Warum es einen Rückschritt für die Arbeitskultur bedeutet, dass Tesla sein Personal zurück ins Büro zwingt

Illustration: Absmeier

Der kapriziöse Tesla-Chef Elon Musk war letzte Woche wieder in den Schlagzeilen, als eine Mitteilung von ihm an seine Mitarbeiter veröffentlicht wurde. In dieser Mitteilung bestand Musk darauf, dass alle Angestellten mindestens 40 Stunden am Arbeitsplatz verbringen müssen, tun sie dies nicht, würde man davon ausgehen, dass sie ihre Kündigung angeboten hätten. Es folgte eine E-Mail an die Führungskräfte, in der es hieß, dass alle Neueinstellungen gestoppt werden müssten, da Musk »ein sehr schlechtes Gefühl« bezüglich der Wirtschaft habe.

Abgesehen davon, dass die erste E-Mail in Verbindung mit der zweiten E-Mail auf einen Fall von außerordentlicher Kündigung hindeuten würde, würde ein Mitarbeiter eine Klage gegen Tesla anstreben, widerspricht das Insistieren auf die Rückkehr der Mitarbeiter aus dem Homeoffice allem, was wir über das Remote Working wissen. Während Musk einem Kritiker auf Twitter entgegnete, dass Remote Workers »so tun sollten, als würden sie woanders arbeiten«, deutet alles darauf hin, dass sich das Remote Working nicht negativ auf die Unternehmen ausgewirkt hat. Wenn überhaupt, ist die Produktivität in den Unternehmen, die Remote Working erlauben, gestiegen.

 

Was steckt hinter dem Kreuzzug gegen das Homeoffice?

Obwohl viele Länder inzwischen die letzten pandemiebedingten Einschränkungen aufgehoben haben und nicht wenige auf die Bedeutung der »Rückkehr an den Arbeitsplatz« hingewiesen haben, haben es die Unternehmen grundsätzlich nicht eilig, ihre Mitarbeiter wieder ins Büro zu holen.

In vielen Bereichen, darunter auch im Marketing und bei Online Casino Schweiz Echtgeld, werden nicht nur die Verträge für Fernarbeitsstellen verlängert, sondern es wird auch bei der Neueinstellung die Möglichkeit geboten, von Zuhause aus zu arbeiten. Der Vorteil für Arbeitnehmer liegt auf der Hand, aber auch für die Unternehmen selbst gibt es klare Vorteile. Ein solcher Vorteil besteht darin, dass Remote Working die Einstellung von Talenten aus der ganzen Welt ermöglicht, sodass Unternehmen die beste Person für die jeweilige Stelle beschäftigen können und nicht die beste Person, die zur Arbeitsstelle pendeln kann. Wenn mehr Arbeitnehmer die Möglichkeit nutzen, im Homeoffice zu arbeiten, bedeutet dies auch weniger Fixkosten für das Unternehmen.

Nicht alle CEOs sind dieser Meinung – ganz offensichtlich trifft das im Fall von Musk zu. Es sieht wohl danach aus, dass viele der Meinung sind, dass die Anwesenheit vom Personal im Büro für einen reibungslosen Geschäftsalltag und für den Zusammenhalt am Arbeitsplatz unerlässlich ist. Auch Regierungen haben angegeben, dass sie Remote Working vor allem als pandemiebedingte Maßnahme betrachten, und diese jetzt, wo die Zahlen sinken, eingestellt werden sollte.

 

Wie wird sich dies auf Arbeitnehmer auswirken?

Alles deutet darauf hin, dass die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten nicht davon überzeugt ist, dass eine Rückkehr ins Büro notwendig oder wünschenswert ist. Die Zusammenarbeit findet bereits zum großen Teil über Medien wie Slack und Teams statt. Der wegfallende Arbeitsweg bedeutet, dass die Mitarbeiter während der Arbeitszeit ausgeruhter und leistungsbereiter sein können. Die Verbesserung der Work-Life-Balance, die viele seit ihrer Arbeit zu Hause erfahren haben, ist etwas, das sie nicht so leicht aufgeben möchten. Viele, die ins Büro zurückbeordert wurden, haben daraufhin eine andere Arbeitsstelle gefunden, die es ihnen ermöglicht, von Zuhause aus zu arbeiten – sie sind Teil dessen, was als »The great resignation – Das große Resignieren« genannt wird.

Es gibt eine Sorge um die Mitarbeiterkultur, denn Elon Musk ist derzeit vielleicht der weltweit bekannteste Unternehmer. Sein Handeln könnte viele zur Nachahmung motivieren und Arbeitgeber, die gerne sein Maß an Anerkennung und Macht hätten, könnten dazu geneigt sein, ihn als Vorbild zu nehmen. Zunächst zögerte Musk bei der Schließung von Fabriken, als die Pandemie ausbrach und versicherte, dass es keine neuen Fälle nach April 2020 geben würde. Ein Monat später ließ er eine Fabrik in Kalifornien entgegen einer besonderen Verordnung des Gesundheitsamtes wieder öffnen. Sein jüngstes Handeln gegen die Interessen der Arbeitnehmer könnte andere ermutigen, seinem Beispiel zu folgen.

Musk erklärt seit der anfänglichen Aufregung um seine E-Mail-Kommunikation, dass er nach wie vor beabsichtigt, die Belegschaft von Tesla zu vergrößern. Wie es seinem Ruf entspricht, redet er viel und macht oft widersprüchliche Aussagen, die in erster Linie dazu dienen, dass er im Gespräch bleibt. Es wird sich lohnen zu beobachten, was er in den kommenden Monaten tut, denn es sind seine Taten und nicht seine Worte, die das Leben seiner Mitarbeiter und möglicherweise die Geschäftswelt im Allgemeinen am stärksten beeinflussen werden.