Die massive Einführung alltäglicher Dinge, die permanent und ohne Zutun des Nutzers mit dem Internet verbunden sind, wird die Art und Weise wie wir leben, Produkte produzieren und Dienstleistungen konsumieren erheblich verändern. 2022 soll die Zahl der internetfähigen Geräte bei 29 Milliarden liegen, davon entfallen 18 Milliarden auf das Internet der Dinge (IoT). Erstaunlicherweise setzt sich weniger als die Hälfte der deutschen Unternehmen (43,5 Prozent) aktiv mit dem Thema IoT auseinander.
Dabei bietet das Internet der Dinge für alle Branchen neue Umsatz- und Geschäftschancen. Die Versicherungen etwa können eine bessere Risikobewertung sowie die individuelle Gestaltung von Versicherungs- und Anlageprodukten sowie Tarifen umsetzen. Im Onlinehandel haben ortsbezogene Anwendungen, automatisierte Bestellungen und Logistikoptimierung auf der letzten Meile Zukunfts-potenzial. Für Fertigungsunternehmen werden die Kontrolle der Maschinenzustände und die Planung von Wartungszyklen über vernetzte Sensorik zu Effizienzsteigerung, besserer Auslastung und Qualitätssteigerung führen.
Die Überwachung der Vitaldaten über Wearables in der Gesundheitsbranche wird zu einer Entlastung der stationären Infrastruktur und der Verlagerung von Aufsicht und Therapie in den ambulanten Bereich führen. Der stationäre Handel sieht in der Handhabung des Sortiments, etwa durch das Monitoring der Produkteigenschaften und dem Tracking der Kunden neue Chancen. Das Smart Home ist ohne Dinge des Internets, die für Sicherheit und Komfort sorgen, nicht denkbar. Die Aufzählung ließe sich beliebig vorsetzen.
Dennoch wird eine strategische IoT-Implementierung von Zweidrittel der Unternehmen nicht angepackt, weil sie angeblich keine konkrete Bewertung des Nutzens vornehmen können oder wollen. Weiter werden das Fehlen technischer Standards und geeigneter Plattformen zur Datenintegration, Kosten für die zusätzliche Infrastruktur sowie Bedenken bei Datenschutz und Datensicherheit als die Herausforderungen in IoT-Projekten genannt.
Alles richtig. Gerade im Bereich der Cyberangriffe über nahezu ungeschützte Dinge des Internets werden wir noch einige Überraschungen erleben. Hier müssen die Anbieter beim »Security by Design« gewaltig nachlegen. Dem Internet der Dinge und dessen transformatorischer Kraft wird sich trotzdem niemand entziehen können. Es ist besser, sich rechtzeitig – trotz aller Bedenken – damit zu beschäftigen.
Herzlichst, Ihr Albert Absmeier
Chefredakteur
Das Internet der Dinge geht weit über Technologie hinaus – Die »Digitale Revolution«
Vernetzte Fahrzeuge und das Internet der Dinge treiben die digitale Modernisierung voran
Nach Angriff auf Amazon, Netflix, Paypal, Twitter: Firmen fürchten Internet der Dinge
Internet of Things – Smarte Wertschöpfung mit dem Internet der Dinge
Das Internet der Dinge wird zunehmend für DDoS-Attacken genutzt
Internet der Dinge: Vernetzte Maschinen entscheidend für den Unternehmenserfolg