CMIS tritt die moderne Nachfolge von SAP ArchiveLink an

© Flystock | shutterstock.com

Die altvertraute Archivschnittstelle von SAP wird mehr und mehr zum Auslaufmodell. Bei S/4HANA On Premises und Private Cloud wird SAP ArchiveLink zwar weiterhin unterstützt, SAP S/4HANA Public Cloud jedoch erfordert zwingend eine Anbindung an den Content Management Interoperability Service (CMIS). Auch bei der xSuite ist CMIS freigegeben und auf unserer Cloud-Platform verfügbar. Der Funktionsumfang ist analog zu ArchiveLink, bietet aber weit mehr. Was, das erklären wir in diesem Beitrag.

»Content-Standard soll Brücken zwischen Datenlagern bauen« titelte die (längst verblichene) Computerzeitung im September 2008. Hintergrund: Um Interoperabilität zwischen Content-Systemen zu verbessern, hatten führende Branchenschwergewichte wie SAP, IBM, EMC und Microsoft einen Schnittstellenstandard für ECM-Systeme entwickelt und als öffentlichen Standard mit der Organisation OASIS definiert. Content Management Interoperability Service (CMIS) basiert auf Webservices-Standards wie z. B. REST. Mit seiner Hilfe sollen Anwendungen auf die Repositories verschiedener ECM-Anbieter zugreifen können. 

Ganz neu ist CMIS nicht. Schon damals orakelten Gartner-Analysten, die Initiative werde – anders als andere neue Normen in diesem Bereich – gute Erfolgsaussichten haben. Sie sollten Recht behalten: CMIS hat sich längst als offener, herstellerunabhängiger Standard zur Anbindung von Content-Management-Systemen etabliert. Aus vier Objekttypen (Dokument-, Ordner-, Beziehungs-, Richtlinientypen) wird bei CMIS eine Datenschicht zwischen Client und Repository gebildet, der die Zugriffe auf Dokumente und Ordner regelt.

Dies gewinnt angesichts der strikten Orientierung von SAP in die Cloud immer mehr an Relevanz. Denn mit SAP S/4HANA Public Cloud wird nun natürlich auch die gesamte Archivierung in die Cloud verlagert. Wie funktioniert nun Archivierung in der SAP Public oder Private Cloud und welche Aspekte gibt es zu beachten? SAP ArchiveLink kann dabei nicht mehr unterstützt werden. Als schwerwiegendster technischer Grund ist die fehlende Mandantenfähigkeit zu benennen. Zu Beginn der 1990er Jahre gab es für eine Mandantenfähigkeit in einer reinen On-Premises-Welt auch keine Notwendigkeit. Die altgediente Schnittstelle ist nach fast drei Jahrzehnten ohne wesentliche technische Änderung nicht auf die Public Cloud ausgerichtet. Sie unterstützt auch viele Funktionen nicht, die man heute von einem modernen Dokumentenverwaltungssystem erwartet, wie etwa Versionierung, Check-in-check-out oder die Anreicherung von Dokumenten mit zusätzlichen Metadaten. 

Bei der Auslagerung des Archivs in das öffentliche Internet (Public Cloud) kann ArchiveLink bei den täglich steigenden Herausforderungen in puncto Sicherheitsanforderungen auch heute nur durch extern beigefügte Kapselung in eine geeignete Sicherheitstechnologie bestehen.  

Noch sind beide Schnittstellen untereinander austauschbar, aber SAP setzt voll auf das CMIS-Protokoll als offenen Standard. Er ermöglicht die Interoperabilität zwischen verschiedenen ECM und ERP-Systemen und verbindet eigene Anwendungen, Kunden- und Partnerlösungen mit der SAP S/4HANA Cloud und der SAP BTP (Business Technology Platform). Die CMIS-Schnittstelle stellt damit den neuen Standard für die Archivanbindung dar. Ihr Vorhandensein wird zur zentralen Anforderung an eine Enterprise-Information-Management-Lösung mit Archiv. Praktisch alle geschäftskritischen Anwendungen, ob von SAP, Microsoft oder weiteren, werden über kurz oder lang in die Public Cloud wandern. Dadurch wächst die Bedeutung des für die Cloud optimierten Standards noch einmal zusätzlich. 

Die xSuite Group hat eine von Grund auf neue, eigene Entwicklung des CMIS-Standards in ihre hundertfach bewährte Public-Cloud-Plattform implementiert. Dadurch sind xSuite-Kunden von den Sicherheitslücken verschont, die sich für Entwicklungen auf der Basis der noch gültigen Referenzimplementierung ergeben. Eine stetige Weiterentwicklung der xSuite Public Cloud ist die Grundlage für die sichere Entgegennahme und Aufbewahrung von Kundendaten.

 


Dr. Torsten Engers,
Product Management,
xSuite Group

 

 

xSuite ist Softwarehersteller von Anwendungen für dokumentenbasierte Prozesse und stellt weltweit standardisierte, digitale Lösungen bereit, die ein einfaches, sicheres und schnelles Arbeiten ermöglichen. Die Automatisierung wichtiger Arbeitsprozesse in Verbindung mit einem durchgängigen Dokumentenmanagement steht im Mittelpunkt. Kernkompetenz ist die Eingangsrechnungsverarbeitung in SAP inkl. E-Invoicing für führende Unternehmen weltweit sowie öffentliche Auftraggeber. Ergänzt wird dies durch Anwendungen für Einkaufs- und Auftragsprozesse sowie Archivierung. Die Software wird in der Cloud oder hybrid betrieben. xSuite liefert alles aus einer Hand (Softwarekomponenten und Dienstleistungen). Regelmäßige SAP-Zertifizierungen bestätigen den hohen Qualitätsstandard. Sie gelten für verschiedene Lösungen und Einsatzumgebungen von SAP. Mit xSuite verarbeiten mehr als 300.000 User pro Jahr über 80 Millionen Dokumente in über 60 Ländern.
www.xsuite.com

 

Portrait: © Fotostudio Cornelia Hansen