Studie: Deutsche Unternehmen setzen zwar APIs für den Erfolg in der Application Economy ein, aber nur wenige maximieren deren Vorteile.
Nur 22 Prozent der deutschen Organisationen setzen APIs bestmöglich ein.
Eine weltweite Studie [1] zeigt, dass der Einsatz von Application Programming Interfaces (APIs) in deutschen Unternehmen mittlerweile Standard ist und maßgeblich zum Erfolg in der Application Economy beiträgt. Allerdings sind deutsche Organisationen im europäischen Vergleich das Schlusslicht, wenn es darum geht, von APIs zu profitieren.
Die weltweite Studie »APIs and the Digital Enterprise: From Operational Efficiency to Digital Disruption« wurde vom internationalen Analystenhaus Freeform Dynamics im Auftrag von CA Technologies durchgeführt. Die Studie befragte 1.442 IT- und Business-Führungskräfte, darunter 506 in Europa. Zu den europäischen Teilnehmern gehören Unternehmen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, der Schweiz und Spanien.
»APIs sind essenzielle Bausteine für den Erfolg in der Application Economy. Sie liefern die Fähigkeiten, um Systeme zu verknüpfen und diese Integration auch abzusichern. Damit verbessern sie die Kundenerfahrung und ermöglichen Unternehmen, von neuen digitalen Chancen zu profitieren. Einfach APIs zu haben reicht aber natürlich nicht aus – ähnlich wie andere Softwarekomponenten müssen sie entsprechend entwickelt, verwaltet, kontrolliert und gesichert werden. Werden sie dies nicht, können Probleme auftauchen, wie wir beispielsweise vor Kurzem bei den Sicherheitsproblemen im Connected-Car-Umfeld oder der Snapchat-Lücke vor zwei Jahren gesehen haben«, erklärt Rahim Bhatia, General Manager, Developer Products, CA Technologies.
Deutsche Unternehmen haben zu einem großen Teil bereits APIs implementiert, mit denen sie in der Lage sind, über Apps und Anwendungen auf Daten und Services innerhalb des Netzwerks zuzugreifen – und zwar auch über das Internet. Knapp 84 Prozent der deutschen Organisationen nutzen APIs, um beispielsweise Web-Applikationen zu entwickeln – dies ist die höchste Prozentzahl in Europa. Circa 82 Prozent setzen sie dazu ein, um Back-Office-Anwendungen zu integrieren, während 74 Prozent Services von Drittanbietern einbauen. Die Realisierung von neuen / besseren Kundenerfahrungen (90 Prozent), die Prüfung neuer Geschäftsmolle (88 Prozent) sowie eine höhere digitale Reichweite (86 Prozent) gehören zu den heutigen wie künftigen Treibern für API-Aktivitäten. All diese Elemente tragen zum Erfolg in der Application Economy bei.
Trotz des weitreichenden Einsatzes und der hohen Relevanz des Einsatzes von APIs für das Business gaben nur wenige Unternehmen an, dass sie einige Schlüsselvoraussetzungen für den Erfolg von APIs erfüllt haben. Nur 21 Prozent der deutschen Organisationen haben beispielsweise das Senior-Management entsprechend gebrieft und Budgets allokiert. Auf der Entwicklerseite sieht es kaum besser aus: Eine deutliche Minderheit (24 Prozent) der Befragten verfügt über genügend Entwickler im API-Bereich. Und weniger als ein Drittel (31 Prozent) hat die richtigen Partner beziehungsweise Berater, um das entsprechende Know-how aufzubauen beziehungsweise einzukaufen.
Deutsche Unternehmen sind das europäische Schlusslicht
Die Ansicht, dass es Zeit braucht, um API-Herausforderungen zu lösen, wird durch die Ergebnisse des API Capability Index bestätigt. Der Index wurde auf Basis eines Querschnitts der 920 befragten IT-Entscheider erstellt.
Studienteilnehmer wurden befragt, ob deren Unternehmen über zehn Kernfähigkeiten für den erfolgreichen Einsatz von APIs aus vier Kategorien verfügten: Lifecycle Support, Sicherheit, eine Run-Time-Umgebung sowie ein operationales Management. Auf Basis der Antworten wurden numerische Werte vergeben, bewertet und schließlich in drei Gruppen kategorisiert – je nachdem, wie gut die Firmen APIs bereits unterstützen können: »Fortschrittlich« (Advanced), »Basis« (Basic) und »Eingeschränkt« (Limited).
Zur Kategorie der fortschrittlichen Anwender gehören in Deutschland nur 22 Prozent der Befragten – dies ist die niedrigste Prozentzahl in ganz Europa. Zum Vergleich: In Großbritannien gehören 41 Prozent dieser Gruppe an und in den Vereinigten Staaten 50 Prozent. 43 Prozent der deutschen Organisationen verfügen über eingeschränkte Fähigkeiten und 34 Prozent über Basis-Support.
Im Hinblick auf die pan-europäischen Ergebnisse gibt es eine starke Übereinstimmung zwischen der Fähigkeit, APIs bestmöglich zu nutzen, und den Vorteilen, die durch API-Investitionen erzielt wurden. So erzielen die fortschrittlichsten Anwender zwei- bis dreimal so hohe Vorteile wie die Befragten mit einem Ergebnis von »Eingeschränkt«.
So konnten beispielsweise 63 Prozent der europäischen Unternehmen mit einer »fortschrittlichen« API-Nutzung eine verbesserte Kundenerfahrung bieten. Im Vergleich dazu waren nur 23 Prozent der User mit einer »eingeschränkten« API-Adoption dazu in der Lage. 62 Prozent der »fortschrittlichen« User haben darüber hinaus eine schnellere Auslieferung von Apps gesehen, die zusätzlichen Umsatz generieren – im Vergleich zu 25 Prozent der »eingeschränkten« Nutzer. Ein enorm wichtiges Erfolgskriterium in der Application Economy ist auch, die digitale Reichweite zu vergrößern. Hier liegen die Zahlen deutlich auseinander: Knapp dreimal so viele »moderne« User profitieren von diesem Vorteil verglichen mit den »eingeschränkten« Anwendern (57 Prozent versus 21 Prozent).
Europäische Unternehmen mit modernen API-Fähigkeiten erreichen zudem eine höhere Sicherheit. Die Studie zeigt, dass 74 Prozent der Organisationen mit »modernen« API-Fähigkeiten auch API-Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben, um gegen »Man-in-the-Middle«-Attacken geschützt zu sein. Diese Angriffe fangen legitime Transaktionen ab. Nur 21 Prozent der Anwender mit beschränkten Funktionen haben solche Maßnahmen implementiert.
»Als Anbieter im API-Management-Segment unterstützt CA Organisationen dabei, den Einsatznutzen von APIs zu maximieren. Wir liefern ihnen eine sichere, entwicklerfreundliche Umgebung, dank der sie die heutigen umfangreichen Mobile- und IoT-Initiativen adressieren können«, so Bhatia weiter.