, eine solide ERP-Anbindung und ein flexibles und effektives Modell für die Programmausführung, das zu einer erfolgreichen Einbindung und Teilnahme der Lieferanten führt«.
Rechnungen bequem später bezahlen, ohne Zulieferer zu gefährden
Gerade im aktuellen Zustand des weltweiten Warenhandels kann eine schnelle und reibungslose Supply-Chain-Finanzierung Handel ermöglichen und stabilisieren. Besonders wenn es um hochpreisige Maschinen und Anlagen geht und wenn zwischen der Warenbestellung, der Warenauslieferung und der Bezahlung der Produkte Wochen, wenn nicht Monate vergehen, sind es stabile, vertrauensvolle Rahmenbedingungen gefragt. Eine gute Lösung verspricht hier seit Langem die Lieferkettenfinanzierung. Durch das Einbinden eines Dritten sorgt der Ankäufer dafür, dass der Verkäufer schnell sein Geld erhält und das Geschäft abgewickelt werden kann. Dafür organisiert der Ankäufer eine Zwischenfinanzierung – und sichert dem Lieferanten der Ware damit bereits weit vor Erreichen der Zahlungsfrist das Geld zu. Der Vorteil für das Unternehmen ist, dass es seine Rechnungen später bezahlen kann, ohne seine Zulieferer in irgendeiner Form in Gefahr zu bringen. Die Lieferanten kommen früher an ihr Geld. Und die Käufer profitieren von längeren Zahlungszielen – das hilft ihrer Liquidität und eröffnet damit neuen Finanzierungs- und Investitionsspielraum.
Gegen einen kleinen Abschlag gehen stattdessen Finanzierungsspezialisten wie Orbian in die Vorleistung. Der Verkäufer erhält direkt sein Geld von den SCF-Unternehmen. Dagegen muss der Abnehmer der Waren die Rechnung erst nach Erreichen der Zahlungsfrist von 90 oder mehr Tagen begleichen.
Eine wichtige Rolle spielt aktuell besonders die Finanzierung nachhaltiger Lieferketten. Den Lieferanten sollen dabei Anreize zur Verbesserung der ESG-Performance gesetzt werden. Dank Sustainable SCF können beispielsweise Lieferanten, die definierte Umwelt- und Sozialkriterien einhalten, bessere Konditionen erhalten.