Nomophobie, Geräte-Neuheiten und Nutzerorientierung bestimmen die mobilen Trends: Mobile Web-Prognosen für das Jahr 2014

Mobile Abhängigkeit und Gerätewachstum stellen Marken im Mobilen Internet in den Vordergrund. Nutzer wollen überall und jederzeit angepasste mobile Web-Anwendungen.

Netbiscuits veröffentlicht Prognosen zur Entwicklung des mobilen Internets im Jahr 2014 und sagt eine steigende »NoMobile-Phone-Phobia« (Nomophobia, dt. Nomophobie) voraus. Zudem haben Nutzer schnell wechselnde Erwartungen und steigende Ansprüche an Geräteanwendungen, auf die sie von überall aus zugreifen. Die Prognosen beruhen auf Trends, die aus der Netbiscuits Cloud Platform ersichtlich werden. Diese zeigen außerdem, wie wichtig geräteübergreifende Anwendungen sind. Denn Nutzer wollen mit verschiedenen Geräten gleichzeitig mit Marken interagieren und ihre eigene, persönliche Online-Erfahrung aufbauen.

Jeder möchte immer und überall auf das Internet zugreifen können und erwartet die richtige Anwendung für seinen spezifischen Nutzungskontext. Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen im Jahr 2014 wird es sein, genau das bieten zu können. Die Interaktion von Unternehmen mit ihren Kunden wird sich grundlegend verändern. Unternehmen müssen sich für eine der größten Veränderungen jemals rüsten. Marken werden künftig nicht mehr allein mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden. Sie rücken mit den Menschen, die mit ihnen in Verbindung treten, zusammen und – Ende 2014 – wird das eine größere Rolle spielen als je zuvor.

»2013 hatten viele Unternehmen einen ganz klaren Fokus und rückten das Thema Mobility zum ersten Mal ins Zentrum ihrer Web-Strategie – aber das war erst der Anfang. Wir fangen jetzt erst an zu verstehen, wie sehr sich Kunden auf das mobile Internet verlassen und dass für eine mobile Web-Erfahrung beides wichtig ist – das Gerät an sich und der Nutzungskontext«, sagt Daniel Weisbeck, COO und CMO bei Netbiscuits. »2014 wird die Anzahl der neuen Geräte wieder enorm steigen, viele Nutzer werden mehrere Geräte besitzen und diese auch zeitgleich verwenden. Sie rechnen damit, dass Unternehmen optimierte Webseiten anbieten und sie die bestmögliche Anwendung für das Gerät bekommen, das sie nutzen und auch Aspekte, wie Bandbreite oder Internetgeschwindigkeit, berücksichtigt werden.«

 

Die Prognosen:

Das Leben der Kunden spielt sich mobil ab

Als Nomophobie bezeichnet man die Angst, mobil unerreichbar zu sein – zum Beispiel wegen geringem Akku-Status, einem Funkloch oder wenn das Mobilgerät verloren geht. Manche meinen sogar sie könnten ohne mobiles Telefon nicht normal funktionieren. Was ist der Grund dafür? Haben sie ein so großes Vertrauen in ihr Gerät und glauben, dass es ihnen hilft ihr tägliches Leben zu meistern? Die Nutzer rechnen damit, dass bestimmte Informationen immer verfügbar sind, wenn sie sie brauchen, und dass sie tägliche Dinge wie Lebensmittel oder Parkplatzgebühren mit ihrem Mobilgerät bezahlen können. Die Nutzer verlassen sich auf ihr Gerät und können nicht mehr ohne.

  • Dieser Trend wird von neuen Geräten wie Smartwatches und Wearables weiter vorangetrieben. Der Einfluss darauf von Innovationen wie Google Glass ist dagegen gering.
  • Ein beträchtliches Wachstum wird im Bereich Wearable-Technik erwartet. Viele gehen davon aus, dass im Jahr 2014 nicht weniger als 20 Millionen Smartwatches verkauft werden.
  • Exetech entwickelt mit XS-3 eine Android Smartwatch mit Touchscreen. Wi-Fi, mobile Verbindungsfähigkeit und GPS ermöglichen es den Trägern dieser Uhr direkt über ihr Handgelenk zu telefonieren.
  • Wearable Technik wird dem Nutzer das Internet näher bringen als je zuvor. Sensoren können Informationen wie zum Beispiel zur Gesundheitskontrolle liefern und die generelle Nutzung von Ortungsdaten wird entscheidend. Das ist der erste Schritt in Richtung Verbraucherakzeptanz bei der Verbindung von tagtäglichen Dingen mit dem Internet.

Gerätelandschaft verändert sich und Schwellenländer sind die Wachstumstreiber

Immer mehr Menschen werden 2014 ein erstes mobiles Gerät kaufen können – vor allem in den Schwellenländern. Dort sind mobile Geräte für viele die erste und einzige Möglichkeit, online zu gehen. Dadurch wird es immer wahrscheinlicher, dass die erste Berührung eines Kunden mit einer Marke über ein mobiles Gerät erfolgt.

