Videoplattform zum Wissenstransfer – Social Media als Teil des Wissensmanagements

Videoplattform zum Wissenstransfer – Social Media als Teil des Wissensmanagements

Wie lässt sich Wissen im Unternehmen bewahren und Mitarbeitern einfach zur Verfügung stellen? Um Wissen zu sammeln und gezielt zu verbreiten, hat die Deutsche Bahn AG einen weiteren Baustein in ihre bestehenden Wissensmanagementsysteme aufgenommen. Mit Hilfe des Media-Asset-Management-Anbieters mediamid schuf man eine Videoplattform ähnlich YouTube. Die benutzerfreundliche Plattform dient dazu, die Mitarbeiter unter-einander zu vernetzen, die Kommunikation zu fördern und Know-how in Form von Videos effizient zu verbreiten.

Als internationaler Anbieter von Mobilitäts- und Logistikdienstleistungen ist die Deutsche Bahn in über 130 Ländern tätig. Insgesamt 300.000 Mitarbeiter – davon rund 193.000 in Deutschland – beschäftigt der Konzern. Entsprechend groß ist auch das spezifische Fachwissen des Personals, das ein wichtiges Kapital für den DB-Konzern darstellt. »Diesen Wissensschatz wollen wir kontinuierlich im Unternehmen weitergeben. Daher suchten wir nach einer Lösung, die das einfache Austauschen und Teilen des vorhandenen Know-hows durch Videos ermöglicht, ähnlich der Social–Media-Plattform YouTube. Denn mit bewegten Bildern lassen sich auch komplexe Inhalte besonders gut darstellen und kommunizieren. Darüber hinaus sollte dieser neue Kommuni-kationskanal unsere existierenden vielfältigen Kommunika-tionsmedien ergänzen«, erklärt Nadine Moser, Verantwortliche bei DB Training, -Learning & Consulting, dem Beratungs- und Qualifizierungsanbieter des DB-Konzerns.

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Benutzerfreundlichkeit im Fokus. Aufgrund der über dreijährigen Erfahrung der Unternehmenskommunikation mit der Media-Asset-Management–Lösung M@RS 6 des österreichischen Spezialisten mediamid hat sich der DB-Konzern nach einer ausführlichen Recherche entschieden, das bestehende System auch für die geplante Videoplattform zu nutzen. »Unsere sogenannte Mediathek wird vor allem von Journalisten genutzt, um digitales Pressematerial zu unseren Geschäftsbereichen und zahlreichen anderen Themen zu beziehen. Daher war es ein logischer Schritt, dieses System zu erweitern und M@RS 6 als Plattform für das Videoprojekt zu nutzen«, beschreibt Sven Solterbeck, Projektleiter bei DB Systel, dem ICT-Dienstleister im Bahnkonzern, den Auswahlprozess aus IT-Sicht. »Wir hatten konkrete Vorstellungen, wie das Videoportal aussehen sollte. Wichtig war vor allem ein möglichst einfach und übersichtlich gestaltetes Menü mit Such- und Hilfefunktionen, um die Benutzer zum Erstellen, Hochladen, Betrachten und Teilen von -Videos zu animieren. Hier diente You-Tube mit seiner intuitiven Bedienbarkeit und hohen Akzeptanz als Vorbild«, ergänzt Solterbeck.

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Im Social Intranet voneinander lernen. Mit dem von Mitarbeitern für Mitarbeiter geschaffenen Videoportal »Mein Video« können diese selbst gedrehte Videoclips einfach uploaden, ansehen, suchen und teilen. Ebenso lassen sich Videos direkt aus YouTube einbinden. Dabei stehen unterschiedliche Kategorien – etwa Technik, Berufsbilder, Mobilität und Logistik, Unternehmenskultur oder Veranstaltungen – zur Auswahl. Das Portal enthält auch Tags zu beliebten Themen und ermöglicht das Einbinden von Videos in andere Anwendungen wie etwa Wikis. »Die Mitarbeiter entscheiden selbst, welche Inhalte für sie interessant sind und geteilt werden sollen. Neben der Darstellung von Arbeitsprozessen sind das häufig Berichte über Veranstaltungen, aktuelle Termine oder die Präsentation von Teams, Themen und Personen. Alle Inhalte müssen aber Bezug zum Arbeitsalltag haben«, berichtet Nadine Moser.

