Künstliche Intelligenz: Forschung zur KI im Ländervergleich

Infografik: Wird Asien zum neuen KI-Inkubator? | Statista

 

An Endkonsumenten gerichtete und teilweise monetarisierte KI-Produkte wie die vom Startup OpenAI veröffentlichten Tools ChatGPT und Dall-E oder das von der Ludwig-Maximilians-Universität München initiierte Projekt Stable Diffusion dominieren derzeit die Berichterstattung über künstliche Intelligenz. Dabei boomt die Forschung in Themenbereichen wie Maschinenlernen oder Natural Language Processing schon seit Jahrzehnten, vor allem im asiatischen Raum. Wie die Grafik auf Basis von Daten des OECD.AI Policy Observatory zeigt, hat vor allem China den Vorsprung der USA und der EU-Staaten längst aufgeholt.

Wurden im Jahr 2000 in der Volksrepublik nur etwa 5.000 Forschungsarbeiten aus dem Bereich KI eingereicht, waren es 2010 bereits mehr als 100.000. Mittlerweile liegt China mit den USA gleichauf, andere große Volkswirtschaften wie das Vereinigte Königreich und Japan hinken im Vergleich deutlich hinterher. Zu einem potenziellen neuen Hotspot für entsprechende Forschungsprojekte könnte sich Indien entwickeln. Indische Forscher publizierten im Jahr 2000 rund 1.000 Forschungsarbeiten in diesem Bereich, innerhalb der letzten Dekade wurden mehr als 37.000 weitere Arbeiten aus dem Themenkomplex KI veröffentlicht. Das entspricht einem Zuwachs von 4.500 Prozent über die letzten zwei Jahrzehnte, mehr als das Zehnfache der Wachstumsrate in westlichen KI-Forschungshochburgen.

Neben Produkten für Endkunden, die aufgrund einer unklaren Urheberrechtslage und der Nutzung geschützter Werke in den zugrundeliegenden Datenbanken seitens zahlreicher Kreativarbeiter in der Kritik stehen, wird künstliche Intelligenz schon länger in zahlreichen Industriebereichen eingesetzt. Zu den prominentesten Anwendungsbeispielen gehören Industrierobotik, Sprachassistenten, autonomes Fahren und medizinische Lösungen. Belastbare Umsatzprognosen für den KI-Sektor sind derzeit jedoch kaum möglich. Für 2022 schwanken Schätzungen des Umsatzes mit KI-Software beispielsweise zwischen 50 und 210 Milliarden US-Dollar, IDC geht für das vergangene Jahr von einem Gesamtumsatz im KI-Segment von 450 Milliarden US-Dollar aus. Florian Zandt

 


 

Erwartungen und Veränderungen: Wie sieht die KI-Zukunft aus?

Infografik: Wie sieht die KI-Zukunft aus? | Statista

Der kometenhafte Aufstieg von ChatGPT könnte ein Wendepunkt für die Künstliche Intelligenz (KI) sein. Zum ersten Mal wird KI für Millionen von normalen Menschen unmittelbar erlebbar. Was für ein Gamechanger die von OpenAI geschaffene Software ist, zeigt unter anderem, dass sowohl Alphabet als auch Microsoft bei der Ankündigung ihrer Umstrukturierungspläne Anfang des Monats die Umstellung auf KI als eine der größten Herausforderungen bezeichneten.

Doch welche Veränderungen erwarten die Verbraucherinnen und Verbraucher letztlich durch den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz und welche Lebensbereiche werden in den nächsten drei bis fünf Jahren am ehesten davon betroffen sein? Ipsos führte dazu Ende 2021 eine weltweite Umfrage durch. Dabei kam heraus, dass jeweils ein Drittel der fast 20.000 Befragten denken, dass KI in den Bereichen Bildung, Sicherheit und Arbeit Auswirkungen haben wird. Dagegen rechnen nur jeweils rund 15 Prozent mit Effekten auf Ernährung oder persönliche Beziehungen.

Mathias Brandt