Die Logistikbranche im Umbruch – die Spedition wird digital

Logistik ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsbereich. Die DHL ist der größte Logistikdienstleister der Welt und auch die DB Schenker liegt auf Platz 5. Neben einigen großen Logistikkonzernen gibt es über 50.000 weitere, kleinere Speditionsunternehmen. Die Logistik steht vor einigen Herausforderungen wie Kostendruck, Platzmangel in Städten, technologische Defizite oder Automatisierung. Was wird die Zukunft der Logistik beeinflussen?

 

Logistik ist nach der Automobilwirtschaft und Handel einer der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche in Deutschland. Der europäische Logistikmarkt beläuft sich auf ungefähr eine Billionen Euro – wofür Deutschland mit einem Viertel beiträgt. Der Lkw bleibt dabei unverzichtbar, im Nah- als auch Fernverkehr: Der Lkw-Transportmarkt in Europa hat ein jährliches Umsatzvolumen von 250 Milliarden Dollar. In Deutschland lag der Anteil von Lkws am Güterverkehr in den letzten Jahren stabil bei 70 %. Bis zu 500.000 Lkw-Touren gibt es täglich.

 

Die deutsche Logistikunternehmen-Landschaft ist sehr weitläufig. Zwar gibt es einige dominierende Speditionen wie die DHL mit 9.000 Millionen Euro Umsatz (2015) oder die DB Mobility Logistics mit 7.300 Millionen, aber auch viele kleine Frachtführer mit gerade mal drei Lkws. Der Markt ist also hoch fragmentiert. Und dazu auch noch extrem ineffizient: Jeder dritte Lkw auf deutschen Straßen fährt leer. Leerfahrten sind nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ökologisches Problem. Was die Logistikbranche braucht: Intelligente Digitallösungen. Eine intelligente Flottensteuerung kann zu besserer Auslastung führen, IT-Lösungen helfen beim Zusammenführen von Versender und Transporteuren. Es kann besser geplant werden, Kosten werden eingespart und Fahrer entlastet.

 

Das Speditionsgewerbe besteht aus zwei Teilen, die unabhängig voneinander sind: Die Planung und Koordination des Warentransports auf der einen und die Bewegung der Güter auf der anderen Seite. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Vermittlungsgeschäft. Und Vermittlungsdienste sind digitalisierbar. Start-ups gelten als Treiber von Digitalisierung und sie haben es auf die Logistikbranche abgesehen. Digitalspeditionen ermöglichen es, Spediteure und Lkw-Frachten einfach, schnell und effizient miteinander zu verbinden. InstaFreight ist eine digitale Spedition für gewerbliche Kunden. Es bedient sowohl den Verlader mit einer zuverlässigen Auftragsabwicklung als auch den Frachtführer als Quelle für Aufträge. Ebenfalls in Berlin gegründet: FrachtRaum. Das Start-up nimmt sowohl die Rolle des Vermittlers ein und ist zudem für die komplette Abwicklung des Transportes (Auswahl der Strecke, des Frachtführers uvm.). Und auch TruckIn widmet sich der digitalen Vermittlung zwischen Fahrern, Frachtführern und Spediteuren. Und nicht nur hierzulande tummeln sich die jungen Unternehmen in der Logistik – die Branche ist angesagt.

 

Der Güterverkehr ist nur eine Sparte der Logistikindustrie und nicht die einzige, die Optimierung verlangt. Auch auf der sogenannten letzten Meile, welche ein Drittel der Logistikkosten ausmacht, und bei See- und Luftfracht gibt es reichlich Verbesserungspotenzial. Wie die Zukunft der Logistik aussehen kann, zeigt folgende Infografik. Wird Automatisierung das ultimative Szenario sein?

 

 


 

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