An die Menschen denken: Ergonomie als Teil moderner Unternehmenskultur

Foto: Ergotron

Innovative Unternehmen wissen, dass ein gesundes Arbeitsumfeld für ihre Mitarbeiter sich maßgeblich auf die Geschäftsergebnisse auswirkt. Arbeitsplätze, die speziell darauf ausgelegt sind, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu unterstützen, schaffen ein optimales Umfeld für Erfolg, da sie es den Beschäftigten erlauben, ihre Effizienz, Kreativität und Innovationskraft zu steigern.

 

Vorbild Apple: Ergonomische Steh-Sitz-Arbeitsplätze für 12.000 Mitarbeiter

Die Bereitstellung einer ergonomischen Arbeitsumgebung für Mitarbeiter ist Teil der Apple-Tradition. Bereits mit der Einführung der Apple Watch im Jahr 2015 wurden die Beschäftigten zu gesundem Verhalten animiert: Mittels Alarmfunktion erinnert die Armbanduhr ihren Träger tagsüber einmal pro Stunde, aufzustehen und sich zu bewegen. Nun gab CEO Tim Cook bekannt, dass jeder der 12.000 Mitarbeiter in der hochmodernen Geschäftszentrale in Cupertino bald einen Steh-Sitz-Schreibtisch erhalten werde. Mit dieser Maßnahme sollen zwei Dinge erreicht werden: Zum einen leistet dies einen Beitrag zur Gesundheit der Belegschaft, zum anderen werden dadurch Spitzenkräfte gewonnen und gehalten.

Von der Büroausstattung bis zur Verpflegung am Arbeitsplatz, Apple schafft eine Atmosphäre, die Mitarbeiter dazu anregt, auf ihre Gesundheit zu achten. Wer viel arbeitet, muss die Möglichkeit haben, weniger Zeit im Sitzen zu verbringen, ohne Abstriche bei der Produktivität. Steh-Sitz-Arbeitsplätze sind eine der einfachsten Methoden, körperliche Aktivität mit geringer Intensität in den Arbeitstag zu integrieren und dabei Muskelverspannungen vorzubeugen sowie Durchblutung, Kalorienverbrauch und Insulineffizienz zu unterstützen.

 

Mehr Leistungsfähigkeit durch mehr Bewegung am Arbeitsplatz

Den Stoffwechsel kann man sich wie einen Akku vorstellen, der bei Bewegung aufgeladen wird und bei Inaktivität Energie verbraucht. Wer täglich acht Stunden im Büro sitzt, hat nach der Arbeit weniger Kraft für Freizeitaktivitäten übrig. Die Umgestaltung des Arbeitsplatzes, um mehr Bewegung zu ermöglichen, sorgt dafür, dass die »Stoffwechsel-Batterien« von Mitarbeitern im Laufe des Tages stetig aufgeladen werden. Indem weniger Tätigkeiten im Sitzen ausgeführt werden, da die Angestellten zwischen sitzender und stehender Haltung wechseln können, werden neue, gesündere Gewohnheiten eingeübt und das Risiko physischer Erkrankungen wie Belastungsschäden der Muskeln, Gelenke, Sehnen und Nerven (Repetitive-Strain-Injury-Syndrom) gesenkt. Rückenbedingte Krankschreibungen machen laut Techniker Krankenkasse in Deutschland mehr als 40 Millionen Fehltage pro Jahr aus, deshalb ist ein gesunder Arbeitsplatz auch ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.

Steh-Sitz-Arbeitsplätze und ergonomische Möbel steigern zudem nicht nur die Produktivität, sondern beeinflussen auch die Konzentration, Motivation und Bindung an das Unternehmen positiv. Hoch motivierte und engagierte Beschäftigte sind ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen jeder Größe. Die Förderung von mehr Bewegung am Arbeitsplatz durch entsprechende Bürogestaltung wirkt sich somit sowohl positiv auf die Mitarbeiter als auch auf das Unternehmen als Ganzes aus.

Betsey Banker, Wellness Market Manager bei Ergotron

 

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Steh-Sitz-Arbeitsplätze sind eine der einfachsten Methoden, körperliche Aktivität in den Arbeitstag zu integrieren, dabei Muskelverspannungen vorzubeugen und Durchblutung, Kalorienverbrauch und Insulineffizienz zu unterstützen.


