Datensicherheit: So können Behörden Vertrauen zurückgewinnen

Illustration: Absmeier Geralt

Deutsche würden digitale Angebote von Ämtern und Behörden gerne nutzen, doch sorgen sie sich um ihre Daten, wie eine Studie zeigt [1]. Die Antwort ist eine Mischung aus Technologie und Kommunikation.

 

Bürgerinnen und Bürger in Deutschland wünschen sich digitale Angebote von ihrer Behörde. Groß ist vor allem der Wunsch nach digitaler Ummeldung und die Beantragung von Identitätsdokumenten; das würden laut einer repräsentativen Umfrage  mehr als die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bürger online durchführen (56 Prozent). Auch die An- und Ummeldung von Kraftfahrzeugen ist ein großer Wunsch (51 Prozent).

Die Umfrage von Utimaco, ein Anbieter für Cybersecurity und Compliance-Lösungen, zeigt aber auch die Ängste der Deutschen, wenn es um Online-Dienste geht. Demnach ist bereits jeder Dritte Deutsche Opfer von Datenverlust, Identitätsdiebstahl oder Betrug im Netz geworden.

 

Neues Digitalgesetz in Bayern

Eine digitalisierte Behörde kann Kosten reduzieren, Papier sparen, Prozesse verschlanken und folglich nicht nur attraktiver werden für Bürgerinnen und Bürger sondern auch als Arbeitgeber. Bisher rangiert Deutschland im internationalen Vergleich im unteren Mittelfeld, wenn es um die Digitalisierung in Behörden geht.

Dabei hat der Gesetzgeber bereits 2013 mit dem E-Government-Gesetz die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung beschlossen. Die Idee dahinter: Digitale Angebote sollen sicher und zuverlässig zugänglich gemacht werden. Bayern hat im Juli mit einem eigenen Digitalgesetz ein neues Zeichen gesetzt, dass die Umsetzung dieses Ziels hohe Priorität genießt.

 

Verpflichtung zur Digitalisierung

Stand heute verpflichten mehrere Gesetze, darunter das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsdienstleistungen (OZG), Bund, Länder und Kommunen, ihre Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 auch digital anzubieten. Rund 600 verschiedene Leistungen sollen dabei digital umgesetzt werden.

Die größten Herausforderungen neben der Technik sind Bedenken beim Datenschutz und der IT-Sicherheit. 67 Prozent der Deutschen sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten beim Nutzen von Online-Diensten, wie die Befragung von Utimaco zeigt. Dabei wissen 39 Prozent noch nicht einmal, welche Daten eigentlich erhoben werden und wer sie speichert. 18 Prozent sind sich unsicher, ob sie nicht bereits ohne ihr Wissen Opfer eines Onlinebetrugs geworden sind.

 

Lösung: Eine Mischung aus Technologie und Kommunikation

Um Datenschutz- und Sicherheitsbedenken zu begegnen und das Vertrauen der Bürger und Bürgerinnen zurückzugewinnen, erfordert es nicht nur mehr Transparenz, sondern auch Datenschutz verständlich und nachhaltig zu kommunizieren und dadurch den Nutzern mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten zu geben. So können Behörden nicht nur sicherstellen, dass private Daten sicher sind, sondern auch, dass Nutzerinnen und Nutzern ausreichend informiert sind.

Bereits heute gibt es Technologien, die sich in der Praxis zu diesem Zweck bewährt haben. Darunter etwa die Self Sovereign Identity (SSI), zu Deutsch etwa »Selbstverwaltete Identität«. Bei der SSI werden digitale Identitätsnachweise online dezentral gespeichert, etwa in einer Blockchain. Der Nutzer entscheidet selbst, welche Teile seiner Identität er in welchem Fall preisgeben möchte, wie beispielsweise der Nachweis eines Führerscheins beim Anmieten eines Autos. Die zugrundeliegende technische Infrastruktur sorgt zugleich dafür, dass die Nachweise fälschungssicher sind.

Mit einer Mischung aus bewährter Technologie wie SSI können Behörden nicht nur Online-Angebote und Bürgerdaten absichern, sondern Datenschutzbedenken aktiv begegnen und Sicherheit garantieren.

 

[1] YouGov befragte im Auftrag von Utimaco zwischen dem 21. und dem 25. März 2022 insgesamt 1.012 Personen über 18 Jahren in Deutschland. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung.