Jährliche Aufstellung der am häufigsten von Nutzern verwendeten Beschreibungen. Sowohl in Deutschland als auch international wird der Spitzenreiter »Führungsqualität« im Jahr 2017 von »spezialisiert« abgelöst.
Will man in Erinnerung bleiben, sollte man sich von der Masse abheben. In Nutzerprofilen in Karrierenetzwerken liest man allerdings häufig dasselbe: alle sind erfahren, denken strategisch und sind fokussiert – oder wollen es zumindest sein. Auf Basis seiner weltweit mehr als 467 Millionen Nutzerprofile hat das Businessnetzwerk Linkedin jetzt die Top 10 der meistgenutzten Schlagwörter in Deutschland und global ermittelt. »Spezialisiert« erscheint zum ersten Mal in der Liste und löst »Führungsqualitäten« als Spitzenreiter ab.
»Es ist Jahresanfang und damit ein guter Zeitpunkt, etwas Neues zu beginnen, sei es ein neuer Job oder dass man sein berufliches Wissen mit anderen teilt und sich darüber profiliert«, so Barbara Wittmann, Direktorin für den Bereich Rekrutierungslösungen und Mitglied der Geschäftsleitung bei Linkedin Deutschland, Österreich, Schweiz. »Während dieser Wochen im Jahr werden auch die meisten Updates an Online-Profilen vorgenommen. Wer jetzt feststellt, dass der ein oder andere Begriff aus unserer Buzzword-Liste im eigenen Profil verwendet wird, muss diesen nicht gleich löschen. Allerdings sollten Mitglieder darauf achten, Belege ihrer Fähigkeiten zu hinterlegen. Dazu ist es vorteilhaft, wenn sie Zertifikate hochladen, Projekte auf ihrem Profil ergänzen und sich ihre Fähigkeiten von anderen Mitgliedern bestätigen lassen.«
Die Top 10 der überstrapaziertesten Schlagwörter in Deutschland | Die internationalen Top 10 der überstrapaziertesten Schlagwörter |
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Unterschiede in Berufsgruppen
Interessant war bei der Untersuchung auch, wie sich unterschiedliche Berufsgruppen selbst beschreiben. Demnach sehen sich Marketingfachleute überwiegend »strategisch«, während Vertriebsspezialisten sich selbst besonders viele »Führungsqualitäten« zuschreiben. Personaler hingegen sind »spezialisiert« und Studenten bezeichnen sich am liebsten als »leidenschaftlich«. Die deutschen Top 10 decken sich überwiegend mit den globalen. Bei Letzteren stehen außerdem die Attribute »herausragend« und »zertifiziert« hoch im Kurs.
Ein Online-Profil alleine ersetzt zwar noch keine Bewerbung, ist aber auf dem heutigen Arbeitsmarkt sehr wichtig und sollte ein klares Bild der eigenen Person wiedergeben. Barbara Wittmann rät Folgendes: »Die Sprache, die Sie nutzen, sagt viel über Sie aus. Oft verstecken sich Nutzer aber hinter leeren Phrasen, sei es, um das Profil simpel zu halten, oder weil man zu bescheiden mit seinen beruflichen Errungenschaften umgeht. Hier ein paar einfache Punkte: Stellen Sie sicher, dass Ihr Linkedin-Profil vollständig und auf dem aktuellsten Stand ist. Sie sollten ein Foto hinzufügen, Ihre Expertise aufführen sowie Ihren beruflichen Werdegang abbilden. Schließlich sind das die ersten Details, auf die Recruiter und Headhunter achten.«
Welche Buzzwords in England, Frankreich, Hong Kong, Indien, Schweden, der Schweiz, Singapur und den USA besonders beliebt sind, können Sie hier erfahren: https://de.linkedin.com/topic/resume/artikel/buzzwords-2017#buzzwords
Tipps, wie Sie Ihr Profil »Buzzword-frei« halten, gibt es hier: https://de.linkedin.com/topic/resume/artikel/buzzwords-2017
Wie jedes Jahr, wenn Linkedin die Buzzwords aus den Profilen seiner weltweit mehr als 467 Millionen Nutzer veröffentlicht, kommt eine rege Diskussion in Gang: Wie kann ich mich in Karrierenetzwerken positionieren?