 

Risiko Sitzkrankheit: Arbeitgeber müssen Gesundheit am Arbeitsplatz fördern

Studie zeigt: 81 % der deutschen Arbeitnehmer sitzen mindestens 6 Stunden am Tag und 75 % legen Pausen wegen belastender Symptome durch die sitzende Tätigkeit ein.

Illustration: Absmeier, Hassan

Arbeitgeber sind zu mehr Achtsamkeit bei Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter und bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes aufgerufen. Denn die Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag des internationalen Technikmöbel-Herstellers Ergotron unter 1000 Angestellten allein in Deutschland führt zu folgenden Ergebnissen: 81 % der deutschen Arbeitnehmer verbringen Dreiviertel ihres Arbeitstags sitzend und dies mindestens sechs Stunden täglich. Dabei macht weit über die Hälfte (58 %) zwei bis fünf Pausen am Tag, weitere 17 % noch häufiger, um sich von Symptomen wie Unruhe, Erschöpfung, Schmerzen und Benommenheit zu erholen, die durch die überwiegend sitzende Tätigkeit verursacht wird.

Was ist die Sitzkrankheit?

Die Umfrage-Ergebnisse des Ergotron JustStand-Index, der in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA erstellt wurde, bieten Einblick in Haltungen und Einstellungen zur sitzenden Tätigkeit im Büro und möglichen gesundheitlichen Risiken wie der Sitzkrankheit. Der von Wissenschaftlern geprägte Begriff beschreibt eine Reihe schädlicher Auswirkungen aufgrund körperlicher Inaktivität auf den Stoffwechsel, die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und vorzeitigem Tod in Verbindung gebracht werden. Im besten Fall wird langes Sitzen mit Muskel-Skelett-Erkrankungen und chronischen Rückenschmerzen in Verbindung gebracht, im schlimmsten Fall mit einem erhöhten Sterberisiko.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist »unzureichende körperliche Aktivität (…) einer der größten Risikofaktoren für die Sterblichkeit weltweit und nimmt in vielen Ländern zu. Dies erhöht die Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten und hat weltweit Folgen für die Bevölkerungsgesundheit. Das Sterberisiko von Personen, die sich nicht genug bewegen, ist um 20 bis 30 % höher als das ausreichend aktiver Personen. (…) Die Abnahme körperlicher Aktivitäten ist teilweise durch fehlende Bewegung in der Freizeit sowie durch übermäßiges Sitzen in der Arbeit und zu Hause bedingt.«

 

Wichtige Ergebnisse des JustStand-Index für Deutschland

  • 85 % der befragten deutschen Angestellten waren der Ansicht, dass es eine Verbindung zwischen übermäßigem Sitzen und früher Sterblichkeit gibt.
  • 48 % der Befragten befürchteten durch die Sitzkrankheit gefährdet zu sein.
  • 58 % der Befragten gaben an, dass sie zwei bis fünf Pausen am Tag machten, um sich von Symptomen wie Unruhe, Erschöpfung, Schmerzen und Benommenheit zu erholen, die mit sitzender Arbeit in Zusammenhang gebracht werden. Mehr als 17 % der Befragten legten noch mehr Pausen pro Tag ein.
  • 94 % wären bereit, weniger Stunden pro Tag zu sitzen, wenn dies ihre Lebenserwartung oder Lebensqualität erhöhen würde.
  • Auf die Frage, welche Opfer sie bringen würden, um »bei der Arbeit weniger zu sitzen«, gaben fast 15 % an, dass sie einen ganzen Urlaubstag opfern würden. Weitere 15 % würden auf Zugang zu Social Media verzichten.
  • 52 % der Befragten gaben an, nicht zu wissen, was die Sitzkrankheit ist, und weniger als ein Viertel von ihnen betrachteten sich als gefährdet, obwohl sie angaben, mindestens 75 % ihres Arbeitstags sitzend zu verbringen.

