Digitale Transformation – Jede Geschäftsstrategie ist eine Technologiestrategie

CIOs stehen vor immensen Herausforderungen. Denn der Erfolg eines Unternehmens wird wesentlich davon bestimmt, wie gut IT- und Geschäftsführung strategisch im Einklang sind. Durch kluge Investitionen in transparentes Asset-Management, in interne und externe Prozessautomatisierung, in eine ganzheitliche Employee Experience oder in eine Low-Code-Plattform wird die Grundlage für eine gelungene digitale Transformation geschaffen.

Technische Innovationen prägen als integraler Bestandteil den Arbeitsalltag von Unternehmen und Mitarbeitern in nahezu jedem Unternehmen. Sie erleichtern Arbeitsschritte, optimieren Prozesse und unterstützten bei der Entscheidungsfindung. Nicht allzu selten sind sie auch Geschäftsprodukt. In modernen Unternehmen nimmt die strategische Bedeutung der IT daher einen besonderen Stellenwert ein, wie auch eine aktuelle Capgemini-Studie zeigt: 80 % der befragten CIOs gehen davon aus, dass die strategische Rolle der IT weiter oder stark steigt [1]. Daher rechnen auch 58 % mit steigenden IT-Investitionen – trotz vorherrschender makroökonomischer Herausforderungen. 

Für Unternehmen bedeutet die fundamentale Rolle der IT-Abteilung vor allem eines: Der Erfolg des Unternehmens hängt davon ab, wie gut IT- und Geschäftsführung strategisch im Einklang sind. Verantwortlich dafür sind zumeist CIOs als Schnittstelle zwischen beiden Bereichen. In ihrer Rolle als Technologie-Beauftragte stehen sie im engen Austausch mit dem CEO und sind für die IT-Strategie sowie entsprechende digitale Investitionen verantwortlich, die das Geschäft unterstützten. Doch nicht immer mit Erfolg. Gartner fand erst kürzlich heraus: Nur wenige CIOs liefern die Ergebnisse, die die Führungsebene erwartet [2]. Gleichzeitig ist der Bedarf an erfolgreichen IT-Implementierungen in Zeiten des wirtschaftlichen Umbruchs größer als je zuvor. Technologie kann die Customer und Employee Experience aufs nächste Level heben, aber auch durch die Einführung von neuen Produkten oder Services für eine Umsatzsteigerung sorgen sowie die Mitarbeiterproduktivität und Kosteneffizienz signifikant verbessern. Dass diese Vorteile nicht umgesetzt werden können, liegt laut Gartner-Umfrage vor allem an zu langen Zeitspannen für die Implementierung und die Wertschöpfung. 

Der Aufstieg der IT in die Geschäftsführung. Um beides zu beschleunigen und geschäftliches Wachstum durch digitale Technologien zu erreichen, ist es daher essenziell, die Geschäftsstrategie mit der technologischen zu vereinen. Als Teil des C-Levels ist es für CIOs wichtig, alle Stakeholder inklusives des CEOs, CFOs und Vorstandes zu verstehen. Dieser Schritt ist eng mit der Erarbeitung einer IT-Strategie verknüpft, die konkret auf die spezifischen Unternehmensziele einzahlt. Denn jede Geschäftsstrategie ist heutzutage eine Technologiestrategie. CIOs sind dabei federführend für die Priorisierung der Innovationen verantwortlich. Voraussetzung dafür ist, dass alle an einem Strang ziehen, damit sich die Kluft zwischen CIO und Führungsebene schließt. 

Schritte zur gesteigerten Wertschöpfung durch Innovationen.Gemeinsam kann das C-Level die Digitalisierung schnell und erfolgreich umsetzen und sich auf die wesentlichen Fragen konzentrieren, um ihre Innovationen voranzutreiben. Auf der CIO-Agenda stehen daher folgende Punkte:


1. Die Modernisierung der IT-Landschaft

Technologien sollen jederzeit verfügbare Erfahrungen für Mitarbeiter, Kunden und User bieten und nahtlos ineinandergreifen. Grundlage dafür ist die zentrale Konsolidierung aller IT-Services, um die Bereitstellung zu verbessern und die Kosten zu senken. Ist diese nicht gegeben, ist der erste Schritt die Investition in eine moderne Plattform, die es allen Anwendern erlaubt, auf Services aller Art zuzugreifen. Auf dieser Grundlage können CIOs dann das Thema interne und externe Prozessautomatisierung angehen. Denn Automatisierung ist aus einer orchestrierten, unternehmensweiten Strategie nicht mehr wegzudenken – von der Kostensenkung, über neugeschaffene Experiences bis hin zur Innovationsbeschleunigung.