  • Über Outlets werden mehr kostengünstige Geräte verfügbar sein. Zum Beispiel werden Supermärkte überall auf der Welt günstigere Alternativen zu den führenden Gerätemarken auf Lager haben. Wenn etablierte Anbieter darauf nicht mit mehr Innovationen und Auswahl für die Kunden reagieren, werden sie Umsatzeinbußen verzeichnen.
  • 2014 wird das Jahr der einheitlichen Bildschirmgrößen. Je mehr Geräte im 5- bis 7-Zoll-Bereich auf den Markt kommen, desto mehr traditionelle Geräteklassifikationen, die keine weiteren Informationen bieten, werden unbrauchbar. Erstmalig könnten Nutzer im kommenden Jahr mehr über ihre Bildschirme sprechen als über die Geräte wie Telefon oder Tablet an sich.
  • Es gibt viel Raum zum Wachsen. Die Marktdurchdringung der Smartphones in Ländern wie Brasilien (26 %) und Indien (13 %) bleibt gering. In vielen dieser Länder entscheiden sich die Nutzer oft für Geräte lokaler Anbieter und immer häufiger im 5- bis 7-Zoll-Bereich.
  • Im Juli 2013 gab es 26 verschiedene Bildschirmgrößen unter den 100 meist genutzten Geräten auf der Netbiscuits Cloud Platform. Ende 2014 wird das die 30 leicht überschreiten.

Schlechte Anwendungen werden von Kunden nicht geduldet

Netbiscuits geht davon aus, dass 2014 das Jahr der frustrierten Kunden wird, die eine beständige geräteübergreifende Anwendung erwarten. Entscheidende Kriterien in 2014 und damit auch Unterscheidungsmerkmal von Unternehmen werden die Möglichkeiten sein, schnell von einem Gerät auf ein anderes zu wechseln und dabei mit einer Aktion fortfahren zu können sowie das Multi-Tasking mit mehreren Geräten. Unternehmen, die diese bildschirmübergreifenden Anwendungen nicht bieten, werden zunehmenden Wettbewerbsnachteilen gegenüberstehen.

  • Mehr Unternehmen erörtern, wie bildschirmübergreifende Anwendungen in ihr Design integriert werden können, und Technologien wie HTML5 stellen sich diesen Herausforderungen.
  • Eine große Mehrheit an C-Level Executives in den USA geben an, dass die Möglichkeit von Multi-Screen entscheidend oder sehr wichtig für ihre Strategie ist (80 %). Hiermit liegt die USA weit vor Großbritannien, wo 51 % dasselbe angeben. Noch befinden wir uns hier in einem frühen Stadium, Marktführer werden 2014 das Tempo aber vorgeben.
  • Das Ziel sollte sein, die Möglichkeit zu haben, eine Anwendung von einem Gerät auf ein anderes zu übertragen, auch wenn die Suchoption in 2014 wahrscheinlich die gängigste Art bleiben wird, um eine Aktivität auf einem anderen Gerät aufzugreifen.

Optimierte Anwendungen werden Kunden gewinnen

Die Menschen wollen Geräte und Anwendungen, die ihrem Lebensstil und ihrem Nutzungskontext entsprechen. Unternehmen, die es verstehen »Individualisiertes für Alle« zu bieten, werden die Gewinner 2014 sein. Der Knackpunkt dafür wird die Erkennung der richtigen Zutaten sein, die es ermöglichen, dass es für jeden Einzelnen optimiert ist und die dem Nutzer das Gefühl geben, dass es hochgradig personalisiert ist und speziell für sie entwickelt wurde. Die auf Kundenwünsche anpassbaren Elemente können mit Web Analytics sichtbar werden. Web Analytics liefern umsetzbare Erkenntnisse und werden ein zentrales Thema in 2014 sein.

  • Durch die Kombination von Web-Verhalten mit Mobile Analytics ergeben sich enorme Möglichkeiten für Marketers. Sie werden eine zentrale Rolle in der Produkt-Roadmap, die auf aktuellen Kundenanforderungen basieren, spielen, und können damit die Marke genau auf die Kundenwünsche abstimmen.
  • 86 % der Marketers sind der Meinung, dass Big Data die Funktion des Marketings verändern wird, und weitere 62 % meinen, dass das ihre Rolle bereits fundamental verändert hat.
  • Anbieter versuchen bereits für jeden alles zu sein, von einem Mobilgerät, das auf Windows und Android läuft, über Google Project Ara, das es Nutzern ermöglicht ihre eigenen Module auf den Mobilgeräten hinzuzufügen – wie Tastaturen und Sensoren.
  • Der Wunsch nach kundenorientierter Anpassung wird neue Technologien vorantreiben, wie auch bei den 3-D-Druckern. Stellen Sie sich vor, Gerätezubehör einfach ausdrucken zu können! 2014 wird es einen ersten Ausflug in eine vollkommen kundenspezifische Welt geben.

Weitere Informationen über die Netbiscuits 2014 Web Prognosen finden Sie hier: https://www.netbiscuits.com/resources/netbiscuits-reports/2014-trend-predictions-for-the-mobile-web/