Die Angst der ITler vor KI

Unternehmen arbeiten mit Hochdruck am praktischen Einsatz von generativer KI. Nur wenige beschäftigen sich damit, wie sich diese Entwicklung auf die Mitarbeitenden auswirken wird. Diese schwanken zwischen Optimismus und Sorge. So fürchtet etwa jeder vierte deutsche IT-Mitarbeitende den Arbeitsplatzverlust durch KI.

Ivanti hat die Ergebnisse seiner Studie »Getting Employees on Board for the AI Revolution« veröffentlicht [1]. Die Studie zeigt, dass Unternehmen die Einführung von KI vorantreiben, Arbeitnehmende aber noch skeptisch sind, was die Potenziale von KI betrifft. Allerdings: Nur wenn Mitarbeitende und Unternehmen auf einer Linie sind, entfaltet KI ihre Möglichkeiten.

Die zentralen Ergebnisse im Überblick:

  • 61 % der deutschen IT-Mitarbeitenden sind der Überzeugung, dass generative KI eher den Arbeitgebern nützt. Bei den Büroangestellten liegt dieser Wert bei 49 %. Anders der weltweite Durchschnitt: Hier sind es eher die Büroangestellten, die den Vorteil auf Unternehmensseite sehen.
  • 42 % der IT-Mitarbeiter hierzulande sind sehr besorgt, dass sie in den nächsten fünf Jahren von generativen KI-Tools ersetzt werden (weltweiter Durchschnitt: 36 %), nur 15 % sind es bei den Büroangestellten.
  • Führungskräfte geben an, dass die wichtigsten Vorteile von KI im Unternehmen die Automatisierung alltäglicher Aufgaben (77 %) und eine höhere Mitarbeiterproduktivität (63 %) sind.
  • Weniger als ein Viertel (21 %) der Büroangestellten glaubt jedoch, dass KI die Produktivität stark verbessern wird.
  • 42 % der deutschen Büroangestellten stehen KI positiv gegenüber, jedoch fühlen sich nur 9 % befähigt, sie zu nutzen.

Zwischen Unternehmenslenkern und IT-Mitarbeitenden herrscht Uneinigkeit, wie KI dem Unternehmen nützen wird. Die Unternehmensleitung ist deutlich optimistischer, was das Potenzial von KI angeht. Die Tech-Profis dagegen sind weniger begeistert: Sie sind eher besorgt, dass KI ihnen ihre Arbeitsplätze streitig macht oder den Unternehmensgewinn auf Kosten ihres Stresslevels steigern wird.

 

 

»Obwohl Unternehmen mit Hochdruck an Anwendungsfällen für KI arbeiten, sind ihre Mitarbeitenden uneins darüber, was dies für ihre berufliche Stellung bedeutet«, sagt Dr. Srinivas Mukkamala, Chief Product Officer bei Ivanti. »Unternehmen können es sich nicht leisten, dieses Thema außer Acht zu lassen. Dabei reicht es nicht aus, alle Vorteile von KI darzulegen. Führungskräfte müssen ihre KI-Strategie klar kommunizieren und deutlich machen, wie sich diese auf die Zukunft der Mitarbeitererfahrung, die Produktivität und die Karriereentwicklung auswirkt. Ohne die Unterstützung der Mitarbeitenden und ohne menschliche Kontrolle über generative KI werden Unternehmen die Vorteile eventuell nur verzögert nutzen können.«

Da die IT-Teams die konkrete Umsetzung von KI- und Automatisierungsprojekten übernehmen, müssen sie auch aktiv einbezogen werden, wenn es um die Entwicklung einer KI-Strategie für das Unternehmen geht. Insbesondere dann, wenn diese sich auf den IT-Betrieb und die IT-Sicherheit auswirkt. Die Studie skizziert, wie Unternehmen generative KI nutzen und dabei die IT-Abteilung in die Definition ihrer KI-Strategie einbinden können.

 

 

Mukkamala fährt fort: »Alle Unternehmen müssen die Sicherheit der Daten und die Einhaltung der Datenschutzbedingungen gewährleisten, wenn sie Daten sammeln und in KI-Systeme einspeisen. Der Schutz dieser Daten vor Missbrauch, Bedrohungsakteuren oder böswilligen Absichten ist ein elementares Thema und nicht verhandelbar. Bei den Rahmenbedingungen für KI-Modelle gilt es, Leitlinien so zu setzen, dass sie Verzerrungen vermeiden und keine Vorurteile replizieren – bei der KI als Ganzem, den Daten, den Modellen und Algorithmen. Unsere Studienergebnisse zeigen, dass die meisten Nutzer und Mitarbeiter KI skeptisch gegenüberstehen. Daher ist es wichtig, dass wir KI-Systeme sicher und widerstandsfähig gestalten und so weltweit Vertrauen schaffen.«

 

[1] Diese Studie basiert auf zwei Befragungen, die Ivanti in der ersten Jahreshälfte 2023 durchgeführt hat, »Elevating the Future of Everywhere Work« und »New Imperatives for Digital Employee Experience«. Insgesamt wurden 16.200 Führungskräfte, IT-Experten und Angestellte befragt.
https://www.ivanti.com/de/lp/solutions/assets/s1/2023-dex-report-ai-revolution