Eine europaweite Umfrage [1] zeigt: Arbeitgeber sind für die nächste Generation schlecht ausgerüstet.
- 50 % der deutschen Arbeitnehmer sagen, dass die vom Arbeitgeber bereitgestellte Technologie unzureichend für den Berufsalltag ist.
- Nur 5 % der deutschen Jugendlichen würden ein Festnetztelefon nutzen – noch ist das Festnetztelefon im Büro aber weit verbreitet.
- Für 73 % der deutschen Jugendlichen ist der Einsatz neuester Technologie ein wichtiger Faktor bei der Arbeitsplatzwahl.
Die verwendete Technologie am Arbeitsplatz muss im Vergleich zu den Mobilgeräten, die wir privat nutzen, aufholen. Das finden 62 % der Arbeitnehmer in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des auf Unternehmenskommunikation spezialisierten Unternehmens Fuze. Die Ergebnisse zeigen die Erwartungen von 5.000 Arbeitnehmern und 2.500 Jugendlichen an ihren Arbeitsplatz.
Der Bericht »Die App Generation: Wie Arbeitnehmer der Zukunft die Art zu Arbeiten verändern«, beschreibt den Einfluss, den 15-18-Jährige auf den Arbeitsalltag haben werden. Es herrscht ein großes Ungleichgewicht zwischen den Erwartungen, die junge Leute an ihren Arbeitsplatz haben und der Realität, die sie tatsächlich vorfinden. Arbeitnehmer betrachten Festnetztelefone, Drucker, Stifte und Papier als unverzichtbare Gegenstände am Arbeitsplatz. Jugendliche denken da anders:
- Jugendlichen sehen das Smartphone eher als unverzichtbares Arbeitsgerät an als Arbeitnehmer (25 % häufiger).
- 73 % der Jugendlichen in Deutschland finden es wichtig, am Arbeitsplatz die neueste Technologie einzusetzen.
- Nur 5 % der Jugendlichen in den Niederlanden nutzen ein Festnetztelefon und bevorzugen die Kommunikation über Social-Media-Kanäle und Chat-Apps.
Mit ein Grund für die »Schatten-IT«
Die Studie macht auch die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer in den Niederlanden deutlich, denn hier sagen 50 %, dass die aktuell genutzte Unternehmenstechnologie für eine effektive Arbeitsweise nicht geeignet ist. Diese Problematik führt zur sogenannten »Schatten-IT«. Mehr als ein Drittel (36 %) der deutschen Arbeitnehmer nutzen ihr privates Smartphone auch für die Arbeit und Software, die nicht der Kontrolle der IT-Abteilungen unterliegt, wie Messaging-Dienste (32 %) und Social Media (27 %).
Homeoffice
Die Umfrageergebnisse zeigen auch die Zunahme von Homeoffice und dass dieser Trend weiterwachsen wird. Rund 90 % der deutschen Arbeitnehmer sehen Vorteile in der Möglichkeit von Zuhause oder anderswo zu arbeiten. Mehr als Dreiviertel (78 %) stimmen der Aussage zu, dass sie besser von Zuhause aus arbeiten könnten, wenn sie über die geeignete Technologie verfügen würden. Weit mehr als in Großbritannien (63 %), Frankreich (66 %) und den Niederlanden (57 %).
Kommunikationstechnologie
Der Bericht zeigt auch, wie sich die Kommunikationstechnologie verändern wird. 59 % der Arbeitnehmer sind der Ansicht, dass Videogespräche das gängige Telefonat verdrängen werden. Diese Statistik spiegelt sich auch im Verhalten europäischer Teenager wider. Persönliche Treffen oder Textnachrichten sind zwar nach wie vor wichtiger. Aber 8 % bevorzugen bereits die Kommunikation mit Freunden über Video-Anrufe – genauso viele bevorzugen Sprachanrufe über das Smartphone.
»Die App-Generation ist mit mobilen Geräten aufgewachsen. Sie sind es gewohnt, alles mit ihrem Smartphone zu erledigen, vor allem die Kommunikation. Die aktuelle Unternehmenstechnologie ist nicht annähernd bereit dafür«, kommentiert Luca Lazzaron, Senior Vice President of International Operations, bei Fuze.
»Arbeitgeber haben eine sehr traditionelle Sicht darauf, wo gearbeitet wird und was Arbeit bedeutet. Und die aktuell eingesetzte Technologie passt zu dieser Sichtweise – Festnetztelefone, Desktop-Computer und sogar Faxgeräte. Die junge Generation wird nicht wissen, was sie mit diesen veralteten Geräten anfangen soll. Für sie ist mobiles und flexibles Arbeiten wichtig und sie glauben an den »Eine App für Alles«-Ansatz. Daraus ergibt sich auch eine ganz andere Art zu arbeiten. Unsere Studie zeigt, dass nicht nur junge Arbeitnehmer die Technologie am Arbeitsplatz als veraltet empfinden. Aus diesem Grund müssen Arbeitgeber jetzt handeln, nicht nur um sich selbst für die Zukunft zu rüsten, sondern auch um ihren Mitarbeitern die besten Mittel an die Hand zu geben, die diese heute benötigen, um am effektivsten zu arbeiten.«