 

»Die Krankheitskosten für Mitarbeiter betragen inzwischen 10–15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.«

 

»Die Krankheitskosten für Mitarbeiter betragen inzwischen 10–15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung, und diese Zahl wird weiter steigen, wenn Arbeitgeber weiterhin Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz als ›Zusatz‹ betrachten. Stattdessen sollten Unternehmen diese Ziele in ihrer Grundstruktur verankern«, so Pete Segar, CEO von Ergotron. »Die aktuelle Studie zeigt, dass zwar das Wissen um die zahlreichen gesundheitlichen Probleme weit verbreitet ist, die durch langes Sitzen bei der Arbeit entstehen können, aber viele Arbeitskräfte in Deutschland, Großbritannien und Frankreich dennoch den Begriff »Sitzkrankheit« nicht kennen, obwohl sie im Durchschnitt 75 % ihres Arbeitstags sitzend verbringen. Meiner Meinung nach liegt dies an einer Kombination daraus, dass Arbeitgeber immer noch keine Steh-Sitz-Arbeitsplätze für ihre Mitarbeiter bereitstellen, sowie schlechtem ergonomischem Design für diejenigen, die über Steh-Sitztische verfügen. Wir bei Ergotron konzentrieren uns darauf, erschwingliche, ergonomische Steh-Sitz-Arbeitsplätze bereitzustellen, bei denen es bequem und mühelos möglich ist, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln.«

 

[1] Der Ergotron JustStand Index wurde vom unabhängigen Panelforschungsinstitut Opinion Matters vom 21. bis 28. Dezember 2016 erhoben. Die Antworten wurden aus einer Umfrage unter 1000 Deutschen ermittelt, die sich als Angestellte in Vollzeit bezeichneten. Alle Teilnehmer waren mindestens 18 Jahre alt und lebten in Deutschland.
Wichtige Index-Ergebnisse für die deutschen Teilnehmer:
  • 52 % kennen den Begriff »Sitzkrankheit«.
  • 48 % gehen davon aus, dass sie von der Sitzkrankheit gefährdet sein könnten.
  • 85 % sind der Ansicht, dass übermäßiges Sitzen zu einem vorzeitigen Tod führen kann.
Dies ist die erste Ergotron Umfrage auf dem europäischen Markt zur Wahrnehmung langen Sitzens am Arbeitsplatz durch Büroangestellte. Der erste Index wurde 2013 in den USA erstellt, dabei befragte man 1000 Vollzeitbeschäftigte in den USA dazu. 2015 wurde dies in einer zweiten Befragung wiederholt. Diese Ergebnisse finden Sie unter Juststand.org/Sindex.
Weitere Informationen dazu, wie man sitzend verbrachte Zeit reduzieren kann, finden Sie auf der Themenwebsite www.juststand.org, über die Sie auch mehr über die Produkte und Services von Ergotron erfahren können.

 

 


Gesundheit: Deutschland geht die Puste aus

Ein neuer Negativrekord lässt das Erreichen des Richtwertes für gesundes Leben deutschlandweit erstmals unter die Zehn-Prozent-Marke rutschen. Der Anteil der befragten Personen, die bewusst auf Bewegung, Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie auf einen gesunden Umgang mit Stress achten, sinkt im Vergleich zum DKV-Report 2016 erneut. Waren es 2010 zur Erstauflage des DKV-Reports noch 14 Prozent, die den Benchmark für ein gesundes Leben erreichten, schaffen es dieses Jahr nur noch ganze neun Prozent. Auch in diesem Jahr führte die GfK Nürnberg pro Bundesland wieder mindestens 200 Interviews zum Thema Gesundheitsverhalten für den DKV Report »Wie gesund lebt Deutschland?«. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln.

 

Die Hamburger und Sachsen sind in diesem Jahr Spitzenreiter in puncto gesunder Lebensstil. Zwölf Prozent der Befragten erreichen hier alle Benchmarks in den Bereichen körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden. Das Schlusslicht bildet Hessen mit einem Anteil von knapp sieben Prozent.

 

Sachsen-Anhalt ist in Bewegung

»Im Bereich der körperlichen Aktivität klafft eine erhebliche Lücke zwischen dem führenden und dem am schlechtesten platzierten Bundesland«, hebt Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und wissenschaftlicher Leiter des DKV-Reports, hervor. In Sachsen-Anhalt leben die meisten körperlich aktiven Menschen. Mehr als die Hälfte der Sachsen-Anhalter, insgesamt 53 Prozent, setzen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur körperlichen Aktivität um, wenn man die Lebensbereiche Arbeit, Transport und Freizeit betrachtet. Am wenigsten bewegen sich die Hessen mit nur 37 Prozent – eine Differenz von 16 Prozentpunkten zum Spitzenreiter.

