Unternehmen modernisieren ihre IT-Netzwerke – endlich

Die Mehrheit der Unternehmensnetzwerke weltweit ist veraltet, das zeigt der Network Barometer Report [1]. Im letzten Jahr investierten Unternehmen jedoch vermehrt in die Erneuerung ihrer IT-Infrastrukturen. Grund sind die wachsenden Anforderungen durch mobiles Arbeiten, das Internet der Dinge sowie Software-defined Networks (SDN).

Erstmals seit 2010 investieren Unternehmen weltweit wieder stärker in die Modernisierung ihrer IT-Netzwerke. Dadurch sank der Altersdurchschnitt der Unternehmensnetzwerke: 2015 nutzte weniger als die Hälfte der Unternehmen (42 Prozent) in die Jahre gekommene oder veraltete Netzwerktechnologien, im Jahr zuvor war es noch jedes zweite Unternehmen (53 Prozent). Das ist eines der Ergebnisse des Network Barometer Report 2016 von Dimension Data, der IT-Infrastrukturen in Unternehmen aller Größen und Branchen weltweit sowie mehr als 300.000 Servicefälle analysiert.

Alte Netze brauchen anderes Supportmodell

»Alternde Netzwerke sind nicht zwingend ein Problem«, erklärt Tolga Erdogan, Director Solutions & Consulting von Dimension Data Deutschland. »Einige Unternehmen nutzen die Möglichkeit, durch längere Betriebszeiten ihrer IT-Netzwerke die Investitionen für eine Modernisierung aufzuschieben. Sie müssen sich jedoch im Klaren darüber sein, dass sie dafür ein anders angelegtes Supportmodell benötigen, das mit kontinuierlich ansteigenden Kosten verbunden ist. Zudem werden neue und innovative Technologien wie Software-defined Networking oder Kollaborationslösungen von den älteren Netzwerken unter Umständen nicht mehr unterstützt.«

Sicherheitsrisiken sind enorm

Obwohl viele Netzwerke erneuert wurden, warnt der Report vor akuten Sicherheitsrisiken: Der Anteil von Geräten mit mindestens einer Schwachstelle stieg im Betrachtungszeitraum weltweit von 60 Prozent im Jahr 2014 auf 76 Prozent im Jahr 2015 – gleichzeitig dem höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre. In Europa beträgt der Anteil sogar besorgniserregende 82 Prozent (2014: 51 Prozent). Bei den dokumentierten Störfällen entfällt mehr als ein Drittel (37 Prozent) auf die beiden Hauptgründe menschliches Versagen und falsche Konfiguration. Das wäre mit einer entsprechenden Qualitätskontrolle und Konfigurationsverwaltung sowie durch Automatisierung vermeidbar.

Reaktionszeiten und Reparaturdauer

Die Reaktionszeiten auf Störfälle haben sich dagegen verbessert und sind gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt 69 Prozent schneller geworden. Auch die durchschnittliche Reparaturdauer konnte um 32 Prozent gesenkt werden. Bei Unternehmen, die auf die Service Desk Integration setzten, lag dieser Wert sogar noch darunter: Die Reaktion auf Störfälle war hier mehr als doppelt so schnell (55 Prozent) gegenüber dem Durchschnitt, die Reparaturzeiten waren ein Drittel (36 Prozent) geringer.

»Das IT-Netzwerk ist der zentrale Enabler für die digitale Transformation«, so Erdogan. »Darum sollten Unternehmen ihr Netzwerk unter keinen Umständen vernachlässigen. Denn nur eine moderne, flexible und sichere IT-Infrastruktur ermöglicht es, schnell sowohl auf neue Herausforderungen am Markt als auch auf Angriffe von außen zu reagieren.«

Weitere Ergebnisse des Network Barometer Reports:

  • Software-definierte Netzwerke sind im Kommen: Das Marktinteresse ist groß, allerdings steht der Adoptionszyklus erst am Anfang und bisher sind wenige Unternehmensnetzwerke in der Lage, einen SDN-Ansatz zu unterstützen. Im Jahr 2015 konnten weniger als 0,4 Prozent der Geräte das softwaredefinierte WAN unterstützen und nur 1,3 Prozent waren SDN-fähig.
  • Die Einführung von IPv6 schreitet weiter voran: Mittlerweile nutzen 41 Prozent die neueste Version des Internetprotokolls (IP), das als Identifikations- und Lokalisierungssystem auf Netzwerkgeräten dient und den Datenverkehr im Internet steuert. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 21 Prozent.
[1] Der Dimension Data Network Barometer Report ist die einzige Studie dieser Art, die weltweit analysiert, vergleicht und bewertet, ob die heutigen Netzwerke bereit sind, die Geschäftsmodelle zu beschleunigen. Der Report von 2016 wurde aus technischen Daten zusammengestellt, die in mehr als 320 Technologielebenszyklus-Management-Bewertungen gesammelt wurden. Diese erstreckten sich über 97.000 technische Geräte in Unternehmen jeder Größe und aller Industriezweige in 28 Ländern. Er enthält außerdem Daten zu über 300.000 Servicefällen, die in den Global Contact Centers von Dimension Data und in den vom IT-Dienstleister betreuten Kundennetzwerken erfasst wurden. Weitere Informationen unter www.dimensiondata.com/networkbarometer.

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