Das besondere Mittelstandsproblem: Wie Unternehmer trotzdem einen Nachfolger finden

foto freepik

Einer stetig wachsenden Zahl von abgabewilligen Unternehmern stehen immer weniger potenzielle Käufer gegenüber. Wer dennoch erfolgreich verkaufen will, sollte den Verkauf gut vorbereiten und strukturiert vorgehen. Wir geben Tipps für einen erfolgreichen Verkauf.

 

Fast jeder dritte Unternehmer ist 60 oder älter – genau 31 Prozent. Das sind 1,2 Millionen Inhaber von kleinen oder mittelständischen Unternehmen. Die KfW prognostiziert in ihrem aktuellen Nachfolge-Monitoring: »Selbst bei aktivem Engagement wird das Unterfangen, das Unternehmen an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu übergeben, nicht oder nicht reibungslos gelingen.« Weiter heißt es: »Die Knappheit von Interessenten wird mehr als doppelt so oft als Hürde für eine Unternehmensnachfolge genannt wie die zweithöchste, die Einigung auf einen Kaufpreis.«

Unternehmensnachfolge professionell gestalten

Vor diesem Hintergrund wird es für abgabewillige Unternehmer immer wichtiger, den Verkauf und die Unternehmensnachfolge professionell zu gestalten. »Ein Unternehmer wird sein Lebenswerk im Regelfall zum ersten und letzten Mal verkaufen – und tappt deshalb allzu oft in eine der vielen Fallen des Unternehmensverkaufs«, betont Matthias Ehnert. Unter dem Markennamen intelligentis begleitet Ehnert mit seinem Team erfolgreiche mittelständische Inhaber, die auf ihr Unternehmen stolz sind und es gewinnbringend verkaufen möchten. Er empfiehlt, rund zwei Jahre für einen optimal strukturierten Verkaufsprozess einzuplanen. Denn bevor ein Käufer gesucht werden kann, muss intern erst einmal vieles vor- und aufbereitet werden.

Erfolgsfaktor Zeit

»Wir empfehlen unseren Kunden, bereits frühzeitig eine zweite, starke Führungsebene aufzubauen, die die Kontinuität des Geschäfts nach einem Verkauf sicherstellt«, erklärt Ehnert. »Das wirkt sich immer positiv auf den Fortbestand und den Verkaufspreis aus.« Auch für viele andere Aspekte der Verkaufsvorbereitung ist Zeit ein wichtiger Faktor. So sollte eine Bilanzbereinigung vorgenommen werden, um Darlehen der Gesellschafter und Forderungen an die Gesellschafter herauszunehmen. Spätestens im Geschäftsjahr vor dem geplanten Verkauf sollte in der Bilanz alles klar und leicht nachvollziehbar dargestellt sein. Der Experte rät: »Potenzielle Käufer brauchen einfach nachzuvollziehende Fakten sowie Transparenz und Klarheit – sowohl in der Unternehmensstruktur, als auch auf Kundenseite und bei der Zahlenpräsentation.«

Unternehmen bergen vielfältige Risiken

Was Matthias Ehnert und seinem Team bei der Verkaufsvorbereitung immer wieder auffällt: Rechte an immateriellen Vermögenswerten, wie Domains, Marken, Patente, ungeschützte Erfindungen und Lizenzen, sind nicht geklärt – Sonderbetriebsvermögen und Pensionsrückstellungen bergen vielfältige Risiken beim Verkauf. »Für Transparenz sorgt auch, wenn man ertragsbelastende Positionen identifiziert, sie zumindest auf Unterkonten bucht oder die Kosten ganz aus der Gewinn- und Verlustrechnung bekommt«, weiß der Berater. »Wenn Unternehmer uns in ihr Boot holen, finden wir all diese Fallstricke und lösen sie – auch mit Hilfe unseres großen Netzwerks an weiteren erfahrenen Spezialisten bei Unternehmensverkäufen, wie Rechtsanwälten, Steuerberatern, Notaren und Rentenberatern.

Erfolgsabhängiges Beraterhonorar hilft

Wenn dann soweit alles vorbereitet ist, sucht intelligentis mit entsprechender Marktexpertise nach potenziellen Käufern. Doch das wird immer schwerer. »Die ausgeprägte Nachfolgelücke wird dazu führen, dass das Unterfangen einer Nachfolge selbst bei aktivem Engagement oftmals scheitern wird«, erklärt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Um dem Unternehmer hier weitestgehend entgegen zu kommen, wird das Honorar der intelligentis in der Regel erst nach erfolgreicher Transaktion und dann erfolgsabhängig fällig. »Wir haben daher – ebenso wie der verkaufswillige Unternehmer – ein großes Interesse daran, einen Käufer für einen angemessenen Preis zu finden«, betont Ehnert.

 


 

Was muss ich beim Verkauf meiner Firma beachten?

Wenn Sie Ihre Firma verkaufen wollen, gibt es einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten. In diesem Blogpost werden wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie den besten Preis für Ihr Unternehmen erzielen und mögliche Probleme vermeiden können.

