Shoppingzeit: Amazon und eBay locken die meisten Käufer

Amazon und eBay beziehungsweise eBay Kleinanzeigen ziehen im Internet die meisten Käufer an. Das geht aus einer von Innofact im Auftrag von EY-Parthenon durchgeführten Befragung von 3.000 Verbrauchern in Deutschland hervor. Demnach entfallen zusammengenommen 68 Prozent der Shopping-Zeit auf die beiden E-Commerce-Platzhirsche. Zum Vergleich: Zalando kommt nur auf 1,2 Prozent der Shopping-Gesamtdauer. Das Surfen auf E-Commerce-Seiten macht übrigens nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Internetnutzung aus. So surfen Konsumenten mit dem PC rund 13 Stunden pro Woche, davon entfallen aber nur 7,5 Prozent auf Online-Shops. Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/13721/anteil-von-online-plattformen-an-der-gesamten-shoppingzeit/

 


 

Online-Handel: Dynamische Preisdifferenzierung – der Zeitpunkt macht den Unterschied

 

15 von 16 untersuchten Online-Händlern ändern regelmäßig die Preise für Teile ihres Sortiments. Dynamische Preisdifferenzierung ist heute fester Bestandteil der Preissetzungsstrategien im deutschen Online-Handel. Das Marktwächterteam der Verbraucherzentrale Brandenburg hat 34 Tage lang die Preise ausgewählter Händler beobachtet und im Extrem bis zu 32 Änderungen für ein und dasselbe Produkt gefunden. Mehr als jedes dritte untersuchte Produkt war Preisschwankungen ausgesetzt.

Dynamische Preisdifferenzierung ist im Handel seit jeher gängige Praxis. Darüber wie und in welchem Umfang Online-Händler diese Strategie einsetzen, gab es hingegen bisher wenig gesicherte Erkenntnisse. Das Brandenburger Team der Marktwächter Digitale Welt stieß nun in seiner Untersuchung bei 37 % der beobachteten Preise auf Schwankungen. Knapp zwei Drittel der variierten Preise änderten sich bis zu dreimalig, 36 % vier- bis 15-malig und 4 % sogar häufiger, bis zu 32 Mal, innerhalb der beobachteten 34 Tage.

Bei der Höhe der Preisanpassungen ergaben sich ebenfalls große Unterschiede: 30 % der Preise wurden teils mehr als verdoppelt. Im Falle eines Handys von Mediamarkt lagen ganze 220 Euro zwischen dem niedrigsten und dem höchsten angebotenen Preis.

 

Der Zeitpunkt macht den Unterschied

Ob Abend oder Morgen – entscheidend für den angezeigten Preis ist auch der Zeitpunkt: Beim Online-Händler ATU waren im Untersuchungszeitraum Autobatterien oder Reifen jeweils am Vormittag teils bis zu 30 % teurer als am Nachmittag zuvor. Bei den Versandapotheken DocMorris und Sanicare gingen an einzelnen Tagen Preissenkungen mit Preiserhöhungen anderer Artikel einher. »Wer zusätzlich zu heruntergesetzten Produkten noch weitere bestellt, sollte daher aufpassen«, erklärt Michèle Scherer, Referentin Digitale Welt der Verbraucherzentrale Brandenburg. »Generell empfiehlt es sich, Preise online aufmerksam zu beobachten.«

 

Fehlende Transparenz

Dass solche Preisschwankungen bei Verbrauchern für Verunsicherung sorgen, zeigen frühere Preisstudien [1]. Zudem empfinden es die meisten als unfair – selbst wenn sie ein Produkt zum günstigeren Preis ergattert haben [2]. »Der Kunde kann nicht einschätzen, ob er bei seinem Kauf gerade spart oder draufzahlt«, erklärt Marktwächter-Teamleiterin Kirsti Dautzenberg. »Zudem hat er keinen verlässlichen Referenzpreis mehr, an dem er den Wert eines Produkts bemessen kann.« Am Ende könnte sich der Online-Handel mit seinen Preisexperimenten selbst schaden. Denn die fehlende Transparenz lässt das Vertrauen der Kunden schwinden. Fast ein Drittel empfindet einen Händler, der seine Preise ständig ändert, als weniger zuverlässig und kauft beim nächsten Mal mitunter woanders [3].

 

 

Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung wurden mittels Sekundäranalyse und empirischer Datenerhebung erstellt.
Im Rahmen der empirischen Datenerhebung wurden insgesamt 1.133 Produktpreise bei 16 Online-Händlern untersucht. Die Auswahl der Händler erfolgte auf Basis der Kriterien Branche und Umsatz.
Die Durchführung der empirischen Preiserhebung wurde durch den Marktwächter Digitale Welt beauftragt und im Zeitraum vom 31.01. bis zum 05.03.2018 durch die tripuls media innovations GmbH durchgeführt.
Über den Marktwächter Digitale Welt
Der Marktwächter Digitale Welt ist ein Frühwarnsystem mit dem der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen den digitalen Markt aus Perspektive der Verbraucher beobachten und analysieren. Grundlage für diese Arbeit sind Verbraucherbeschwerden, empirische Untersuchungen und ein Onlineportal. Mit dem Marktwächter Digitale Welt können auch Aufsichts- und Regulierungsbehörden wie zum Beispiel die Bundesnetzagentur (BNetzA) bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Der Marktwächter Digitale Welt setzt sich aus fünf Schwerpunktverbraucherzentralen zusammen, die jeweils ein Handlungsfeld des digitalen Marktes näher untersuchen: Bayern – Digitale Dienstleistungen, Brandenburg – Digitaler Wareneinkauf, Nordrhein-Westfalen – Nutzergenerierte Inhalte, Rheinland Pfalz – Digitale Güter und Schleswig Holstein – Telekommunikationsdienstleistungen. Der Marktwächter Digitale Welt wird finanziell gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV). www.marktwaechter.de/digitalewelt
Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher gegenüber Politik und Wirtschaft. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbrauchern gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.
Aktuelle Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de
Gefördert durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz
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[1] Vgl. Thorun, Christian / Diels, Jana (2016): Was Verbraucherinnen und Verbraucher in NRW über individualisierte Preise im Online-Handel denken, ConPolicy GmbH, Institut für Verbraucherpolitik.
[2] Vgl. Reinartz, Werner / Haucap, Justus / Wiegand, Nico / Hunold, Matthias (2017): Preisdifferenzierung und -dispersion im Handel. Ausgewählte Schriften der IFH-Förderer, Band 6.
[3] Vgl. ebenda

 


 

Dynamic Pricing – der Zeitpunkt macht den Unterschied

Produktpreise sind bei Online-Händlern in der Regel nicht statisch. Das belegt nun auch eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Brandenburg [1]. Welche Preise einem Nutzer online angezeigt werden, kann von vielen Faktoren abhängen wie etwa individuelles Surfverhalten, verwendetes Endgerät oder der Wohnort. Entscheidend für den Preis im Netz ist aber laut Einschätzung der Marktwächter vor allem der Zeitpunkt des Kaufs. Allerdings schwankt der Anteil dynamisch differenzierter Produktpreise je nach Shop stark, wie die Statista-Grafik zeigt. Mathias Brandt

[1] https://www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/wissen/digitale-welt/onlinehandel/unterschiedliche-preise-im-netz-28618

 

https://de.statista.com/infografik/14991/anteil-dynamisch-differenzierter-produktpreise-bei-online-haendlern/

 


 

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