Conversational Analytics – Mit Daten interagieren

Wie KI- und sprachbasierte Datenanalysen Unternehmen unterstützen können.

Wir sind es aus dem Alltag bereits gewohnt, Informationen schnell und unkompliziert einzuholen. Die Nutzerzahlen von Messaging-Apps haben die der sozialen Netzwerke überholt und steigen weiter. Dieser Trend hin zur Einzel- oder Gruppenkommunikation verändert nicht nur, wie sich Informationswege gestalten und Endgeräte genutzt werden. Auch die Art und Weise, wie Unternehmen Nutzerdaten analysieren wird sich durch das verstärkte Aufkommen von Messenger-Diensten voraussichtlich verändern. Komfort und Benutzerfreundlichkeit, wie wir sie von Messenger-Diensten kennen, sind daher auch zunehmend in Unternehmen und deren Datenanalyse gefordert. Sprachbasiert können Daten und Kennzahlen ganz einfach abgefragt und vom Messenger zurückgespielt werden. 

Business Intelligence und Chatbots – schnelle Antwort auf wichtige Fragen. Business Intelligence Anwender können wichtige Informationen bereits schnell und übersichtlich aus verschiedenen Datenquellen auslesen und visualisieren – eine wichtige Grundlage für die Entscheidungsfindung in vielen Unternehmen. Doch eine intuitive Interaktion mit den Analysen und Kennzahlen, wie sie Messenger-Dienste durch die starke Nutzung im privaten Umfeld bieten, fehlt in Unternehmen häufig noch. Mit Conversational Analytics, einer dialogbasierten Analyse, können auch diese Daten nun untersucht werden. Die Software kommuniziert dabei direkt mit ihrer Analyseanwendung: entweder sprachbasiert oder via schneller Tastatureingabe. Mögliche Fragen wie »Wie hat sich mein Umsatz entwickelt?«, »Welchen Einfluss hatte Anzeige XY auf diese Umsatzentwicklung?« oder »Wie hat sich der Lagerbestand entwickelt?« können dann direkt von einem Chatbot anhand der im Business-Intelligence-System hinterlegten Datenauswertungen beantwortet werden. Der Chatbot gibt jederzeit Auskunft über den aktuellen Stand der Zielerreichung und veranschaulicht somit, ob man zum aktuellen Zeitpunkt den nötigen Fortschritt in Richtung Ziel erreicht hat. Multimediale Chatbots können diese Informationen zusätzlich mit Videos oder Bildern ergänzen. Ein großer Vorteil gegenüber der mobilen Datenanalyse ist außerdem der wesentlich schnellere Datentransfer. 

Für die Analyse muss der Anwender die Daten und ihre Struktur zudem nicht im Detail kennen. Die Assistenz-Systeme können ihn mit konkreten Rückfragen und Hinweisen darin unterstützen, immer die richtigen Fragen zu stellen. Ein weiterer Vorteil: Mit Conversational Analytics können mehr Anwender ohne entsprechende Analytics-Vorkenntnisse schneller auf die Informationen zugreifen, die sie für ihre Aufgaben benötigen. Das steigert den wirtschaftlichen Nutzen der Daten zusätzlich. 

Warum Gesprächsdaten die Zukunft sind. Chatbots und Conversational Analytics gehören mittlerweile genauso zu Trendthemen wie künstliche Intelligenz oder Machine Learning. Gerade noch weit verbreitet in Online-Shops oder bei Support-Fragen, erfreuen sich die Kommunikationsroboter auch in anderen Bereichen zunehmender Beliebtheit. Um hier auch wirklich die richtigen Antworten liefern zu können, werden Chatbots häufig mit künstlicher Intelligenz kombiniert. So sind sie lernfähig und können ihre Antworten zunehmend personalisieren und dementsprechend optimieren. 

Zudem können Conversational-Analytics-Applikationen in Kombination mit künstlicher Intelligenz einen Großteil der Dateninterpretation übernehmen, indem sie Ergebnisse in eine klare und natürliche Sprache übertragen. Außerdem informiert eine Echtzeit-Datenerfassung rund um die Uhr über Fehler und ermöglicht zeitnahe Reaktionen im Unternehmen. Außerdem möglich ist die Einrichtung von Alert-Systemen, die via Push-Benachrichtigung über errreichte Ziele, extreme Anstiege oder Abfälle der Kennzahlen informieren.

Wie sprachbasierte Analysen den Umgang mit Daten verändern könnten. Gerade in der Datenanalyse kommt es noch immer vor, dass nicht alle Mitarbeiter in einem Unternehmen in der Lage sind, richtig und zielgerichtet mit den Daten zu arbeiten. Conversational Analytics schafft hier Abhilfe. Technologien wie künstliche Intelligenz verbessern die Benutzerfreundlichkeit und könnten damit auch die Nutzungsreichweite steigern. So wäre es zukünftig möglich, dass der virtuelle Assistent neben den Ergebnissen der Datenanalysen auf Zuruf auch Handlungsempfehlungen zur Optimierung der analysierten Prozesse ausspricht.

Die Anwendung von Chatbot-Systemen nimmt zu und die Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen werden vielfältiger. Um immer schneller auf alle Datenbestände zugreifen und intelligente Dialoge für die Nutzer mit ihren Daten zu ermöglichen, bietet künstliche Intelligenz viele Chancen für die Zukunft sprachbasierter Analysen.


Jens Siebertz,
stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs
Produktion und Business Intelligence
bei INFORM

 

 

Illustration: © 45pixels /shutterstock.com

 

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