Drei Automotive-IT-Trends, die Entscheider 2023 im Blick behalten sollten

Illustration: Absmeier. Jill Wellington

Welche drei Trends werden die Automobilindustrie 2023 besonders prägen?

 

  1. Veränderungsgeschwindigkeit und erfolgreiche Partnerschaften

Die Automobilindustrie befindet sich inmitten ihrer größten Transformation vom Fahrzeughersteller hin zum Software- und Mobilitätsdienstleister. Die Geschwindigkeit der Anpassung ihrer Geschäftsmodelle und die Fähigkeit, die digitale Transformation in fast allen Unternehmensbereichen der OEMs und Zulieferer schnell umzusetzen, ist dabei längst entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit geworden. Dieser Trend wird anhalten und insbesondere weiter IT-seitig umzusetzen sein. Dem Ökosystem von Partnerschaften und branchenübergreifender Zusammenarbeit kommt dabei mit ihrem Potenzial an Innovationskraft und Beschleunigung 2023 wachsende Bedeutung zu. Auch die Fähigkeit, schnell und flexibel auf Veränderungen innerhalb der Wertschöpfungskette, zum Beispiel durch Engpässe oder zur Optimierung von Märkten, global regieren zu können ist in den letzten Jahren zum Erfolgsfaktor geworden und wird es auch bleiben.

 

  1. Daten beherrschen und sicher nutzbar machen

Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC wird die weltweite Datenmenge bis zum Jahr 2024 auf 143 Zettabyte anwachsen. Die Fähigkeit, diese an der richtigen Stelle zentral verfügbar zu machen und mit AI und Business Analytics daraus relevante Informationen zu gewinnen, wird im Wettbewerb der Automobilbranche zum Differenzierungsfaktor. Die Zukunft der Mobilität basiert auf Daten, nicht den Fahrzeugen selbst. Daten und die Fähigkeit, diese maximal integriert, extrahiert sowie dezentral zu nutzen, werden zunehmend zum Bestehen im Wettbewerb notwendig und Unternehmen beflügeln oder ausbremsen. Daten gelten als die Währung der Zukunft, die es gilt, sicher und effizient zu beherrschen und nutzbar zu machen.

Autohersteller, Automobilzulieferer sowie viele weitere Industriezweige benötigen dazu skalierbare und flexible Zugangswege, um ihren Datenschatz integriert zum Beispiel im Autonomen Fahren oder zur Optimierung der Fertigung und der Lieferkette zu erfassen und zu nutzen. IT-Infrastrukturen werden darauf angepasst sein, um dies end-to-end zu unterstützen, zum Beispiel mit maximal skalierbaren Netzwerkumgebungen sowie latenzarmem, sicherem Datenaustausch. Hybride Cloud-Umgebungen, die auch die Integration der immer noch großen Mainframe-Ökosysteme mit Cloud-Ressourcen ermöglichen, werden ebenfalls eine tragende Rolle spielen. Diese Themen gestaltet und verantwortet Kyndryl seit seiner Unabhängigkeit von IBM im November 2021 in enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern auch für Automotive-Kunden weltweit.

 

  1. Nachhaltigkeit als Voraussetzung und Differenziator

Das Bewusstsein und die Verantwortung unserer Gesellschaft für den Erhalt unseres Planeten ist mit Nachhaltigkeit und CO2 Neutralität längst auch ein Vorstandsthema bei Unternehmen. Die Einhaltung der gesetzten CO2-Ziele mit der Verbesserung dieser entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist dabei zunehmend erklärtes Ziel in der gesamten Automobilindustrie. Damit wird der Nachhaltigkeitsfaktor von Unternehmen zur Voraussetzung zum Bestehen im Markt und gleichzeitig zum Differentiator.

Damit fällt der Blick auch auf die Nachhaltigkeit von IT-Infrastrukturen, welche oft noch großes Potenzial haben, den CO2-Fußabdruck nachhaltig zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für größere Unternehmen mit dezentraler IT, zum Beispiel bei Umstellung auf konzernweite »As-a-Service-Modelle«. Dies optimiert und spart in der Regel Hardware, Speicherplatz und Energie – ein erstrebenswertes Ziel auch unter Kostengesichtspunkten. Auch wer sich frühzeitig einen Überblick darüber verschafft, wie relevante Nachhaltigkeitskennzahlen entlang der gesamten Werkschöpfungskette effizient erfasst und zusammengeführt werden können, ist im Vorteil.

Michaela Fleischer ist Expertin im Bereich Automotive und betreut beim global tätigen IT-Dienstleister Kyndryl in ihrer Rolle des Business Development Executive diverse Automotive-Kunden.