Gefragt bei Personalentscheidern: Persönlichkeit statt Phrasen
Neues Jahr, neue Vorsätze: Der Jahresanfang markiert für viele die Zeit, die berufliche Laufbahn kritisch zu durchleuchten und sich neue Ziele zu setzen. Wer sich 2017 im Job verändern möchte, sollte gleichzeitig auch sein Online-Profil überprüfen. Wichtig vorweg: Ein Online-Profil ersetzt nicht das Anschreiben und den Lebenslauf. Allerdings nutzen Personalentscheider Karrierenetzwerke, um über die offizielle Bewerbung hinaus mehr über den Kandidaten und seine Persönlichkeit zu erfahren.
Was ist also zu tun, um aus der Masse herauszustechen und dem Personaler mit seiner Selbstdarstellung ein Aha-Erlebnis zu bescheren? HR-Experten lieben es konkret. Das bedeutet nicht, dass ein Buzzword wie spezialisiert überhaupt nicht im Profil auftauchen darf. Das Spezialgebiet oder auch Expertenwissen (auf Platz 5) sollte aber anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert werden. Der Vertriebsspezialist erwähnt idealerweise seine spezifische Berufserfahrung, seine erworbenen Branchenkontakte, seine erzielten Erfolge und die überdurchschnittliche Quotenerfüllung – anstatt lediglich auf langjährige Erfahrung zu verweisen. Je konkreter die Beispiele, desto besser!
Vorsicht vor »Führungsqualitäten«, wer sie nicht belegen kann
Auch wer sich mit Führungsqualitäten schmückt, kommt nicht umhin, genau zu erklären, warum er sich für einen Top-Angestellten hält: Was genau macht sie oder ihn so besonders visionär, motivierend, verantwortungsbereit, werteorientiert – eben führungsstark? Wer hier nicht mit Erfahrung und Beispielen überzeugen kann, sollte lieber die Finger von diesem Begriff lassen. Die Bereitschaft, Verantwortung für ein Projekt übernehmen zu wollen oder ein Team zu führen, darf aber kommuniziert werden.
Strategisch hält sich auch 2017 hartnäckig in der Top 3 der populären Buzzwords. Ob und wie jemand tatsächlich mit dem nötigen Weitblick denkt und agiert, lässt sich besser anhand eines konkreten Fallbeispiels belegen. Wer keines vorweisen kann, sollte Eigenschaften wie analytisches Denken, Zielorientierung und Visualisierungsvermögen hervorheben.
Auf Platz 4 landet das Buzzword fokussiert – ein weiterer Top 10-Neuzugang 2017, der bei Recruitern demnach bald genervte Reaktionen auslösen dürfte. Geeignete Synonyme sind: konzentriert, ergebnisorientiert, systematisch und zielgerichtet.
Weitere Langzeit-Worthülsen komplettieren die aktuelle Top 10: erfahren, leidenschaftlich, innovativ, kreativ und verantwortungsvoll – allesamt Attribute, die sich jeder HR-Experte von einem Bewerber durchaus wünscht, aber nicht mehr lesen möchte. Aufhorchen lassen auch hier konkrete Arbeitsbeispiele, möglichst individuell in Worte gefasst.
Fazit: Offensichtliche Floskeln und platte Phrasen hinterlassen bei HR-Experten einen negativen Beigeschmack. Um mit seinem Online-Profil nachhaltig Eindruck zu hinterlassen und echtes Interesse zu wecken, braucht es eine ähnlich individuelle Herangehensweise, wie sie auch für das Anschreiben und den Lebenslauf nötig ist. Die Zeit dafür zu investieren, lohnt sich in jedem Fall – schließlich geht es um den Traumjob.
Andere Länder, andere Buzzwords
Linkedin hat als globales Karrierenetzwerk natürlich auch andere Länder unter die Lupe genommen. Auffällig: Schweizer, Franzosen und Briten stellen – genau wie Deutsche – mit spezialisiert momentan ihr Können in den Vordergrund, während Kandidaten in Singapur und in den USA vorrangig auf Führungsqualitäten setzen. Auch das Buzzword zertifiziert taucht lediglich in den USA und in Asiens boomendem Tigerstaat auf, für Europäer scheint es hingegen weniger bedeutend zu sein.
Textquelle: https://de.linkedin.com/topic/resume/artikel/buzzwords-2017
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