eco Vorstandsvorsitzender Süme: »Internetunternehmen spielen immer größere Rolle im Mobilitäts-Ökosystem der Zukunft.«
- 35,6 Prozent der Befragten wollen, dass Pkw mit der Verkehrsinfrastruktur wie beispielsweise Ampeln oder Baustellen kommunizieren.
- Rund ein Drittel (31,8 Prozent) der Befragten wünscht sich den Einsatz künstlicher Intelligenz zur optimalen Verkehrssteuerung.
- Mehr Männer (21,6 Prozent) als Frauen (11,3 Prozent) offen für autonome Fahrzeuge .
- Augmented-Reality-Anwendungsszenarien nur für 10,9 Prozent der Befragten relevant.
Mehr CO2-Ersparnisse und optimierte Verkehrsteuerung durch künstliche Intelligenz sowie Fahrzeuge, die mit der Verkehrsinfrastruktur wie beispielsweise Ampeln kommunizieren: So sieht das Wunschszenario deutscher Autofahrerinnen und Autofahrer hinsichtlich digitaler Technologien und Dienste im Automotive-Sektor aus. Dies zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag vom eco – Verband der Internetwirtschaft e. V., Ende Juli 2023 unter 2.500 Pkw-Nutzerinnen und -nutzern – anlässlich der IAA Anfang September in München.
Mehr Konnektivität im Straßenverkehr
Vernetzte Autos stehen ganz oben auf der Wunschliste deutscher Pkw-Fahrer- und Fahrerinnen. 35,6 Prozent der Befragten wollen, dass Autos verstärkt mit anderen Fahrzeugen und der Außenwelt interagieren – beispielsweise Informationen von anderen Verkehrsmitteln oder der Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln, Baustellen oder Rettungsfahrzeugen empfangen und wiederum selbst Informationen an ihre Umwelt senden. »Das Auto als Fortbewegungsmittel ist nicht länger ein isoliertes Objekt, sondern Bestandteil eines die Welt umspannenden digitalen Mobilitäts-Ökosystems«, sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender vom eco Verband. Um die notwendige digitale Infrastruktur aufzubauen und zu etablieren, brauche es eine starke Internetwirtschaft, Digitalunternehmen würden daher im Mobilitäts-Ökosystem eine immer bedeutendere Rolle spielen, so Süme weiter. Dies verdeutliche auch die strategische Ausrichtung der IAA unter dem Motto »Experience Connected Mobility« – weg von der klassischen Automobilmesse hin zu vernetzter Mobilität und umfassenden Mobilitätsthemen.
»Das vernetzte Mobilitäts-Ökosystem erfordert zuverlässige Datenverarbeitung im großen Stil: Routenplanung, Positionsdaten, Geschwindigkeitsdaten, Umgebungsdaten, Daten zum Fahrverhalten, Entertainment- und Wartungsdaten. Voraussetzung dafür sind Investitionen in 5G-Technologie, leistungsfähige Rechenzentren sowie klare und verhältnismäßige Regeln für den Austausch von Daten sowie Anreize für Standardisierung und den Aufbau von Datentreuhändern, um Mobilität komfortabler, schneller und sicherer zu machen«, ergänzt Süme. Die sinnvolle Verknüpfung und smarte Auswertung der wachsenden Datenmengen sei der Schlüssel zu Innovation und nachhaltiger, bedarfsorientierter Mobilität.
Künstliche Intelligenz für Verkehrsmanagement und CO2-Ersparnis
Fast ein Drittel (31,8 Prozent) der Befragten wünscht sich außerdem, dass Verkehrsströme zukünftig mithilfe künstlicher Intelligenz besser ausgesteuert werden, um Staus zu vermeiden und eine bessere Routenauslastung zu erreichen. Die Nutzung der Fahrzeugdaten soll aber nicht nur helfen, den Verkehr intelligent zu planen, sondern auch CO2 sparen. 19,4 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer plädieren dafür, dass zukünftig künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um CO2-Ersparnisse im Mobilitätssektor zu erzielen. »Die Umfrageergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Förderung von multimodalen Mobilitätsplattformen sowie datengestützter Verkehrsplanung. Gerade der Verkehrssektor hinkt den Klimazielen hinterher. In Deutschland entfallen etwa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen auf den Sektor Verkehr. Vernetzung, Big Data und Künstliche Intelligenz können dazu beitragen, die Verkehrswende zu beschleunigen und die Weichen für eine nachhaltige Mobilitätszukunft zu stellen«, betont Süme. Nach einer Studie von Arthur D. Little ließe sich mithilfe vernetzter Mobilitätslösungen das CO2-Emissionsvolumen in Deutschland bis 2030 um 14 Megatonnen verringern, was in etwa 20 Prozent der für 2050 prognostizierten Transportemissionen ausmacht.2 Bereits heute zeigten Navigations-Apps wie beispielsweise Google Maps Usern standardmäßig die Route mit den geringsten CO2-Emissionen, wenn die geschätzte Ankunftszeit mit der schnellsten Route vergleichbar ist.
