Die Beschäftigten wollen weniger arbeiten

Die Deutschen wollen weniger arbeiten. In einer groß angelegten Befragung der IG Metall gab zwar die Mehrheit an, mit ihrer vertraglich geregelten Arbeitszeit und der geforderten Flexibilität zurechtzukommen. Wenn es aber um die Arbeitszeitrealität geht, zeigt sich, dass es eine Wunscharbeitszeit gibt, die jeder zweite anstrebt: Die 35-Stundenwoche. Die ist zwar bei fast jedem Zweiten auch vereinbart, nur eingehalten wird sie lediglich bei 16 Prozent. Die meisten kommen am Ende der Woche doch auf 36 Stunden und mehr, wie die Grafik von Statista zeigt. Insgesamt möchten zweidrittel der Befragten maximal 35 Stunden arbeiten, 32 Prozent wünschen sich eine Arbeitszeit, die darüber liegt.

Die IG Metall befragte für die Arbeitszeit-Studie im Januar und Februar dieses Jahres knapp 700.000 Beschäftigte in Deutschland. Teilgenommen haben mehr als 7.000 Handwerks-, Dienstleistungs- und Industriebetriebe. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/10050/gewuenschte-tatsaechliche-und-vertragliche-arbeitszeit-in-deutschland/

 


 

Lebensarbeitszeit : So lange dauert ein Arbeitsleben

Um 2,4 Jahre ist die Lebensarbeitszeit in Deutschland seit 2005 gestiegen. In Deutschland nahm die Zeitspanne mit 2,4 Jahren überdurchschnittlich zu und lag 2015 bei 38,0 Jahren. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. EU-weit können die Menschen davon ausgehen, fast zwei Jahre länger zu arbeiten als noch vor zehn Jahren. Damit dauert ein europäisches Arbeitsleben im Schnitt 35,4 Jahre. Am kürzesten ist das Arbeitsleben aktuell in Italien (30,7 Jahre). Das sind mehr als sieben Jahre weniger als in Deutschland. Männer arbeiten in der Regel länger als Frauen. Allerdings steigt die Belastung für Arbeitnehmerinnen schneller. Während Männer im EU-Schnitt 2015 rund 1,2 Jahre länger werktätig sind als noch 2005, sind es bei Frauen 2,6 Jahre. Mathias Brandt

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https://de.statista.com/infografik/6863/so-lange-dauert-eine-arbeitsleben/


Die voraussichtliche Lebensarbeitszeit der Schweizer lag 2015 bei durchschnittlich 42,5 Jahren. Dies ist nach Island mit 46,6 Jahren der zweithöchste Wert in Europa. Platz 3 belegte mit 41,2 Jahren Schweden. Die geringste Lebensarbeitszeit dagegen hatten Griechenland (32,3 Jahre), Bulgarien (32,1 Jahre) und Italien (30,7 Jahre). Der EU-Durchschnitt lag bei 35,4 Jahren, den die Schweiz mit mehr als 7 Jahren deutlich übertraf. Die Lebensarbeitszeit bezeichnet die Zahl der Jahre, die eine 15jährige Person während ihres Lebens erwartungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt aktiv sein wird – entweder beschäftigt oder arbeitslos.

Die Lebensarbeitszeit der Schweizer Männer (44,7 Jahre) war dabei höher als die der Frauen (40,1 Jahre). Dies trifft – mit Ausnahme von Litauen – auch auf die übrigen europäischen Länder zu: Im Mittel arbeiteten Männer 37,9 Jahre, Frauen 32,8 Jahre.

Zwischen 2005 und 2015 hat sich die Lebensarbeitszeit in der Schweiz insgesamt um 2,4 Jahre verlängert. Bei den Männern beträgt der Zuwachs über diesen Zeitraum 1,6 Jahre, bei den Frauen 3,3 Jahre. Generell ist dieser Trend in Europa festzustellen: Zwar ist die Lebensarbeitszeit in den einzelnen Ländern unterschiedlich stark gestiegen, aber gesunken ist sie in keinem Land. Die Zunahme liegt im EU-Durchschnitt bei 1,9 Jahren und ist vor allem in der Verlängerung der Lebensarbeitszeit der Frauen begründet. Bei ihnen ist die Zunahme mit 2,6 Jahren mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern mit 1,2 Jahren.

Bleibt die Frage offen: Wollen die Schweizer so lange Jahre arbeiten oder müssen sie es? Wahrscheinlich ist diese Frage nicht allgemein, sondern nur individuell zu beantworten. Denn so unterschiedlich Karrierewege und Verdienstmöglichkeiten für jeden einzelnen sein dürften, so vielfältig dürften auch die Einstellungen zum Arbeitsleben sein. Ute Wöhrmann

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https://de.statista.com/infografik/6738/lebensarbeitszeit-in-der-schweiz/


Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen – so lautet ein geflü­gel­tes Wort in Deutsch­land. Und auch wenn dieser Ausspruch meist mit einem Augen­zwin­kern verbun­den ist, so stimmt zumin­dest eines: Die Arbeit bestimmt für viele Deutsche den Alltag, und die Länge und Inten­si­tät der Arbeit hat erheb­li­che Auswir­kun­gen auf das Wohlbe­fin­den und die Gesund­heit.

Doch wie lange sitzen die Deutschen eigent­lich tatsäch­lich hinter dem Schreib­ti­sch? Dieser Frage geht die Bundes­an­stalt für Arbeits­schutz und Arbeits­me­di­zin im Arbeits­markt­re­port 2016 nach. Demnach arbei­ten Vollzeit­be­schäf­tigte durch­schnitt­lich 43,5 Stunden pro Woche und Teilzeit­be­schäf­tigte etwas mehr als die Hälfte, nämlich 23,1 Stunden pro Woche. Wie viele Arbeit­neh­mer in Deutsch­land regel­mä­ßig Überstun­den schie­ben, und ob Männer mehr arbei­ten als Frauen, zeigt die die folgende Grafik. Felix Richter

Die Grafik zeigt die tatsäch­li­che Wochen­ar­beits­zeit von abhän­gig Beschäf­tig­ten in Deutsch­land.

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https://de.statista.com/infografik/6213/durchschnittliche-arbeitszeit-in-deutschland/

 


 

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