Personalbindung fällt Unternehmen schwer

Gutes Personal zu finden und zu rekrutieren, ist für viele Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor eine Herausforderung. Doch auch die Personalbindung stellt für viele Unternehmen ein Problemfeld dar, das optimiert werden sollte.

Dies ist das Ergebnis der Fachbereichsstudie Personalwesen in der Dienstleistung des Analystenhauses techconsult. Die Fachbereichsstudien zum Business Performance Index (BPI) Mittelstand zeigen Fachbereichsverantwortlichen in komprimierter Form die aktuell im Zusammenhang mit den Fachbereichsprozessen stehenden Umsetzungsdefizite und dringendsten Handlungsfelder in ihrer Branche auf. Dabei können zum einen Umsetzungsdefizite festgestellt werden, das heißt, dass die bisherige Umsetzung noch nicht das als wünschenswert erachtete Niveau erreicht hat, zum anderen wird auch sichtbar, bei welchen Teilprozessen am häufigsten Unzufriedenheit mit der Umsetzung besteht.

Prozessperformance Personalwesen: Hohe Verluste für Unternehmensberatungen

Der Fachbereich Personalwesen der Dienstleistungsbranche verliert beim von techconsult ermittelten Business Performance Index (BPI) in diesem Jahr 1,4 Punkte und erreicht im Durchschnitt der Dienstleistung 65,2 BPI-Punkte. Das Gastgewerbe (+5,1 Punkte) und die Immobilienbranche (+1,8 Punkte) konnten dabei als einzige Subbranchen Performancegewinne erzielen. Beide Subbranchen stehen damit im Bereich Personalwesen an der Spitze. Die Unternehmen aus der Forschung und Entwicklung bleiben exakt auf dem Vorjahresniveau. Die Unternehmen aus Transport und Logistik (-6,1 Punkte), IT-Dienstleister (-0,7 Punkte), Unternehmensberatungen/Agenturen (-4,2 Punkte) und Unternehmen der technischen Planung und Beratung (-1,7 Punkte) mussten teils starke Rückgänge hinnehmen.

Langfristige Personalbindung problematisch

Für fast die Hälfte der Dienstleistungsunternehmen und mehr als die Hälfte der Beratungsunternehmen stellt die langfristige Personalbindung ein Aufgabenfeld dar, dessen Umsetzung Probleme bereitet. Viele Unternehmen weisen somit eine hohe Mitarbeiterfluktuation auf, was insbesondere im Beratungsgeschäft mit intensivem Kundenkontakt problematisch sein kann. Häufige Reisen, verlängerte Arbeitszeiten oder das Fehlen von personalbindenden Maßnahmen können Ursachen für die hohe Mitarbeiterfluktuation darstellen. Eine schlechte Personalbindung führt dazu, dass Mitarbeiter und damit auch Wissen dem Unternehmen verloren gehen. Dadurch sind Unternehmen gezwungen, laufend neue Mitarbeiter finden zu müssen, um offene Stellen zu besetzen. Dabei entstehen für die Unternehmen neben dem Zeitaufwand für die Suche und die Einstellung neuer Mitarbeiter auch noch Aufwände für die Einarbeitung des neuen Personals. Letzten Endes kann dies auch negative Auswirkungen auf die Produktivität der betroffenen Abteilungen haben und somit auch zu monetären Einbußen führen.

Welche Teilprozesse des Bereichs Personalwesen in den Subbranchen der Dienstleistung besonders gut oder schlecht laufen, analysiert die nun vorliegende Fachbereichsstudie, die auf der Projektseite www.business-performance-index.de zum Download bereit steht und zudem jedem Fachbereichsentscheider die Möglichkeit bietet, seinen Bereich mit vergleichbar aufgestellten Dienstleistungsunternehmen zu vergleichen.

[1] An der repräsentativen Studie BPI Mittelstand Dienstleistung 2015 beteiligten sich über 415 mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Befragt wurden in erster Linie Geschäftsführer und Fachbereichsleiter. Der BPI wird unterstützt von marcom source, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, dem FIR an der RWTH Aachen, Microsoft und Swisscom, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft sowie weiteren Partnern aus der ITK-Branche.

infografik techconsult personalwesen dienstleister

Abbildung: Die größten Umsetzungsprobleme in den Subbranchen