Autonomes Fahren und Augmented Reality
Mehr Zurückhaltung herrscht bei den Deutschen hingegen beim autonom fahrenden Auto oder Augmented-Reality-Anwendungen. Nur 16,4 Prozent der Pkw-Nutzerinnen und -nutzer wollen zukünftig in autonomen Fahrzeugen unterwegs sein. Männer sind der Technologie gegenüber weitaus aufgeschlossener als Frauen. Etwa jeder fünfte Mann (21,6 Prozent) wünscht sich mehr selbstfahrende Autos, aber nur etwa jede zehnte Frau (11,3 Prozent). Digitale Technologien auf Augmented-Reality-Basis wie beispielsweise die Projektion fahrrelevanter Informationen in der Windschutzscheibe sind für die Befragten am wenigsten relevant. Nur etwa jeder Zehnte wünscht sich mehr Augmented-Reality-Technologien im Auto der Zukunft.
Weitere Informationen zum Thema Mobility
Weitere Informationen zum Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit
1 Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco 2.500 bundesdeutsche Autofahrer:innen ab 18 Jahren zwischen dem 24. und 31.07.2023 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Autofahrer:innen der BRD ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,2 Prozent
2 Studie »Digital Transformation for More Sustainability:
The Positive Impact of Digital Technologies and Infrastructures on the Carbon Footprint of Industry and Society« von Arthur D. Little im Auftrag des eco
Bekanntheit von Shared Mobility wächst
Deutliche Mehrheit ist mit Sharing-Angebot zufrieden.
Ob Car-Sharing, Bike-Sharing oder Moped-Sharing: Die Bekanntheit von Shared Mobility nimmt zu. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Menschen in Deutschland sagt, dass sie den Begriff Sharing kennt und gut erklären kann, was er bedeutet – im Jahr davor war es erst jeder und jede Dritte (30 Prozent). Ein Viertel (26 Prozent) weiß nach eigenen Angaben in etwa, was Sharing bedeutet. 18 Prozent haben zwar davon gehört, können aber nicht genau erklären, was es ist. Nur 7 Prozent haben noch nie von Sharing im Zusammenhang mit Mobilität gelesen oder gehört. Und 79 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Shared-Mobility-Angeboten sind mit ihnen allgemein zufrieden. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach ist der Anteil derer, die den Begriff Sharing gut erklären können, unter den 16- bis 29-Jährigen mit 64 Prozent am höchsten. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 56 Prozent, unter den 50- bis 64-Jährigen 47 Prozent und unter den über 65-Jährigen immerhin noch 28 Prozent.
Unter den Befragten, die Sharing-Angebote nutzten, sind 80 Prozent vor allem mit dem Buchungsvorgang per App zufrieden. Je zwei Drittel (66 Prozent) zeigen sich mit der Verfügbarkeit in ihrer Nähe sowie der Vielfalt des Angebots zufrieden. 60 Prozent loben den Zustand der Fahrzeuge, jeweils rund die Hälfte die Informationen zum Fahrzeug wie Ladezustand und Vorschäden (52 Prozent) sowie den Preis (49 Prozent). »Die konsequente Nutzung digitaler Technologien, etwa der Buchungsprozess per Smartphone und der einfache Bezahlvorgang, spielen bei der Zufriedenheit eine wichtige Rolle. Um eine flächendeckende Mobilitätswende hin zu einer nachhaltigen Mobilität zu erreichen, müssen Sharing-Angebote nicht nur in Metropolen, sondern auch in suburbanen und ländlichen Regionen vermehrt verfügbar gemacht werden. Während die Menschen in den Großstädten unter zahlreichen Möglichkeiten wählen können, wie sie von A nach B kommen, fehlt es auf dem Land meist noch an Alternativen zum Auto«, sagt Bitkom-Mobilitätsexperte Paul Hannappel.
[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: »Haben Sie schon einmal von dem Begriff Sharing im Zusammenhang mit Car-Sharing, Bike-Sharing, E-Scooter-Sharing oder Moped-Sharing gelesen oder gehört?« und »Wie zufrieden sind Sie mit den Sharing-Angeboten an den Orten, an denen Sie sich häufig aufhalten, hinsichtlich der folgenden Aspekte?«