Abschaffung der Cookies von Drittanbietern: Sinnvollere Beziehungen

Der Schlüssel einer erfolgreichen Customer Experience sind Daten. Je mehr Informationen ein Unternehmen über seine potenziellen Kunden und Kundinnen sammeln kann, desto individueller kann dieses Erlebnis gestaltet werden. Allerdings zählen die durchschnittlichen Website 97 % bis 98 % anonyme Besucher und angesichts der neuen Online-Datenschutzgesetze, die Cookies von Drittanbietern verbieten, können Unternehmen sich ausschließlich auf Daten von Erstanbietern stützen. Wie geht man also mit dem Problem der Anonymität beim Surfen um und wie kann man die gesammelten Daten mit einer bestimmten Person in Bezug setzen?

Mich würde interessieren, was Datenschutzexperten zum Thema Datenschutz (2023 und darüber hinaus) zu sagen haben und welche Statistiken zu First-Party-Daten/Browser-Anonymität und den Auswirkungen vorliegen. Ebenso interessiert mich, worin die größten Herausforderungen für Online-Unternehmen bestehen und wie E-Commerce-Unternehmen die Probleme des Datenschutzes und anonymen Surfens bewältigen, wenn die Anbieter zukünftig verstärkt auf First-Party-Daten angewiesen sind.

 

Richard Cudd, Senior Director, Customer Success Engineering bei Confluent:

»Mit der Abschaffung der Cookies von Drittanbietern werden vor allem E-Commerce-Unternehmen sehr viel abhängiger von First-Party-Daten, was deren Aufwand bezüglich der Datenerfassung wesentlich erhöhen wird. Die Ermittlung der Identität ist für Unternehmen aber ein entscheidender Faktor, um dauerhafte Beziehungen aufzubauen und die von den Kundinnen und Kunden erwarteten personalisierten Erfahrungen zu garantieren. Um eine Kundenbeziehung zu entwickeln, müssen Unternehmen allerdings über materielle Vorteile wie Treuepunkte hinausgehen. Es gilt, die Kunden davon zu überzeugen, was wirklich für sie drin ist, indem sie ihnen den Zusatznutzen und den Erlebniswert aufzeigen, den sie ihnen bieten können. Dazu zählen die einfache Handhabung von Bestellungen, Retouren und Folgekäufen sowie intelligente, personalisierte Empfehlungen.

Kurzum, Unternehmen müssen mehr in bestimmte Bereiche der Customer Journey investieren, insbesondere in das Onboarding. Das dadurch aufgebaute Vertrauen kann unterstützend bei der Gewinnung von First-Party-Daten wirken.

Die Zukunft des E-Commerce liegt in der Schaffung von engeren, dauerhaften Beziehungen zwischen Unternehmen und Kunden. Ähnlich wie die Menschen wahrscheinlich lieber ein Dutzend sehr guter Freunde statt hunderter flüchtiger, Bekanntschaften haben, dürften wir auch bei den Unternehmen eine ähnliche Verschiebung hin zu sinnvolleren Beziehungen erleben.«