Investitionen in die IT sind Investitionen in die Zukunft

Vorausschauendes ökonomisches Handeln ist heute mehr denn je gefordert, müssen sich Unternehmen doch täglich in einem immer härter werdenden Wettbewerbsumfeld behaupten. Dass digitale Technologien hier eine zentrale Rolle spielen, ist unbestreitbar – schließlich unterstützt die Digitalisierung Unternehmen dabei, sich effizienter, nachhaltiger sowie resilienter aufzustellen und langfristige Wachstumsmöglichkeiten zu schaffen. Mit Blick auf die Zukunft ist es daher umso wichtiger, den finanziellen Spielraum für die Investitionen zu nutzen, die Unternehmen auch bei ihren Transformationsprozessen unterstützen. Vor diesem Hintergrund sollten technologische Entwicklungen allerdings genau beobachtet und hinsichtlich ihres Nutzens überprüft werden.

 

Die Cloud kann teuer werden

Mit der Umstellung auf die Cloud etwa verbinden Unternehmen zu Recht die große Hoffnung, ihre IT-Infrastruktur flexibel an neue Anforderungen anpassen zu können. Eine Kostenreduzierung geht damit jedoch nicht automatisch einher. Im Gegenteil, denn bei schlechter Planung kann der Schritt in die Wolke sogar deutlich teurer werden, nämlich dann, wenn die Services nicht passend konzipiert, geplant und umgesetzt werden. Deshalb sollten Unternehmen vor der Migration die Anforderungen aus den Abteilungen zusammenzutragen, den Status quo der IT-Infrastruktur genau analysieren und darauf aufbauend Ziele und eine Roadmap entwickeln.

 

Der Zero-Trust-Ansatz

Ein Klassiker im jährlichen Ranking der IT-Trends ist das Thema IT-Sicherheit, schließlich entwickeln Cyberkriminelle ständig neue und immer ausgefeiltere Methoden, um in das Innerste von Unternehmen vorzudringen und dort sensible Daten abzufangen. Natürlich gibt es keinen hundertprozentigen Schutz gegen Angriffe – in der Praxis hat sich allerdings das Zero-Trust-Modell als effektive Strategie bewährt. Bevor etwa der Zugriff auf eine Anwendung gewährt wird, muss die Anforderung zunächst einmal authentifiziert und autorisiert werden – ganz nach dem Prinzip »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«. Bei der Implementierung eines entsprechenden Frameworks kommen Technologien wie Multi-Faktor-Authentifizierung, Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie automatisierte Richtlinienentscheidungen ebenso zum Einsatz wie ein kontinuierliches Monitoring, umfassende Verhaltensanalysen und Threat Intelligence. Wer jetzt angesichts knapper Mittel vor notwendigen Investitionen in mehr Cybersecurity zurückschreckt, sollte sich eines vor Augen führen: Kein Unternehmen muss bei null anfangen, sind einzelne Technologien in der Regel doch längst im Einsatz. Zudem lässt sich der Zero-Trust-Ansatz auch Schritt für Schritt realisieren.

 

Edge-Operations-Plattform

Nachdem Unternehmen jahrelang ihre IT-Ressourcen zentralisiert haben, gewinnt der Gedanke »Edge first« derzeit wieder zunehmend an Bedeutung. Nur durch die Verlagerung komplexer Workloads an den Netzwerkrand lassen sich beispielsweise Echtzeitanforderungen realisieren. Solche Edge-Konstrukte bringen allerdings aufgrund betrieblicher Silos, komplexer Workload-Migrationen und inkonsistenter SLAs die ein oder andere Herausforderung mit sich. Firmen sind deshalb auf eine Edge-Operations-Plattform angewiesen: Deren offenes Design ermöglicht nicht nur die freie Wahl von Technologien, Software und Frameworks, sondern auch das Zusammenführen der unterschiedlichsten Anwendungsszenarien und schützt gleichzeitig die an der Edge erhobenen Daten. Edge-Umgebungen sind übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass eine Technologie ihr angestammtes Revier verlässt. Zwar kommt Edge Computing in der Praxis bislang vor allem in der Industrie 4.0 – beispielsweise bei vernetzten Fertigungsanlagen oder im Rahmen von Predictive Maintenance – zum Einsatz, jedoch können nahezu alle Branchen davon profitieren. Im Krankenhaus beispielsweise helfen Roboter mit entsprechender Intelligenz dabei, Medikamente zu identifizieren und zu verteilen, sodass den Fachkräften mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten bleibt. In Sportstadien kann IoT-Technologie in Kombination mit Edge Computing das Fan-Erlebnis auf ein ganz neues Niveau heben: Eine Karte, die den schnellsten Weg zum Platz oder Informationen zu der Länge der Schlange vor den Verkaufsständen zeigt, sind hierbei nur zwei Beispiele.

 

Technologien als Innovationstreiber

Erfolg hat also, wer Technologien als Innovationstreiber nutzt. Verständlicherweise achten gerade viele Unternehmen mehr denn je auf ihre Ausgaben und rechnen mit entsprechend spitzer Feder. Gleichzeitig haben aber die meisten verstanden, dass die IT längst nicht nur eine Kostenstelle, sondern vielmehr ein entscheidender Faktor ist, der zu schlankeren Abläufen sowie zur Verbesserung bestehender und zur Erschließung neuer Geschäftsfelder beitragen kann. Alle Verantwortlichen sollten deshalb prüfen, ob und inwieweit sie neue Technologien zu ihrem Vorteil nutzen können. Was die Zukunft bringt – etwa im Bereich Quantencomputing –, lässt sich natürlich nur schwer sagen. Lassen wir uns einfach überraschen.

Peter Dümig, Senior Product Manager Server, Dell Technologies Deutschland