»Deutschland geht die Puste aus«, kommentiert Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, die Ergebnisse. »Seit der Erstauflage des Reports 2010 bewegen sich die Deutschen immer weniger – dabei ist körperliche Aktivität von zentraler Bedeutung für unser Wohlbefinden. Das gilt für alle Altersgruppen und fängt schon im Kindesalter an.«

 

Die Deutschen bleiben sitzen – und die Berliner am längsten

7,5 Stunden täglich sitzen die Deutschen im Durchschnitt. Im Vergleich zum DKV-Report 2016 liegt der Median mit 450 Minuten in diesem Jahr um eine halbe Stunde höher und ist damit wieder auf dem Niveau von 2012. Im Bundesländervergleich verbringen die Berliner die meiste Zeit auf ihren »vier Buchstaben«: Sie sitzen ganze 518 Minuten, das entspricht 8,6 Stunden. Anderthalb Stunden weniger, nur sieben Stunden und zehn Minuten, verbringen die Sachsen-Anhalter (426 Minuten) an einem ganz normalen Werktag im Sitzen und liegen damit im Bundesvergleich vorn.

»Als privater Krankenversicherer sehen wir mangelnde Bewegung als eine der Hauptursachen für Herz- und Kreislauferkrankungen«, so Muth. »Bewegung ist dabei keine Frage des Alters, sondern des Tuns.«

 

Sachsen setzen auf ausgewogen und vitaminreich

Auf gesunde und ausgewogene Ernährung legen vor allem die Menschen in vielen ostdeutschen Bundesländern Wert. Vorbildlich sind insbesondere die Sachsen: 59 Prozent der Befragten geben an, Wert auf vitaminreiche, ausgewogene und gesunde Lebensmittel zu legen. Demgegenüber steht für nur 44 Prozent der Befragten in Nordrhein-Westfalen ein ausgewogener Speiseplan ganz vorn auf der Agenda. Sie bilden damit das Schlusslicht in dieser Kategorie.

 

Viel blauer Dunst an der Ostseeküste

Rauchen ist out – so scheint es: Bundesweit sind fast vier Fünftel aller Menschen Nichtraucher. Die meisten davon leben in Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg, wo 82 Prozent der Menschen dem Glimmstängel die kalte Schulter zeigen. Am meisten gequalmt wird an der deutschen Ostseeküste: In Mecklenburg-Vorpommern greifen 28 Prozent zur Zigarette.

 

Mäßiger Alkoholkonsum: Weinregionen sind Spitze und Schlusslicht zugleich

Die Hessen heben am häufigsten das Glas, am wenigsten Alkohol wird in Rheinland-Pfalz und im Saarland getrunken. Trinken, aber mäßig. Das ist das Motto vor allem in Rheinland-Pfalz und dem Saarland: Hier gehen 86 Prozent der Menschen sehr bewusst mit dem Thema Alkohol um. Etwas häufiger greifen die Menschen in Hessen zum Alkohol. Hier erreichen nur 76 Prozent den Richtwert für mäßigen Alkoholkonsum.

 

Stressresistente Baden-Württemberger

»Auch ein gesunder Umgang mit Stress ist enorm wichtig«, unterstreicht Froböse. »Knapp die Hälfte aller Befragten (43 Prozent) schafft es laut den Ergebnissen aber nicht, ihren Stress ausreichend zu kompensieren.« Am besten können das die Menschen in Baden-Württemberg. Hier erreichen 62 Prozent den Benchmark zum gesunden Umgang mit Stress. Den höchsten Stresslevel haben Personen aus Sachsen-Anhalt, Hessen und Brandenburg: Nur jeder zweite Bewohner gibt hier an, den Stress gut kompensieren zu können.

 

Regenerationslücke schließen

Insgesamt nimmt das Regenerationsgefühl der Deutschen zum Ende der Woche ab. Die Ergebnisse am Anfang beziehungsweise am Ende der Woche weisen eine Regenerationslücke von 15 Prozentpunkten auf, die sich unmittelbar auf Leistungskraft und Konzentration auswirkt. In der Ruhe liegt offenbar die Kraft, wenn es darum geht, sich von den täglichen Stressbelastungen zu regenerieren: Neben Schlaf liegen vor allem Ausgleichssport und Freizeitaktivitäten ganz vorn in der Gunst der Befragten.

 

[1] DKV-Report »Wie gesund lebt Deutschland?« 2018, 44 Seiten, PDF-Datei zum Download: https://www.ergo.com/de/Mediathek?result=DKV-Report

 

 

Monitorpositionierung: Woran erkenne ich eine gute ergonomische Monitorhalterung?