Wie Autohäuser dem steigenden Kosten- und Innovationsdruck entgehen können.
Der deutsche Handel steckt mitten in der Digitalisierung. Point-of-Sales-Käufe sind seit Jahren rückgängig und wer keinen klug durchdachten Webshop betreibt, hat’s schwer. Speziell der Autohandel steckt in einem Dilemma: Branchenkenner schätzen, dass schon 2030 etwa 50 Prozent aller Kraftfahrzeuge online verkauft werden. Zudem sinken die Neuwagenverkäufe und die Hersteller verschärfen die Partnerverträge oder priorisieren ihre Agentursysteme. Hinzu kommt: Was Kunden heute wollen, ist eine persönliche Beratung ergänzt um digitale Services. Um die dafür notwendigen Schnittstellen und Prozesse zu schaffen, müssen viele Autohändler erst einmal in ihre IT investieren.
Digitalisierung ist üblicherweise kein kleiner Posten im Budget eines Unternehmens. Und ein zunehmend unberechenbarer, bedenkt man die zuletzt sprunghaften Preiserhöhungen für Cloud-Dienste von Microsoft. Da beruhigt vielleicht zu wissen, dass es günstige Alternativen gibt. Drei Filialen eines Audi-Vertragspartners, ein Mercedes-Autohaus und ein ehemaliger Gebrauchtwagen-Händler liefern Beispiele, wie PCs, Server und Betriebssysteme zu einem Bruchteil der von Microsoft diktierten Preise bestückt werden können.
Von Aston Martin zum Gebrauchtsoftware-Händler. Im Kfz-Markt ist der Handel mit Gebrauchten gang und gäbe. Und das, obwohl ein Auto schon nach wenigen Kilometern Gebrauchsspuren aufweist. Ganz anders bei Software: Die zeigt auch nach Jahren keinerlei Abnutzungserscheinung. Solange sie Sicherheits-Updates erhalten (was zwischen sechs und zehn Jahre lang der Fall ist), sind gebrauchte Lizenzen wie neu. Das fand Björn Orth, ehemaliger Geschäftsführer von Aston Martin Allgäu, spannend. Nach über einem Jahrzehnt in der Automobilbranche begeisterte ihn die Idee, das Konzept des Gebrauchtwagenhandels auf den Softwaremarkt zu übertragen. 2014 gründete er dazu die VENDOSOFT GmbH. Sie bezieht gebrauchte Microsoft-Lizenzen von Unternehmen, die in die Cloud wechseln oder ihre bisherige Software aus anderen Gründen nicht mehr benötigen. Andere Unternehmen erwerben diese Lizenzen – um bis zu 80 Prozent unter Neupreis.
Drei Filialen. 200 PCs. 130.000 Euro gespart. Orths persönlichem Netzwerk entstammten viele Kunden der ersten Stunde und so überrascht es nicht, dass VENDOSOFT heute an die 150 Autohändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Digitalisierung und IT-Ausstattung betreut. Einer dieser Kunden ist ein Audi-Vertragspartner aus Sachsen. Das Autohaus digitalisierte und vernetzte drei Filialen, 200 PCs, 30 Notebooks und 15 Server mit gebrauchten Microsoft-Lizenzen – und sparte 130.000 Euro. [1]
Lizenzkosten um 50 Prozent gesenkt. Ähnlich erging es einem Vertragspartner der Mercedes Benz Group bei Ludwigsburg. 2015 startete der IT-Verantwortliche den ersten Versuch mit Gebrauchtsoftware. »Einen Exchange Server 2016 und einen Windows Server mit jeweils 20 Anwender-Lizenzen hat das Unternehmen damals gekauft«, erinnert sich Björn Orth. Das bewährte sich und Jahr um Jahr wurden es mehr: SQL Server kamen hinzu, ältere Versionen wurden durch aktuelle ersetzt und aus den 20 Arbeitsplätzen, die mit gebrauchten Lizenzen bestückt waren, wurden 75. Investment insgesamt: circa 25.000 Euro. Kostenersparnis gegenüber dem Neukauf: gute 50 Prozent.
Wenn die Cloud zu teuer ist. Fragen Händler die Lizenzberater von VENDOSOFT, ob sie Microsoft-Anwendungen aus Kostengründen nicht besser in die Cloud migrieren sollten, lautet die Antwort: Damit wird es nicht unbedingt günstiger. »Wir hinterfragen immer, ob Unternehmen wirklich die neueste Software benötigen. Gibt es keinen ersichtlichen Grund – wie zum Beispiel viele Mitarbeitende im Homeoffice oder Außendienst oder ein aufwendiges Lizenzmanagement der Inhouse-IT – empfehlen wir gebrauchte Kauflizenzen.« Kumuliert man die jahrelangen Cloudgebühren und rechnet sie auf die Anzahl der Mitarbeitenden hoch, ist die Entscheidung für »gebraucht gekauft« schnell getroffen.
Kostengünstig digitalisieren. Für die meisten Arbeiten – zum Beispiel mit Office – spielt die Version einer Software eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist die Versorgung mit sicherheitsrelevanten Updates des Herstellers sowie die Kompatibilität mit anderen Anwendungen. Und wenn es doch die neueste Version sein soll? »Dann ist auch die bei uns wenige Monate nach einem Upgrade gebraucht erhältlich – etwa 30 Prozent unter Neupreis.«
Mit gebraucht gekaufter Software kann der Handel Digitalisierung und Modernisierung der IT auch mit kleinen Budgets vorantreiben. Zur Refinanzierung anstehender IT-Investitionen hilft es übrigens, ausgediente Microsoft-Lizenzen (Office, Visio, Project, Server und auch CAL) an VENDOSOFT zu veräußern.
Was beim Kauf gebrauchter Software wichtig ist
- Nicht irgendwo die billigste Version einer Software erwerben, die man (online) finden kann. Das ist meist nur der Lizenz-Key, nicht aber das Nutzungsrecht an der Software. Damit sind Unternehmen nicht rechtskonform lizenziert.
- Vertrauenswürdige Gebrauchtsoftware-Händler:
- sind im besten Fall Microsoft-Vertragspartner.
- legen die Lieferkette der gehandelten Lizenzen offen
(kein Muss).- lassen ihre An- und Verkaufsprozesse von Wirtschaftsprüfern verifizieren.
- Übergeben dem Käufer Besitznachweise für JEDE Lizenz.
- Der Handel mit gebrauchter Software ist gesetzlich geregelt. Europäischer Gerichtshof und Bundesgerichtshof haben dazu 2012 und 2013 ihre Urteile erlassen. Informationen dazu unter: www.vendosoft.de/rechtliches/
- Beraten lassen. Oft sind hybride IT-Infrastrukturen die beste Lösung aus günstig und optimal lizenziert.
[1] Die ganze Geschichte lesen unter:
www.vendosoft.de/casestudy-download-digitalisierung-im-autohandel/