Verbraucher fürchten Hacks ihrer Finanzdaten

Eine Studie zeigt, dass Verbraucher sich mehr vor Hacks ihrer Finanzdaten als vor Hacks privater Informationen über ihre Familien fürchten. Die Studie belegt zudem, dass Kunden häufiger über Nachrichtenmedien und Social-Media-Portalen von Sicherheitsvorfällen erfahren als von den gehackten Unternehmen, die über ihre Daten verfügen

Centrify gibt Ergebnisse seiner Consumer-Trust-Studie 2016 bekannt. Die Studie untersuchte Einstellungen von Verbrauchern bezüglich Hacking: Vor Hacks welcher Informationen fürchten sich die Befragten am meisten? Wie häufig ändern Verbraucher ihre Passwörter und wie erfahren sie von einem Hack?

Finanzdaten vor persönlichen Daten

Die von Centrify durchgeführte Online-Studie fand heraus, dass die Befragten vor allem Hacks ihrer Kreditkarten- oder Bankinformationen fürchten. Für 78 % der deutschen und ebenso viele Befragte aus den USA ist dies eine ihrer größten Befürchtung. In Großbritannien liegt der Wert mit 85 % sogar noch höher.

Die Studie befragte insgesamt 2.400 Teilnehmer aus Deutschland, den USA und Großbritannien. Es zeigte sich, dass die Befragten in Deutschland zudem sehr besorgt darüber sind, dass ihre Patientenakten in die Hände von Hackern geraten könnten. Für 48 % der deutschen Befragten ist dies eine ihrer größten Befürchtungen (46 % in USA, 45 % in GB). Darauf folgt die Angst vor Hacks auf Informationen zu Finanzinvestitionen mit 43 %. In den USA und in Großbritannien die Angst vor Hacks ihrer Finanzinvestitionen unter Verbrauchern mit 58 % beziehungsweise 56 % sogar noch deutlich höher.

Ebenfalls 43 % der deutschen Befragten (44 % in USA, 41 % in GB) fürchten sich sehr davor, dass familiäre Informationen und Informationen zu ihren Kindern von Hackern gestohlen werden.

Laut der Studie lösen mögliche Hacks von polizeilichem Führungszeugnis, dem Browser-Verlauf und Dating-Profil-Informationen am wenigsten Sorgen bei den Befragten aus. Dies liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass viele Personen diese Informationen nicht als peinlich erachten.

Information über welchen Kanal?

Die Studie fand zudem heraus, dass im Fall eines erfolgten Hacks die Kunden dies nicht immer direkt von den angegriffenen Unternehmen oder Organisationen erfahren, die über ihre Daten verfügen. Nahezu die Hälfte der Befragten in allen drei Ländern gab an, dass sie über Nachrichten von den Hacks erfahren haben. Bei jungen Erwachsenen hingegen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie via Social-Media-Portalen davon hören.

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Umgang mit Passwörtern

Zusätzlich zeigte sich, dass trotz des zunehmenden medialen Fokus auf spektakuläre Hacks der Umgang mit Passwörtern bei den meisten Befragten bestenfalls nachlässig ist. Sie wenden keine adäquaten Vorsichtsmaßnahmen an, um ihre persönlichen Informationen zu schützen. Erschreckenderweise wechselt ein Drittel der Deutschen und Briten sowie ein Viertel der Amerikaner ihre Passwörter nur einmal im Jahr, seltener oder nie. 23 % der deutschen Befragten ändern ihre Passwörter mindestens einmal im Monat.

Das geringe Änderungsfrequenz von Passwörtern ist vor allem deshalb alarmierend, weil Verbraucher immer anfälliger für Hacker-Attacken werden. 60 % aller Deutschen tätigen alle oder einen großen Teil ihrer Bankgeschäfte online. Auch fast ein Drittel der Einkäufe wird der laut Studie mittlerweile von den deutschen Befragten komplett beziehungsweise überwiegend online erledigt.

Doch es gibt auch gute Nachrichten, so sind viele Kunden durchaus lernfähig bezüglich ihres Online-Verhalten. Die Studie fand heraus, dass zwei Gruppen häufiger regelmäßig ihre Passwörter ändern: Diejenigen, deren persönliche Informationen in der Vergangenheit gehackt wurden und die, die viel online einkaufen.

Zeit für Sicherheitsmaßnahmen

Zudem sind die Kunden durchaus gewillt, Zeit für Sicherheitsmaßnahmen zu investieren, wenn sie mehr Sicherheit zur Folge haben. Mehr als die Hälfte der deutschen Befragten (52 %) würden durchaus 10 Minuten oder mehr für Sicherheitsvorkehrungen aufbringen, gefolgt von 46 % in den USA und 30 % in Großbritannien.

Über die Hälfte der Befragten wählten eine Identifikation mit Fingerabdruck als eine Sicherheitsmaßnahme, die sie nutzen würden. Einen alphanumerischen Code, eine 4-stellige PIN und Stimmerkennung folgen dahinter. Zudem zeigte die Studie auf, dass die Befragten weniger Vertrauen haben in ein grafisches Passwort, GPS Locator und die Möglichkeit, Daten via Fernzugriff zu löschen.

»Verbraucher können es sich nicht länger erlauben, ihre Informationen Risiken auszusetzen«, sagt Tom Kemp, CEO von Centrify. »Um sich selbst und ihre persönlichen Daten zu schützen, müssen Kunden verschiedene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wie die Überwachung ihrer Bankkonten und regelmäßige Passwortänderungen. Darüber hinaus sollten sie Transaktionen nur mit Unternehmen durchführen, die moderne Sicherheitsvorkehrungen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) anbieten. MFA ermöglicht zusätzliche Sicherheitsstufen, die vor der häufigsten Ursache von Datenlecks schützen – nämlich schwachen Passwörtern.«

Centrify.com/de


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