Hochschule Harz auf CeBIT 2016 vertreten

Wissenschaftler präsentieren innovative Projekte aus den Bereichen Sicherheit, mobile eID/Prozesse, E-Government und Wirtschaftsförderung.

Vom 14. bis 18. März 2016 sind der Wernigeröder Fachbereich Automatisierung und Informatik sowie der Halberstädter Fachbereich Verwaltungswissenschaften mit zukunftsweisenden Projekten auf der CeBIT in Hannover vertreten. In Halle 6 am Stand »Forschung für die Zukunft« (B24) werden innovative Lösungen aus den Bereichen Sicherheit, elektronische Prozesse mit E-Government-Standards wie der Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion (eID/PA), Wirtschaftsförderung sowie Verwaltungsmodernisierung gezeigt. Außerdem wird die erste multinationale E-Government-Studie vorgestellt. Die Projekte entstammen u.a. der Arbeit im KAT-Kompetenzzentrum für Informations- und Kommunikationstechnologien und unternehmensnahe Dienstleistungen an der Hochschule Harz.

Die Hochschule Harz ist deutschlandweit die erste Hochschule, welche die Online-Funktion (eID) des Personalausweises (PA) im Kontakt mit ihren Studierenden einsetzt. »Auf der diesjährigen CeBIT präsentieren wir neue eID-Anwendungen, die auch für Verwaltungen und Unternehmen interessante Möglichkeiten eröffnen«, erläutert der zuständige Projektleiter Prof. Dr. Hermann Strack, Hochschullehrer für Netzwerkmanagement und Praktische Informatik. Dazu gehört die mobile Lösung »MyCredentials«; mittels eID-Zugang können so per geeignetem Smartphone u.a. Passwörter für Nutzerkonten gesichert aus der Ferne erneuert werden. Das Kollaborationsportal »eCollabSec« fokussiert die gesicherte Zusammenarbeit von Ministerien, Verwaltungen, Hochschulen und Unternehmen; Mitarbeitern ermöglicht es per eID das schriftformersetzende Einreichen beziehungsweise Hochladen von Formularen und Dokumenten (Unterschriftsersatz), übertragbar auch auf Verwaltungs-Szenarien für Bürger.

Diese Konzepte wurden im Rahmen der E-Government-Initiative des Bundes beziehungsweise in Projekten mit Förderung des Landes Sachsen-Anhalt entwickelt. Neben der Weitergabe der im Harz gesammelten Erfahrungen steht die Schaffung neuer eID-Anwendungen im Fokus, etwa im Rahmen der Verbundprojekte »eID an Hochschulen« beziehungsweise »Scampii« (Smart Campi Integration/eCampus) mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und weiteren Hochschulen. Zudem werden die aktuellen Forschungsergebnisse in die Lehre integriert, u.a. im Weiterbildungsstudiengang Informatik/E-Administration, der sich an Landesbeschäftigte richtet und eine innovative IT-Entwicklung in der Verwaltung zum Ziel hat.

Auch der Halberstädter Fachbereich Verwaltungswissenschaften beteiligt sich wieder an der CeBIT. Unter der Leitung von Prof. Dr. André Göbel, Vertreter der Professur für Verwaltungsmanagement und Wirtschaftsförderung, wird das bundesweit einzigartige Labor für angewandte IT in der Wirtschaftsförderung (WiföLAB) neue Methoden und Technologien für die kommunale Standortentwicklung präsentieren. Zudem wird die erste multinationale E-Government-Studie vorgestellt. Im Rahmen dessen wurde unter der Leitung von Dekan Prof. Dr. Jürgen Stember die Wirkung von E-Government in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht. Dafür sind im Herbst 2015 rund 900 Verwaltungen befragt worden, von denen 16 Prozent teilnahmen. Die Befragung zeigt, dass die öffentliche Verwaltung das Thema E-Government zunehmend strategisch angeht, aber der Weg noch lang sein wird, bis die geplanten Maßnahmen umgesetzt sein werden. Diese und weitere Ergebnisse werden auf der CeBIT am 16. März in zwei gemeinsamen Vorträgen mit Vertretern der Materna GmbH präsentiert. Darüber hinaus findet – ebenfalls am 16. März – eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. André Göbel diskutieren namhafte Experten über das hochaktuelle Thema »Welchen Beitrag kann IT zur Bewältigung der Asylkrise leisten?«. Zu den Referenten gehören Marc Reinhardt in seinen Funktionen als Präsidiumsmitglied der Initiative D21 und als Vizepräsident der Unternehmensberatung Capgemini Deutschland, Franz-Reinhard Habbel als Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Ingo Engelhardt von der Bundesagentur für Arbeit sowie Jörg Rudowski aus dem Innenministerium Sachsen-Anhalt.

Die Projekte »eID an Hochschulen«, »eCollabSec« sowie eCampus/Scampii wurden vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt gefördert, letzteres mit Unterstützung von EFRE-Mitteln finanziert (EFRE-FKZ 11.03/41.03) und umgesetzt. Beteiligt an den Projekten rund um den PA ist auch das InnoLab SecInfPro-Geo an der Hochschule Harz (KAT-Innovationslabor Security, Infrastructure, Process Integration & Geographical Information Systems), weitere Informationen unter: netlab.hs-harz.de/research/secinfpro-geo/

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