Zunächst sollten Sie sich überlegen, warum Sie Ihre Firma verkaufen wollen. Haben Sie andere berufliche oder persönliche Ziele, die Sie verfolgen möchten? Sind Sie mit der Entwicklung Ihres Unternehmens unzufrieden? Oder wollen Sie einfach nur den Gewinn aus Ihrem Verkauf genießen? Ihre Motivation kann einen Einfluss auf den Zeitpunkt, die Art und die Bedingungen des Verkaufs haben.

Als nächstes sollten Sie eine realistische Bewertung Ihres Unternehmens vornehmen. Dazu können Sie verschiedene Methoden anwenden, wie zum Beispiel den Multiplikator-Ansatz, den Discounted-Cashflow-Ansatz oder den Ertragswert-Ansatz. Dabei sollten Sie sowohl die finanziellen als auch die nicht-finanziellen Aspekte Ihres Unternehmens berücksichtigen, wie zum Beispiel die Kundenbindung, die Marktposition, das Wachstumspotenzial oder das Know-how Ihrer Mitarbeiter. Eine professionelle Unternehmensberatung kann Ihnen dabei helfen, eine objektive und fundierte Bewertung zu erstellen.

Danach sollten Sie einen geeigneten Käufer für Ihre Firma finden. Dies kann je nach Branche, Größe und Art Ihres Unternehmens unterschiedlich sein. Mögliche Käufer sind zum Beispiel Ihre Konkurrenten, Ihre Lieferanten, Ihre Kunden oder andere Investoren. Um einen Käufer zu finden, können Sie verschiedene Kanäle nutzen, wie zum Beispiel Ihr persönliches Netzwerk, Fachzeitschriften, Online-Plattformen oder Makler. Dabei sollten Sie darauf achten, dass der Käufer nicht nur den höchsten Preis bietet, sondern auch zu Ihrer Firmenphilosophie passt und die Zukunft Ihres Unternehmens sichert.

Schließlich sollten Sie einen fairen und rechtssicheren Vertrag mit dem Käufer aushandeln. Dazu gehören unter anderem der Kaufpreis, die Zahlungsmodalitäten, die Gewährleistungen, die Haftungsbeschränkungen und die Übergangsregelungen. Um Ihre Interessen zu schützen und mögliche Streitigkeiten zu vermeiden, sollten Sie sich von einem erfahrenen Rechtsanwalt beraten lassen. Außerdem sollten Sie alle relevanten Dokumente und Unterlagen vorbereiten und dem Käufer zur Verfügung stellen.

Wie Sie sehen, ist der Verkauf einer kleinen Firma ein komplexer und langwieriger Prozess, der viel Planung und Vorbereitung erfordert. Wenn Sie jedoch diese Tipps befolgen, können Sie den Verkauf erfolgreich abschließen und einen guten Erlös erzielen.

Genki Absmeier

 

Die realistische Bewertung eines Unternehmens

Die realistische Bewertung eines Unternehmens ist eine wichtige Aufgabe für Investoren, Analysten und Manager. Es gibt verschiedene Methoden, um den Wert eines Unternehmens zu schätzen, je nach dem Zweck und der Perspektive der Bewertung. In diesem Blogbeitrag werden wir drei gängige Methoden vorstellen: den Multiplikator-Ansatz, den Discounted-Cashflow-Ansatz und den Ertragswert-Ansatz.

Der Multiplikator-Ansatz basiert auf dem Vergleich von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, dem Kurs-Umsatz-Verhältnis oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis zwischen dem zu bewertenden Unternehmen und ähnlichen Unternehmen in der Branche oder am Markt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie einfach und schnell anzuwenden ist. Der Nachteil ist, dass sie stark von der Verfügbarkeit und Qualität der Vergleichsdaten abhängt und dass sie nicht die individuellen Besonderheiten des Unternehmens berücksichtigt.

Der Discounted-Cashflow-Ansatz (DCF) basiert auf der Idee, dass der Wert eines Unternehmens gleich der Summe der abgezinsten zukünftigen Zahlungsströme ist, die das Unternehmen generieren kann. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie die Erwartungen über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens widerspiegelt und dass sie flexibel an verschiedene Szenarien angepasst werden kann. Der Nachteil ist, dass sie sehr sensibel auf die Annahmen über die Wachstumsrate, die Kapitalkosten und den Terminalwert reagiert und dass sie einen hohen Rechenaufwand erfordert.

Der Ertragswert-Ansatz basiert auf der Idee, dass der Wert eines Unternehmens gleich dem Barwert des zukünftigen Gewinns ist, den das Unternehmen erwirtschaften kann. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie die Rentabilität des Unternehmens berücksichtigt und dass sie relativ einfach zu berechnen ist. Der Nachteil ist, dass sie stark von der Wahl des Gewinnbegriffs abhängt und dass sie nicht die Investitionen und das Wachstumspotenzial des Unternehmens einbezieht.

Wie man sieht, gibt es keine eindeutige Antwort auf die Frage, wie man ein Unternehmen realistisch bewertet. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und muss je nach Situation angemessen angewendet werden. Eine gute Bewertung erfordert daher eine gründliche Analyse des Unternehmens, seiner Branche und seines Marktes sowie eine kritische Überprüfung der verwendeten Annahmen und Daten.

Genki Absmeier