2. Software- und Hardwarekostensenkung

Ein wichtiger Faktor bei allen IT-Assets – von der Software über die Hardware bis hin zur Cloud – sind stets die damit verbundenen Kosten. Die Art und Weise, wie Unternehmen ihren Asset-Lebenszyklus verwalten, nachverfolgen und automatisieren, beeinflusst die Wachstums- und Reaktionsfähigkeit erheblich. Der Schlüssel für die optimale Kontrolle über alle Bereiche und eine potenzielle Kostensenkung ist ein transparentes Asset-Management. Aufbauend auf der Modernisierung des gesamten IT-Stacks ist die Ermittlung und Optimierung aller Ressourcen der erste Schritt, um den Investitionsaufwand und die Betriebskosten zu senken. Als nächstes ist ein genauer Blick auf das Thema zentrale Governance nötig, um kostspielige Risiken von Technologie-Assets zu minimieren. Helfen kann dabei auch die Automatisierung des Technologielebenszyklus, um Compliance-Probleme zu vermeiden aber auch die Mitarbeitereffizienz zu steigern.


3. Erschaffung eines produktiven Arbeitsumfelds

Mitarbeiter sind der Kern jedes Unternehmens. Verbessert man die Employee Experience, verbessert man sein Business. Dieser Punkt umfasst unterschiedliche Aspekte, die CIOs betrachten müssen. Mitarbeiter und ihre Erfahrungen sollten stets ganzheitlich betrachtet werden. Alle digitalen Interaktionen mit unterschiedlichen Abteilungen müssen eine logische Erweiterung des IT-Servicemanagements darstellen – vom Finanzwesen über die Personalabteilung bis hin zur Rechtsabteilung. Neben der digitalen Arbeitserfahrung ist die Bereitstellung der richtigen technischen Tools ein weiterer Aspekt. Um optimale Leistung zu erbringen, müssen diese alle Mitarbeiter befähigen, ihr Bestes zu geben. Die passenden Tools helfen dabei, Prozesse zu entschlacken, zu automatisieren oder anzupassen. Die individuellen Bedürfnisse der Workforce sollten bei einer Investition dabei jedoch stets im Vordergrund stehen. Für eine herausragende Employee Experience ist außerdem eine einheitliche und personalisierte Kommunikation unerlässlich. 


4. Beschleunigte, skalierbare Innovationen

Software ist der Treibstoff der digitalen Transformation. Häufig kämpfen Unternehmen jedoch mit veralteten Apps, Rückstanden bei der Entwicklung neuer Apps und hohen Erwartungen an moderne User Experiences. Innovationen voranzutreiben und neu einzuführen, gestaltet sich dadurch schwierig. Abhilfe schaffen Low-Code-Plattformen. Diese erlauben es professionellen und ungeschulten Entwicklern, schnell und einfach Apps für ihre eigenen Bedürfnisse zu entwickeln. Der Vorteil: Mitarbeiter aus allen Abteilungen – von HR bis zum Vertrieb – können Anwendungen erstellen, ohne eine Zeile Code zu schreiben. Die Spezialisten wiederum, können durch das Baukastenprinzip von Low-Code, komplexe Apps schneller erstellen, Synergien schaffen und dabei Innovationen zielgerichtet und skalierbar vorantreiben. 

CIOs stehen durch die vorherrschenden globalen Krisen vor immensen Herausforderungen. Wenn es Ihnen jedoch gelingt, die IT-Strategie mit der geschäftlichen zu vereinen und kluge Innovationen nicht nur zu tätigen, sondern erfolgreich zu implementieren, steht der digitalen Transformation nichts im Wege.

 


Robert Rosellen,
Area Vice President Germany und Austria
bei ServiceNow

 

[1] https://www.capgemini.com/de-de/news/pressemitteilung/studie-it-trends-2023/ 
[2] https://www.gartner.de/de/informationstechnologie/insights/cio-agenda

 

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