Qualität und Zielgruppen im Fokus. Die Beschäftigten des DB-Konzerns nutzen »Mein Video« als Plattform zum Wissenstransfer, etwa um spezialisierte Abläufe mit ihren Kollegen zu teilen. »Videoclips hochladen dürfen alle Beschäftigten, die an einem Medienkompetenz-Seminar von DB Training teilgenommen haben, denn dort bekommen sie wichtige Tipps für den Videodreh mit einfachen Mitteln und vor allem die nötigen rechtlichen Grundlagen vermittelt. Grundsätzlich ist »Mein Video« ein System, das wir nur unseren Mitarbeitern zur Verfügung stellen – unsere Medienkompetenzseminare bieten wir jedoch für Unternehmen aller Branchen an«, erläutert Nadine Moser. Auch Videos, die beispielsweise mit einem Smartphone aufgenommen wurden, kann man auf »Mein Video« den Kollegen zur Verfügung stellen. »Interessierten Geschäftsbereichen bieten wir eigene Kanäle an. Damit können gewisse Inhalte nur jenen Benutzern des Portals zugänglich gemacht werden, für die sie bestimmt sind«, so Sven Solterbeck.

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Wissen effizient verbreiten. »Mein Video« nutzen bereits zahlreiche Mitarbeiter – Tendenz stark steigend. Die Verbreitung von Fachwissen über die Videoplattform spart dem Konzern Zeit und Aufwand für den Wissenstransfer. »Die nutzergenerierten Inhalte selbst gewinnen an Attraktivität und Wirkung, denn die Themen sind nun eng mit Personen und Kollegen verbunden«, erzählt Moser. »Mein Video ermöglicht unseren Beschäftigten auf anschauliche Weise, andere Bereiche des Unternehmens kennenzulernen. Das ist speziell für jüngere Mitarbeiter wichtig, die noch nicht so viele Erfahrungen und Kenntnisse haben. Zudem zeigen die Videoclips die vielen unterschiedlichen Jobprofile, Möglichkeiten und Zusammenhänge im Konzern auf, das schafft Verständnis und sorgt für eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen«, beschreibt Nadine Moser die Nutzeneffekte. »Natürlich bietet das Portal auch eine ideale Plattform, um sich als attraktiver und innovativer Arbeitgeber darzustellen. Vier Milliarden Videoaufrufe bei YouTube pro Tag zeigen, dass Videoclips zu einem festen Bestandteil des Lebens geworden sind und das Teilen von Wissen richtig Spaß machen kann.«

Synergien nutzen. »Mein Video« vereint die Kernkompetenzen verschiedener Spezialisten innerhalb des Konzerns: DB Training ist als Beratungs- und Qualifizierungsanbieter des DB–Konzerns für die Vermittlung der Medienkompetenz und die Beratung zu Nutzungsmöglichkeiten des Videoportals verantwortlich. DB Systel als ICT-Dienstleister im Bahnkonzern für den technischen Aufbau und Betrieb der Plattform sowie die Einrichtung der geschützten Kanäle zuständig. »Mit M@RS 6 verfügen wir über eine skalierbare Plattform, um mit unserem Videoportal auch zukünftig den Bedürfnissen unserer Kolleginnen und Kollegen gerecht zu werden«, resümiert Nadine Moser.


Georg Dutzi

www.deutschebahn.com
www.mediamid.com
www.db-training.de
www.dbsystel.de

Bilder: Deutsche Bahn AG; Shutterstock.com/Lyudmyla Kharlamova