Eine neue Welt(un)ordnung?

Spätestens seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist klar: Die Welt, wie wir sie kannten, ist aus den Fugen geraten. Wir leben in einer Zeit, die von multiplen Krisen an vielen Fronten geprägt ist. Im Global Trends-Bericht von Ipsos werden die zentralen Treiber, die das nächste Jahrzehnt formen werden erörtert und Anregungen gegeben, wie Unternehmen und Marken ihre Reaktionsfähigkeit und Resilienz gegenüber künftigen Herausforderungen verbessern können.

 

Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Rekordinflation, Klimawandel, Demokratiekrise – Die großen Herausforderungen, mit denen sich die Menschen weltweit konfrontiert sehen, geben Unternehmen und Institutionen einen klaren Auftrag, Pläne und Lösungen zu entwickeln, die sich von Markt zu Markt unterscheiden werden. Allerdings sind weniger als die Hälfte der Befragten weltweit der Überzeugung, dass ihre Regierung (36 %) oder Unternehmen (45 %) einen guten Job machen, wenn es darum geht, unser aller Leben auf die Zukunft vorzubereiten.

 

Worauf Unternehmen und Institutionen 2023 achten sollten?

Die Studie – basierend auf über 48.000 Interviews in 50 Märkten – zeigt klare Trends auf, die es zu beobachten gilt und auf die sich Unternehmen und Institutionen rechtzeitig vorbereiten sollten, um bestmöglich durch die »Twitchy Twenties« zu navigieren. Darunter unter anderem…

 

  1. Wachsende Spannung zwischen global und lokal

Obwohl die Stimmen lauter werden, die eine De-Globalisierung und Rückverlagerung von Produktionsprozessen in die Heimatländer fordern, glauben immer noch mehr als sechs von zehn Befragten weltweit, dass die Globalisierung für sie persönlich (62 %) und für ihren Markt (66 %) alles in allem eher positive Auswirkungen hat. In den letzten zehn Jahren ist diese Zahl sogar leicht angestiegen. Und das, obwohl sich die geopolitischen Spannungen in vielen Regionen der Welt zuletzt verschärft haben.

 

  1. Zwischen Angst und Skepsis: Der Klima-Antagonismus

Knapp acht von zehn Befragten weltweit (79 %) stimmen der Aussage zu, dass die Menschheit auf eine Umweltkatastrophe zusteuert, wenn wir unsere Gewohnheiten nicht schnellstens ändern. Uneinig ist man sich allerdings darüber, wie sich die Klimakrise bewältigen lässt und wer hierfür die Verantwortung tragen sollte. Trotz aller Klimasorgen sind die regionalen Unterschiede in der Beurteilung des Klimawandels weiterhin sehr groß. Darüber hinaus gibt es beunruhigende Anzeichen, dass die Ablehnung von Wissenschaft und Skepsis gegenüber Klimaforschern zuletzt eher zugenommen hat.

 

  1. Klare Erwartungen an Marken und Unternehmen

Die meisten Menschen teilen die Überzeugung, dass die Wirtschaft Gutes bewirken kann: Global gesehen stimmen 8 von 10 Befragten (80 %) der Aussage zu, dass Unternehmen gute Zwecke unterstützen können, auch wenn sie große Gewinne verzeichnen. Fast zwei Drittel (64 %) geben an, bevorzugt Produkte von Marken zu kaufen, die verantwortungsbewusst handeln, auch wenn sie dafür mehr Geld ausgeben müssen. Allerdings vertraut nur jeder Zweite (53 %) darauf, dass die Führungsfiguren von großen Unternehmen die Wahrheit sagen.

 

  1. Daten-Dilemma

Bei der Bewertung der Vor- und Nachteile des technologischen Fortschritts zeigen sich die Menschen weiterhin gespalten. Einerseits geben 71 Prozent der Befragten an, dass sie sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen können. Ein noch größerer Anteil (81 %) hält es für unvermeidlich und hat sich damit abgefunden, dass neue Technologien einen gewissen Verlust an Privatsphäre mit sich bringen. Gleichzeitig bemängelt eine überwältigende Mehrheit (81 %), dass Social-Media-Unternehmen inzwischen zu viel Macht haben. Sechs von zehn Befragten befürchten zudem, dass der technische Fortschritt unser Leben zerstört.

 

  1. Private Zuversicht trotz düsterer Prognosen für die Weltlage

Obwohl nur 31 Prozent der Befragten angeben, optimistisch zu sein über die Zukunft der Welt im Allgemeinen, halten sich die meisten Menschen trotzdem im Privaten für glücklich (57 %). Etwa ebenso viele (59 %) glauben außerdem, dass 2023 für sie und ihre Familie ein gutes Jahr wird.

 

 

Die richtigen Entscheidungen in Zeiten der Polykrise treffen

»Es kommt auf Details an, wenn es darum geht, durch die ›Twitchy Twenties‹ zu navigieren«, sagt Ben Page, Global CEO von Ipsos. »Wie können Marken, Regierungen und Individuen zusammenarbeiten, um die multiplen Krisen zu lösen, mit denen sich die Weltgemeinschaft konfrontiert sieht? Und wie lässt sich auf den persönlichen Hoffnungen und dem Optimismus der Menschen aufbauen, die wir sehen?

Ipsos Global Trends 2023 liefert die notwendigen Daten, auf deren Grundlage sich fundierte Entscheidungen für eine Reihe von möglichen Zukunftsszenarien treffen lassen. Wir stellen die zentralen Treiber vor, die das nächste Jahrzehnt prägen werden, geben einen Überblick über die Veränderungen, die sich ablesen lassen und schlagen Möglichkeiten vor, wie Unternehmen die nötige Resilienz aufbauen können, die sie auch für künftige Herausforderungen wappnet.

Unser Bericht zur diesjährigen Global Trends-Studie basiert ausschließlich auf den Topline-Daten der 50 untersuchten Märkte. Wenn Sie einen tieferen Einblick in demografische Unterschiede, regionale Analysen oder sektor- bzw. marktspezifische Erkenntnisse wünschen, kontaktieren Sie uns gerne. «

 

Über die Studie
Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos-Studie »Global Trends 2023«. Für die Studie wurden zwischen September und November 2022 insgesamt 48.541 Personen im Alter von 16 bis 75 Jahren in 50 Märkten (zumeist) online befragt. In vier Ländern, in denen die Internetdurchdringung für Online-Umfragen zu gering ist, wurden andere Methoden angewandt: In Nigeria, Pakistan und Sambia wurde die Befragung face-to-face und in Kenia per Telefon durchgeführt.
Die Daten wurden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Marktes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt. Der »Globale Länderdurchschnitt« spiegelt das durchschnittliche Ergebnis für alle 50 Länder wider, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Er wurde nicht an die Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder angepasst.
https://www.ipsos.com/en/global-trends