»The same procedure as every year« beim TV-Klassiker »Dinner for One«, der jedes Jahr um die Jahreswende mehrfach ausgestrahlt wird, sorgt immer wieder für gute Laune. Lacht man doch über liebe Gewohnheiten und das Unvermögen des Butlers, der auch beim zehnten Mal wieder über das Bärenfell stolpert. Doch wie steht es eigentlich um unsere Gewohnheiten und unsere Fähigkeiten, Neues in Angriff zu nehmen? Die Jahreswende ist die Zeit der »guten Vorsätze«. Gut sind sie in den meisten Fällen nur ein paar Tage, bis man sie gut wieder verdrängt, verschoben oder vergessen hat. Sind also Neujahrsvorsätze sinnlos?
Es kommt darauf an, was wir daraus machen.
Warum funktionieren viele Vorsätze nicht? Dafür gibt es zwei Gründe: Grund eins ist, dass es sich bei Vorsätzen selten um Ziele handelt. Etwas mehr Bewegung, aufhören zu rauchen, mehr Zeit mit den Kindern, abnehmen sind die beliebtesten Vorsätze. Und alle haben etwas gemeinsam. Sie sind ungenau, nicht messbar und haben kein Zieldatum. »Ich bin bis zum 31.12. nächsten Jahres mindestens 10 Kilo leichter«, ist genauer und verbindlicher. Doch das alleine ist es nicht. Grund zwei, warum Vorsätze oft nicht funktionieren, ist der Sinn. Das Ziel muss für mich persönlich Sinn ergeben und ich muss einen entscheidenden Vorteil für mich erkennen. Solange wir Zielen nachrennen, die nicht unsere eigenen sind (weil wir meinen, dass man dies von uns erwartet), werden wir sie nur selten erreichen. Die entscheidende Frage ist also »warum und wozu will ich das Ziel erreichen?«
Es kommt darauf an, was wir wirklich wollen.
Die Jahreswende ist oft der Zeitpunkt, an dem man kurz inne hält, zurückschaut und einen Blick nach vorne riskiert. Anstatt blindlings in einen Vorsatz zu laufen, wäre es oft sinnvoller, lieber eine ganze Stunde (oder mehr) zu investieren und darüber nachzudenken, was man wirklich (!) will in seinem Leben. Was einem wichtig ist. Viele denken, das sei banal. Absolut nicht. Die wenigsten Menschen wissen genau, was sie im Leben wirklich wollen. Sie gehen arbeiten, weil sie ja müssen und fluchen bereits Sonntagnachmittag darüber, dass morgen schon wieder Montag ist. Doch eigentlich liegt die Verantwortung dafür bei jedem selber. Ja, wir können etwas verändern und nochmals ja, es ist oft nicht einfach. Aber es lohnt sich. Denn wenn man ein Leben lang etwas tut, was einen nicht erfüllt, verkauft man damit die eigene, wertvolle Lebenszeit. Und unsere Lebenszeit ist begrenzt.
Der beste Zeitpunkt, um über den Sinn des Lebens nachzudenken
Wir alle haben (statistisch gesehen) nur 30.000 Tage zu leben. Würde es sich hier nicht lohnen, etwas darüber zu sinnieren, was der Sinn des eigenen Lebens wirklich ist? Keine Angst, diese Frage ist nicht nur etwas für studierte Philosophen, sondern praktische Lebenskunst. Denn der Sinn des Lebens ist absolut individuell und einzigartig. Aber ich glaube dennoch nicht, dass der Sinn des Lebens bei jemand darin besteht, täglich 3,5 Stunden fern zu sehen und mit Frauentausch, Dschungelcamp und Bauer sucht Frau den Feierabend zu »feiern«. Wenn wir mal 85 Jahre alt sind, werden wir uns nicht mehr an die ganzen TV-Shows erinnern können, sondern denken – hoffentlich – zurück an viele schöne Momente im Leben. Ein Leben, in dem wir getan haben, was wir wirklich wollten und was uns Spaß gemacht und erfüllt hat. Wann ist also der beste Zeitpunkt, um über den Sinn des Lebens nach- und vorzudenken? Noch ein letzter Tipp: Es muss dafür nicht Silvester sein. Prosit Neujahr! Auf dem Portal www.neujahrsvorsaetze.ch sowie im kostenlos abrufbaren E-Book »Jahresplanung« räumt Stefan Dudas endgültig mit scheiternden Vorsätzen auf.
Von Stefan Dudas*
* Stefan Dudas ist Business-Experte für Sinngebung. Der Keynote-Speaker, Coach und Autor legt humorvoll und tiefsinnig das Fundament für neue Denk-Ansätze. Sein »suxess-System für sinnbasiertes Management« vermittelt Sinnhaltigkeit in Führung, Kommunikation sowie Motivation. Im Dezember 2017 erscheint sein neues Buch »VOLL SINN – Nur was Sinn macht, kann uns erfüllen«. Weiter Informationen unter www.stefandudas.com
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