Die Fehlleitung von Gepäck verringert sich um 10,5 Prozent auf einen neuen Allzeit-Tiefststand.
Die Luftfahrtbranche hat im Jahr 2015 einen neuen positiven Rekord bei fehlgeleitetem Gepäck* verbuchen können. Laut dem »SITA Baggage Report 2016« hat sich die Rate von fehlgeleitetem Gepäck auf 6,5 Gepäckstücke pro tausend Passagiere reduziert [1]. Das sind 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr und weniger als die Hälfte im Vergleich zum Jahr 2003. Der Wert markiert zudem einen neuen Allzeit-Tiefststand.
Airlines und Flughäfen konnten sich trotz einer Steigerung der Passagierzahlen um 85 Prozent im Vergleich zum Jahr 2003 verbessern. Im letzten Jahr reisten 3,5 Milliarden Passagiere per Flugzeug und eine Kehrtwende ist nicht in Sicht. Die Erhöhung des Fluggastaufkommens vergrößert den Druck auf Infrastruktur, Ressourcen und Gepäckabfertigungssysteme. Die Branche reagiert darauf mit Änderungen in der Gepäckabfertigung. Die International Air Transport Association (IATA) hat Fluglinien bereits aufgefordert, das Gepäck-Tracking zu verbessern. Laut IATA Resolution 753, die Fluglinien bis Juni 2018 umsetzen sollen, müssen Gepäckstücke an jedem Punkt der Reise verfolgt werden können.
»In den nächsten drei Jahren werden sich Fluglinien auf das Gepäck-Tracking konzentrieren, um die IATA Resolution 753 umzusetzen. Diese erhöhte Sichtbarkeit wird ihnen nicht nur mehr Kontrolle geben, sondern auch weitere Verbesserungen in der Gepäckabfertigung fördern«, kommentiert Francesco Violante, CEO von SITA. »Das bedeutet aber auch, dass Passagiere bald ihr Gepäck verfolgen können, wie es heute schon bei Paketlieferungen möglich ist. Sie werden die Reise nicht nur entspannter antreten, sondern auch schnell handeln können, wenn es zu Störungen bei Flügen kommt und sich das Gepäck verspätet.«
Der SITA Report zeigt darüber hinaus ein starkes Wachstum bei der Nutzung von Self-Service Gepäckangeboten. Etwa 40 Prozent der Airlines und Flughäfen bieten schon heute die Möglichkeit zum eigenen Ausdrucken von Gepäcketiketten an Stationen im Flughafen. Diese Zahl soll sich bis 2018 auf rund 75 Prozent erhöhen. Fast ein Drittel der Passagiere erwarten schon in diesem Jahr Bag-Drop-Schalter zu nutzen – entweder mit unterstützendem Personal oder völlig selbstständig.
Auch die Art der Gepäcketiketten ändert sich. Die Industrie setzt in den letzten Jahren vermehrt auf elektronische Marken für die dauerhafte Gepäcketikettierung. Damit macht sie Fluggäste unabhängiger und reduziert Wartezeiten. Airlines testen momentan die Nutzung dieser Marken. Reisende können auch unterwegs oder von Zuhause ihre Fluginformationen über ihre mobile App eingeben. Zu Hause gedruckte Etikette bieten Fluggästen darüber hinaus ähnliche Vorteile und werden von einigen Fluglinien bereits eingesetzt.
»Die Gepäckstatistiken für 2015 sind sehr ermutigend. Allerdings kostet fehlgeleitetes Gepäck die Industrie noch immer rund 2,3 Milliarden US-Dollar. Das sind zwar 3,75 Prozent weniger als im Vorjahr, aber die Summe zeigt auch, dass sich die Branche weiterhin auf eine Verbesserung der Gepäckabfertigung konzentrieren muss«, ergänzt Violante. »Die Erfahrung der Fluggäste steht an erster Stelle und eine erhöhte Zuverlässigkeit beim Gepäck wird die Zufriedenheit erhöhen. Die Technologie für eine bessere Gepäckverfolgung steht bereit und SITA arbeitet mit der gesamten Branche zusammen, um die Effizienz zu erhöhen.«