Vom Data Scientist zum Daten-Messie

Business Intelligence ist jetzt nicht mehr so als das Hype-Thema präsent. Die bestimmenden Trends sind derzeit eher die digitale Transformation, Industrie 4.0, Internet der Dinge, Consumerization, Agilität, Sicherheit, Analytics, Cloud, Mobile und Cognitive Computing (KI). Aber alle diese Entwicklungen erzeugen Unmengen unterschiedlichster Daten und überschwemmen damit die IT. Eine Herausforderung und damit ein ganz wesentlicher Treiber für die Nutzung von Lösungen für Business Intelligence (BI).

Der BI-Markt in DACH wächst daher jährlich um durchschnittlich zehn Prozent. Schnelle und flexible Analysemöglichkeiten sind gefragt, um Kundennähe und Innovationskraft zu stärken. Der Zugang zu Daten für alle Mitarbeiter muss gewährleistet sein, damit sie möglichst kreativ, explorativ und agil mit den Daten arbeiten können. Neue interne und externe Datenquellen müssen erschlossen und Mitarbeiter, Kunden und Partner durch Arbeiten an gemeinsamen Datenbeständen und Analysen zusammengeführt werden. Traditionelle BI-Lösungen, die nur von Data Scientists bedient werden können, passen nicht mehr in die neue Zeit.

Doch die wachsenden Datenmengen und deren Analysen haben nicht nur Vorteile. Fast drei Viertel der deutschen IT-Führungskräfte und gut die Hälfte der Büroarbeiter würden sich selbst als Daten-Messies bezeichnen, als Menschen, die ohne Sinn und Verstand Daten horten, also »Data Hoarding« betreiben [1]. Data Hoarding ist ein globales Phänomen, bei dem bisweilen der gesunde Menschenverstand aussetzt. Menschen mit Messie-Syndrom speichern fast die Hälfte ihrer erstellten Dateien – um diese dann digital verstauben zu lassen. Doch die Entwicklung zum Daten-Messie ist nur zum Teil selbstverschuldet. Oft wird dieses Verhalten von der Unternehmenskultur gefördert. 76 Prozent der deutschen IT-Führungskräfte halten ihr Unternehmen als Ganzes für einen Daten-Messie.

Das generiert hohe finanzielle Risiken. Unternehmen sollten spätestens bis Mai 2018 reagieren. Dann endet die Übergangsphase der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung. Wer gegen diese Verordnung verstößt, unwissentlich oder bewusst, dem drohen nicht unerhebliche Strafen. Daten sammeln und auswerten ja, aber nicht als Daten-Messie enden.

Herzlichst, Ihr Albert Absmeier
Chefredakteur

[1] Studie von Wakefield Research im Auftrag von Veritas Technologies.

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