Das kognitive System IBM Watson soll zukünftig IT-Sicherheitsexperten bei der Analyse und dem Monitoring von Cybergefahren unterstützen.
In Kooperation mit acht US-amerikanischen Elite-Universitäten startet IBM Security ein Pilotprojekt, um das kognitive System IBM Watson fit für die Cyberabwehr zu machen. Dafür wird Watson von rund 200 Teilnehmern intensiv trainiert. Ziel ist es, IT-Sicherheitsexperten in Unternehmen bei Analyse, Auswertung sowie Monitoring von Cybergefahren zu unterstützen. Darüber hinaus soll Watson im Fall eines Angriffs auch Empfehlungen für die jeweils passende Sicherheitsstrategie geben. Ab Herbst 2016 werden IT-Studenten der am Pilotprojekt beteiligten Universitäten damit befasst sein, große, themenbezogene Datenmengen dem kognitiven System zuzuführen und es für kommende Aufgaben zu trainieren.
Lernendes System zur Cybercrime-Bekämpfung
»Viele IT-Sicherheitsverantwortliche sind kapazitiv überfordert mit der Bewältigung der ständig steigenden Datenflut. Die Identifizierung von Sicherheitslücken wird dabei oft zur Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen«, sagt Gerd Rademann, Business Unit Executive Security Systems, IBM DACH. »Wir setzen daher auf den Einsatz von kognitiven Watson-Technologien, um Cyberkriminalität künftig noch effektiver zu bekämpfen. Das lernende System kann sehr große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten und analysieren, schnell Muster und Anomalien erkennen und in einem weiteren Schritt auch Empfehlungen für denkbare Abwehrstrategien geben.«
Der Bedarf ist da: Jüngste Studien belegen, dass Unternehmen im Durchschnitt täglich rund 200.000 Hinweise auf Sicherheitsvorfälle bekommen, die in den allermeisten Fällen zwar eher unkritisch sind, deren Bearbeitung aber etwa 21.000 Stunden pro Jahr beziehungsweise 1,3 Millionen Dollar kostet. Daher starten ab Herbst 2016 Studenten von acht renommierten US-amerikanischen Universitäten mit anerkannten Lehrstühlen für IT-Sicherheit ein Pilotprojekt mit IBM Security als Partner. Das kognitive System IBM Watson wird dazu von den etwa 200 Teilnehmern mit Wissen und Erkenntnissen rund um das Thema IT-Sicherheit gefüttert – unter anderem mit Informationen zu Malware, zu existierenden Cyberstrategien oder mit ganzen Datenbanken zur Historie von Cyberangriffen.
Neue Optionen in der Bekämpfung von Cybergefahren
In diesem »Hands-on-the-Job«-Projekt werden weltweit erstmalig Studenten der Informationstechnologie praktische Erfahrung mit kognitiver IT-Sicherheit sammeln. Die Partneruniversitäten sind: die Polytechnische Universität Kaliforniens, Pomona; die Pennsylvania State University; das Massachusetts Institute of Technology; die New York University; die UMBC; die University of New Brunswick; die University of Ottawa und die University of Waterloo.
Ziel von IBM ist es, Watson mit bis zu 15.000 Sicherheitsdokumenten pro Monat zu füllen. Dazu gehören auch die Berichte der IBM X-Force-Teams, die seit über 20 Jahren zur Cybersicherheit forschen. Diese Berichte dokumentieren das geballte Wissen der IT-Sicherheitsexperten zu über acht Millionen Spam- und Phishing-Attacken sowie zu über 100.000 dokumentierten Systemschwachstellen.
Das Pilotprojekt soll nun neue Optionen in der Bekämpfung von Cybergefahren bieten. Denn Daten bewegen sich im virtuellen Raum immer schneller von A nach B. Dies öffnet auch neue Türen für Cyberkriminelle: Die Attacken häufen sich und nehmen Ausmaße an, die ein einzelner IT-Sicherheitsverantwortlicher kaum mehr alleine kontrollieren kann. Ziel der Kooperation von Universitäten und IBM ist es daher, ihn mit kognitiven IT-Sicherheitslösungen zu unterstützen, so dass er auf aktuelle Gefahren angemessen reagieren kann.