Bei Multi Cloud Sourcing lässt sich die Private Cloud eines Unternehmens mit mehreren Public Clouds nahtlos verknüpfen. Der Schlüssel liegt in der gemeinsamen Datenbasis im Rechenzentrum.
Im Umfeld der Hybrid Cloud macht das Multi Cloud Sourcing immer mehr von sich reden. Im Unterschied zum herkömmlichen Hybrid Cloud Computing, bei dem eine Private Cloud um Ressourcen eines Hyperscalers oder Public Cloud Providers ergänzt wird, bietet das Multi Cloud Sourcing Unternehmen die Möglichkeit, ihre Private Cloud mit mehreren Public Clouds zu kombinieren. Denn der Leistungsumfang ist von Anbieter zu Anbieter höchst unterschiedlich, und kein Public Cloud Provider vermag es, einen individuellen Anforderungskatalog mit seinem Standard-Portfolio und -Servicemodell abzudecken. Und mehrere davon untereinander zu verbinden, ist im herkömmlichen Umsetzungsweg mit nahezu unüberwindbaren Hürden im Hinblick auf die Datenharmonisierung verbunden.
In der Tat ist eine Hybrid Cloud eigentlich nie eine Lösung aus einem Guss, sondern vielmehr eine Zusammenstellung voneinander isolierter Infrastrukturen. Zwar lassen sich Private- und Public-Cloud-Ressourcen parallel nutzen, sie greifen jedoch nicht ineinander. Denn die Speicherebenen innerhalb und außerhalb der Umgebungen sind strikt voneinander getrennt. Somit müssen Datenmigrationen durchgeführt werden, die sowohl zeitaufwendig und kostenintensiv als auch mit langen Downtimes verbunden sind. So verhindert eine Trennung der Speicherebenen faktisch die simultane Nutzung von Private und Public Clouds.
Hybrid Cloud der Zukunft. Ein Hybrid-Cloud-Modell neuester Generation, das ein Multi Cloud Sourcing möglich macht, bietet der IT Full Service Provider DARZ mit NetApp Private Storage as a Service (NPSaaS). Dies gelingt, indem auf Basis von Enterprise Storage die Colocation im Rechenzentrum mit der Private und Public Cloud zu einer integrierten Lösung zusammenwächst. Der Schlüssel liegt in der gemeinsamen Datenbasis im Rechenzentrum. Die Daten müssen also nicht mehr beim jeweiligen Provider gelagert werden, sondern lassen sich übergreifend nutzen. Unternehmen können so frei zwischen den Diensten verschiedener Anbieter sowie Hyperscaler gemäß ihres individuellen Bedarfs wählen und diese mit ihrer Private Cloud kombinieren. Der Datenaustausch zwischen den Clouds und den On-Premise-Daten ist so ohne zusätzliche Migrationsaufwände möglich. Der Wechsel von einer Private in eine Public Cloud ist beispielsweise binnen Sekunden möglich.
Ein zusätzlicher Vorteil ist die erhöhte Datensicherheit. Denn die Daten liegen im deutschen Rechenzentrum und unterliegen somit deutschen Datenschutzrichtlinien. Zudem erfolgt die Datenübertragung zwischen Colocation und den Clouds nicht über das Internet, sondern eine redundant und kreuzungsfrei angebundene, vollverschlüsselte dedizierte Glasfaserinfrastruktur.
Vorteile für Unternehmen jeder Größe. Multi Cloud Sourcing ist eine Strategie, die sich für Unternehmen unterschiedlichster Art eignet. Ein Großunternehmen wird durch Skaleneffekte in besonders hohem Maße von Kosteneinsparungen profitieren. Doch auch ein mittelständisches Unternehmen, das starke Unterschiede bei der Auslastung seiner Systeme, beispielsweise durch saisonale Spitzen, verzeichnet oder sehr differenzierte Anforderungen an seine IT hat, verschafft sich mit diesem Konzept Vorteile.
Für alle gilt jedoch, bereits im Vorfeld die Voraussetzungen für das Multi Cloud Sourcing zu schaffen. Dazu gehören eine grundlegende Analyse und Definition der Bedarfe hinsichtlich Verfügbarkeit, Performance und Skalierbarkeit, des gewünschten Grads an Eigenleistung – wo und wie IaaS, PaaS oder SaaS zum Einsatz kommen sollen – sowie eine Durchleuchtung der Leistungsportfolios der infrage kommenden Hyperscaler. Last but not least, ist die Dateninfrastruktur für die Integration von Public Cloud Providern vorzubereiten.
Lars Göbel,
DARZ