Unternehmen wissen um den Wert von motivierten Mitarbeitern

  • 96 Prozent der deutschen Arbeitgeber wissen, dass motivierte Mitarbeiter strategischen Einfluss auf das Unternehmen haben.
  • Das Messen der Motivationsfaktoren und deren Auswirkungen bleibt eine Herausforderung.
  • 68 Prozent nutzen weiterhin traditionelle Mitarbeiterumfragen anstatt moderne Analyse-Tools.
  • Deutliche Diskrepanz zwischen Einschätzung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

grafik oracle motivierte mitarbeiter

Die neue Studie »Simply Talent: A Western European Perspective« von Oracle untersucht, wie sich Mitarbeitermotivation auf den Erfolg von Unternehmen auswirkt. Nach einer ersten Erhebung unter rund 1.500 Angestellten im Herbst 2015 wurden nun in einer zweiten Phase 250 HR-Experten großer Unternehmen in Westeuropa befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Personalabteilungen mehr in die Qualität ihrer Analysen und die eingesetzten Werkzeuge investieren müssen. Nur so können sie den Mehrwert von motivierten Mitarbeitern richtig quantifizieren und dem Management vermitteln.

So wissen 96 Prozent der Befragten in Deutschland, dass Mitarbeitermotivation einen strategischen Einfluss auf ihr Unternehmen hat. 58 Prozent gaben an, dass sich Motivation positiv auf die Zusammenarbeit zwischen Teams auswirkt. Weiterhin sei die Motivation wichtig für die Mitarbeiterbindung (58 Prozent), für Innovationsimpulse (56 Prozent), effizientes Arbeiten (56 Prozent), für die Geschäftsentwicklung (50 Prozent) und den Kundenservice (50 Prozent).

Aber das präzise Messen der Faktoren, die Einfluss auf die Motivation haben und deren Auswirkungen, bleibt eine Herausforderung. So nutzen gerade einmal 42 Prozent der Unternehmen hierzulande moderne Werkzeuge für die Datenanalyse. Damit belegt Deutschland im europäischen Ländervergleich zwar Platz zwei. Dennoch offenbart die Studie, dass 68 Prozent der Befragten nach wie vor auf jährliche Mitarbeiterumfragen vertrauen – trotz deren begrenzter Aussagekraft.

In der Folge haben 34 Prozent der befragten HR-Experten Schwierigkeiten, den Einfluss der Mitarbeitermotivation auf den Geschäftserfolg genau zu bestimmen und immerhin 30 Prozent können die Effekte nicht ausreichend für die Geschäftsführung quantifizieren.

Als weitere Konsequenz verpuffen viele der eingesetzten Unternehmensmaßnahmen zur Förderung der Mitarbeitermotivation, da sie nicht auf die relevanten Motivatoren einzahlen. Auch wenn deutsche Arbeitgeber in der zweiten Phase der Oracle-Studie angaben, dass der CEO (30 Prozent) und die oberste Führungsreihe (38 Prozent) im Unternehmen den größten Einfluss auf die Mitarbeitermotivation haben, so stimmen dem laut der ersten Simply-Talent-Umfrage gerade einmal sechs Prozent der Angestellten zu. Für sie sind eher die Kollegen (42 Prozent) und die direkten Vorgesetzten (21 Prozent) relevant.

Loïc Le Guisquet, President for Europe, Middle East and Africa (EMEA) and Asia Pacific Regions bei Oracle sagt: »Die Angestellten geben dem Unternehmen ein Gesicht und füllen die Werte mit Leben. Daher sollte das Verständnis und die Optimierung der Mitarbeitermotivation höchste Priorität haben. Dazu muss die Personalabteilung mit gutem Beispiel vorangehen und das Umdenken im Unternehmen mit einer konkreten Strategie vorantreiben. Schon heute nutzen moderne HR-Teams datenbasierte Tools, mit denen sie die Mitarbeitermotivation effektiv messen, die Einflüsse quantifizieren und so die Geschäftsführung genau informieren können.«

Einfluss von Social Media und mobilen Technologien

In der Umfrage gibt nur eine Minderheit der befragten Arbeitgeber an, dass das Bereitstellen der neuesten mobilen Technologien (16 Prozent) und das berufliche Nutzen von Social-Media-Plattformen (zwei Prozent) wichtige Faktoren der Mitarbeitermotivation sind. Dagegen seien das Wertschätzung (74 Prozent), Teamwork (52 Prozent) sowie Entscheidungsfreiheit und Flexibilität (32 Prozent) bedeutender – wobei diese durch den Einsatz von mobilen und Social-Media-Tools noch verbessert werden können.

Joachim Skura, HCM Thought Leader bei Oracle Deutschland, kommentiert: »Mit modernen Softwarewerkzeugen können Unternehmen Initiativen und Strategien zur Verbesserung der Mitarbeitermotivation leichter umsetzen. Aber diese Technologien allein sind nur der erste Schritt. Sie müssen auch nahtlos in bestehende Prozesse integriert werden, so dass Vorgesetzte und Mitarbeiter sie als Teil ihrer alltäglichen Arbeit nutzen können: Sei es bei der Leistungsbewertung, dem Recruiting, beim Erfahrungsaustausch oder beim mobilen Arbeitszeit-Management.«

Arbeitgeber vs. Arbeitnehmer

Vergleicht man die Antworten der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, zeigen sich deutliche Unterschiede. Beispielsweise meinen nur zehn Prozent der deutschen Führungskräfte, dass die Vorgesetzten am wichtigsten für die Mitarbeitermotivation sind. Die Arbeitnehmer hingegen fühlen sich gerade durch schlechte Kommunikation der Vorgesetzten weniger motiviert.

In einigen Punkten jedoch stimmen die HR-Experten mit den Mitarbeitern überein. So sagen 74 Prozent der Personaler, dass die Wertschätzung einen starken positiven Einfluss auf die Motivation hat – eine Ansicht, die 60 Prozent der befragten Mitarbeiter teilen. Zudem glauben 50 Prozent der Führungskräfte, eine gute Work-Life-Balance sorge dafür, dass Mitarbeiter motivierter sind – so sehen es auch 43 Prozent der Angestellten.

Joachim Skura fährt fort: »Es zeigt sich: die Vorgesetzten und deren Kommunikation sind die Hauptverantwortlichen für eine hohe Mitarbeitermotivation. Jedoch berücksichtigen Unternehmen diese Faktoren noch nicht ausreichend. In Anbetracht der sich ändernden Arbeitswelt und dem wachsenden Anspruch der jüngeren Mitarbeiter-Generation sollten Personalabteilungen auf eine Kultur der Motivation achten – mit den Vorgesetzten als Schlüsselakteure des Wandels.«

  • Oracle Simply Talent: A Western European Perspective  https://www.oracle.com/assets/oracle-simplytalent-2872585-en-gb.pdf