- 71 Prozent deutscher Arbeitnehmer würden sich eher für einen Arbeitgeber entscheiden, der kontinuierliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten priorisiert.
- Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der deutschen Arbeitnehmer ziehen Jobwechsel bei ausbleibenden Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten in Betracht.
- Deutsche Arbeitnehmer machen sich besonders Gedanken über Arbeitsplatzkultur: 33 Prozent sehen »schlechte Kultur« als Kündigungsgrund.
Unternehmen kämpfen aktuell damit, ihre Mitarbeiter zu halten, denn in vielen Sektoren nimmt der Fachkräftemangel zu, während zeitgleich Einstellungsstopps – verursacht durch Corona und die unsichere wirtschaftliche Lage – verhängt werden. Darüber hinaus befinden sich seit der Pandemie viele Unternehmen in einem Kampf ums Überleben und sind teilweise nicht in der Lage, die Gehälter der Mitarbeiter zu erhöhen, um den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht zu werden.
Die unabhängige Studie zum Thema Learning & Developement (L&D) von Docebo zeigt, dass aus diesem Grund Investitionen in die Weiterentwicklung und Schulung von Mitarbeitern einen besonders hohen Stellenwert haben und vor allem dabei hilft, einen positiven ROI für das Unternehmen zu generieren [1].
Die Umfage ergab ferner, dass 71 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sich eher für einen Arbeitgeber entscheiden würden, der kontinuierliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten priorisiert. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der deutschen Arbeitnehmer gab an, dass sie einen Jobwechsel innerhalb von 12 Monaten in Betracht ziehen würden, wenn ihr aktueller Arbeitgeber Lernmöglichkeiten oder Schulungen zur Unterstützung ihrer Karriereentwicklung einschränkt oder nicht anbietet.
Auf die Frage nach den drei wichtigsten Gründen, warum deutsche Arbeitnehmer ihre Stelle kündigen würden, gehörten eine zu geringe Bezahlung (73 Prozent), unterbesetzte Teams (35 Prozent) und eine schlechte Unternehmenskultur (33 Prozent).
Obwohl die Bezahlung der am häufigsten genannte Grund in ganz Europa war, weist der an zweiter Stelle liegende Fachkräftemangel auf einen ernst zu nehmenden Trend in Deutschland hin. Zudem wird der Verlust weiterer Fachkräfte dieses Problem noch weiter verschärfen.
Interessanterweise empfanden deutsche Arbeitnehmer schlechtes Management weniger problematisch als ihre europäischen Nachbarn, wobei nur 30 Prozent dies als Kündigungsgrund anführten, verglichen mit 52 Prozent der italienischen Arbeitnehmer.
»Fakt ist: Aktuell sind Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter in ganz Deutschland von essenzieller Bedeutung. Nur dadurch wird es Unternehmen möglich sein, seine Mitarbeiter zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen«, so Alexander von Keller, Regional Sales Director, DACH bei Docebo. »In einer Zeit, in der das Überleben von Unternehmen davon abhängt, die richtige Anzahl von Mitarbeitern mit den passenden Kenntnissen zu halten, aber der Inflationsdruck es unmöglich macht, die Löhne entsprechend zu erhöhen, um mit den Lebenshaltungskosten Schritt zu halten, müssen Unternehmen nach anderen Optionen suchen, um die Mitarbeiterzufriedenheit aufrechtzuerhalten.«
»Anstatt L&D-Budgets zu kürzen und Kündigungen zu riskieren, müssen Unternehmensleiter die eindeutige Kapitalrendite berücksichtigen, die Weiterbildungs- und Schulungsprogramme bieten können«, so von Keller weiter. »Ganz gleich, ob es darum geht, die besten neuen Mitarbeiter zu gewinnen, die Fähigkeiten von Managern zu verbessern, die Arbeitsplatzkultur durch die Förderung des kontinuierlichen Lernens zu verbessern oder jeden Einzelnen so zu entwickeln, dass er seine Karriereziele erreicht: L&D hat einen spürbaren Einfluss auf die Bindungsrate von Mitarbeitern und damit auf das Endergebnis von Unternehmen.«
[1] Die von Docebo unabhängig in Auftrag gegebene Umfrage wurde von Cint zwischen dem 2. Dezember und dem 5. Dezember 2022 durchgeführt. Die Umfrage wurde von 1.555 Arbeitnehmern im Alter zwischen 16 und 65 Jahren (jeweils 385 Arbeitnehmer in Frankreich, Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich, 400 in Italien) ausgefüllt.