- 5 Prozent gehen täglich im Web auf Shopping-Tour.
- Ausländische Online-Shops werden von drei Vierteln angesteuert.
Deutsche Online-Shopper haben 2016 im Schnitt 1.280 Euro bei ihren Einkäufen im Web ausgegeben. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.166 Internetnutzern ab 14 Jahren ergeben. Ein Fünftel (22 Prozent) gab an, im zurückliegenden Jahr zwischen 500 und 1.000 Euro ausgegeben zu haben, ein gutes Viertel (29 Prozent) der Befragten hat zwischen 1.000 und 2.500 Euro ausgegeben. Jeder Sechste (16 Prozent) kaufte online für mehr als 2.500 Euro ein. »Auch für 2017 stehen die Zeichen im E-Commerce auf Wachstum«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
96 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten etwas im Internet gekauft oder gebucht zu haben – ohne Ausnahme quer durch alle Altersklassen. Online-Shopping wird vom Einzel- zum Regelfall: 5 Prozent kaufen täglich im Web ein und jeweils 15 Prozent shoppen einmal oder mehrmals pro Woche online.
Online-Shops im Ausland
Dabei entdecken viele Verbraucher auch Online-Shops im Ausland für sich: Sieben von zehn Online-Einkäufern (72 Prozent) haben schon einmal bei einem Händler außerhalb Deutschlands etwas gekauft oder gebucht. 8 Prozent tun dies regelmäßig, 54 Prozent gelegentlich. Online-Shops im europäischen Ausland liegen mit 74 Prozent in der Kundengunst ganz oben, danach folgen asiatische (49 Prozent) und nordamerikanische Shops (40 Prozent). Allerdings hat auch ein Viertel (25 Prozent) der Online-Shopper noch nie etwas in ausländischen Shops gekauft.
Was kostet die Welt? – Deutsche Online-Shopper kaufen international
Übersee ist vermeintlich weit weg, doch zum Online-Shoppen nah und attraktiv genug für deutsche Schnäppchenjäger. 58 Prozent der deutschen Online-Käufer bestellen Produkte und Marken bereits international. Dabei spielen vor allem günstigere Preise sowie die Nicht-Erhältlichkeit hierzulande eine Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine internet-repräsentative Studie [2] unter mehr als 5.000 deutschen Internet-Nutzern.
Radius erweitern
Deutsche Online-Einkäufer machen keinen Halt vor der Landesgrenze: 67 Prozent kaufen bereits bei europäischen Online-Shops ihre Lieblingsmarke oder haben zumindest Interesse daran. 56 Prozent tun dies auch außerhalb Europas und bestellen Produkte aus Übersee beziehungsweise zeigen sich aufgeschlossen, dies in Zukunft zu tun. »Wir stellen fest, dass inzwischen viele Online-Shopper ihren Radius erweitern, wenn sie online einkaufen. Die Scheu vor dem Klick auf den Kaufen-Button im Ausland sinkt mit zunehmender E-Commerce-Erfahrung immens«, so Daniela Zimmer, Programmleiterin der Internet World. Die meisten haben Einkaufserfahrungen innerhalb Europas: 54 Prozent haben schon öfter bei einem europäischen Online-Shop bestellt, außereuropäisch sind es immerhin 41 Prozent. Sehr oft werden Produkte gekauft, die in Deutschland nicht erhältlich sind, so das Motiv der Mehrheit von 90 Prozent. Auch das Preisargument ist für die Deutschen ausschlaggebend, bei ausländischen Shops auf Schnäppchenjagd zu gehen: 83 Prozent gaben an, sie können im Ausland online zu günstigeren Preisen einkaufen als in Deutschland.
Das Profil: Männlich, jung, gebildet
Die Studie ergab zudem einige interessante Aspekte hinsichtlich der Web-Shopper, die weltweit im Netz bestellen. 58 Prozent sind Männer, knapp ein Drittel ist jünger als 30 Jahre alt. 63 Prozent haben als Schulabschluss Abitur. Und sie sind vertraut im Umgang mit mobilen Geräten: 87 Prozent besitzen Smartphones und 58 Prozent Tablet-Geräte, was deutlich mehr ist als in der Internet-Gesamtnutzerschaft.
International Shoppen unter Vorbehalt
Insgesamt sind sich die internationalen Web-Shopper durchaus auch der nicht kalkulierbaren Risiken bewusst. 63 Prozent sagen, dass hohe Versandkosten abschreckend sind, 60 Prozent scheuen versteckte Kosten wie beispielsweise Bank- oder Zollgebühren. Im Vergleich dazu spielen Sicherheitsaspekte die weit weniger bedeutende Rolle: Nur 24 Prozent sind der Meinung, dass der Auslandszahlungsverkehr unsicher erscheint und lediglich 32 Prozent gaben an, um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten besorgt zu sein. Insbesondere die jungen Nutzer haben die größeren Vorbehalte hinsichtlich des weltweiten Online-Shoppings. So scheuen über drei Viertel der Unter-30-Jährigen die hohen Versandkosten, 57 Prozent haben Angst vor der Kostenexplosion bei etwaigen Retouren.
[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.166 Internetnutzer ab 14 Jahren im Dezember 2016 befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: »Haben Sie in den letzten 12 Monaten online, also im Internet, etwas gekauft oder etwas gebucht?«, »Wie häufig kaufen Sie in der Regel online etwas ein?«, »Wenn Sie einmal an das gesamte Jahr 2016 denken: Wie hoch waren beziehungsweise werden Ihre Ausgaben für Online-Käufe schätzungsweise sein?«, »Haben Sie schon einmal bei einem Online-Händler außerhalb Deutschlands etwas gekauft oder gebucht?« und »Wo haben Sie bereits Produkte oder Dienstleistungen bestellt?«.
[2] Fittkau & Maaß Consulting untersuchte im Auftrag der Internet World Messe in einer internet-repräsentativen Online-Befragung im Mai 2015 über 5.000 Internet-Nutzer hinsichtlich ihres Einkaufsverhaltens bei europäischen und globalen Online-Shops.
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