Arbeitsplatzkultur steigern durch Diversitäts-, Gerechtigkeits- und Inklusionsinitiativen – Generationenvielfalt fördern

Die Arbeitswelt von heute ist vielfältiger denn je, und das ist gut so. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass Vielfalt erhebliche geschäftliche Vorteile bietet und die Arbeitsplatzkultur verbessert. Laut der People at Work 2022 Studie von ADP sind Diversitäts-, Gerechtigkeits- und Inklusionsinitiativen (DE&I) sogar ein entscheidender Grund, bei einem Arbeitgeber zu bleiben [1]. Dies verdeutlicht, dass Vielfalt ein Muss ist, ihre Förderung und Verwaltung kann jedoch kompliziert sein. Gerade die Generationenvielfalt am Arbeitsplatz ist ein Paradebeispiel dafür.

Obwohl Unternehmen von den verschiedenen Talenten, Interessen und Wünschen der Mitarbeitenden mehrerer Generationen profitieren, muss sichergestellt werden, dass diese Unterschiede erkannt, verstanden und gewürdigt werden. Dies erfordert Absicht und Mühe. Angesichts der Tatsache, dass einige Arbeitskräfte ins Büro zurückkehren, während andere im Homeoffice oder hybrid arbeiten, ist es wichtiger denn je, dass Führungskräfte die Bedürfnisse ihrer Teammitglieder kennen und deren Stärken fördern. Arbeitgeber sollten dabei verschiedene Aspekte berücksichtigen und Maßnahmen ergreifen, um das Beste aus allen Arbeitskräften herausholen zu können.

Flexible Arbeitsmodelle anbieten. Für viele Unternehmen war die Bürokultur ein wesentlicher Teil ihrer Identität. Als die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach dem Abklingen der Pandemie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren konnten, gingen viele Arbeitgeber davon aus, dass sie in das gleiche Büro und die gleiche Kultur zurückkehren würden, doch die Arbeitswelt hat sich in der Zwischenzeit verändert. Flexibilität wurde zur Priorität. Viele Eltern bevorzugten beispielsweise ein hybrides Arbeitsmodell, das es ihnen ermöglicht, sowohl im Büro als auch im Homeoffice zu arbeiten, um Zeit mit der Kollegschaft zu verbringen und auch an den Aktivitäten ihrer Kinder teilnehmen zu können.

Je nach Lebensphase benötigen Arbeitnehmer aus unterschiedlichen Gründen Flexibilität. Es spielt keine Rolle, warum sie gebraucht wird. Ob es sich um eine Mutter oder einen Vater mit Kindern handelt, um jemanden, der sich um seine Eltern kümmern will, oder um eine Person, die Single ist – jeder sollte die Möglichkeit haben, diese Flexibilität zu genießen.

Die Bedürfnisse der Belegschaft berücksichtigen. Organisationen sollten nicht nur Flexibilität bieten, sondern auch eine Arbeitskultur schaffen, bei der das Wohlbefinden und die Wünsche aller Teammitglieder im Mittelpunkt stehen. Dies beginnt mit Zuhören und Verständnis. Führungskräfte müssen sich fragen: Wie stelle ich sicher, dass jede Generation Chancen hat? Wie halte ich die ältere Generation? Wie binde ich die jüngere Generation ein?

Die Bedürfnisse der Generationen können sich überschneiden, aber es kann auch feine Nuancen geben, die nicht vergessen werden sollten. Wichtig ist es vor allem, die richtige Struktur zu haben, um Menschen aller Generationen zu unterstützen.

Brücken zwischen den Generationen bauen. Es wird oft angenommen, dass die Generation Z im Allgemeinen technisch versiert und sozial engagiert ist, während die Generation X vielleicht eher entspannt ist und die Baby-Boomer dazu neigen, extrem fleißig zu sein. Dies sind nur Stereotypen und die Realität kann ganz anders sein. Die meisten Mitarbeitenden haben Eigenschaften, die über eine spezifische Gene-rationenbeschreibung hinausgehen. Anstatt Arbeitskräfte durch die Brille ihrer Generation zu betrachten, sollten die Firmen sie daher als Individuen sehen. Das Ziel sollte sein, die Individualität jeder und jedes Einzelnen und ihre oder seine Bedürfnisse zu respektieren.

Die Vielfalt der Generationen am Arbeitsplatz nutzen. Unabhängig von der Größe der Firma können Führungskräfte dazu beitragen, eine Kultur der Fürsorge und Raum für aktives Zuhören zwischen den Generationen zu schaffen. Unternehmen sollten eine Kultur definieren oder neu definieren, die den Anforderungen der derzeitigen Belegschaft entspricht. Die Verantwortung liegt jedoch nicht allein beim Management. Alle können eine Rolle beim Aufbau einer Kultur spielen, die die Vielfalt der Generationen tagtäglich einbezieht. Wenn Arbeitnehmer feststellen, dass es keine Generationenvielfalt gibt, sollten sie darauf aufmerksam machen. Wenn sie ignoriert werden, dann ist es vielleicht an der Zeit, sich einen Arbeitsplatz zu suchen, an dem sie wirklich geschätzt und gehört werden. Die Schaffung eines inklusiven Arbeitsplatzes sollte das Ziel aller Organisationen sein.

 


Henri Schmidt,
Senior Director Implementation &
Business Development Germany & Poland
bei ADP

 

[1] https://de.adp.com/ressourcen/insights/people-at-work-2022-a-global-workforce-view.aspx

 

Illustration: © SeekandFind/shutterstock.com

Weitere Artikel zu