Die Einhaltung von Meilensteinen und die Termintreue verdoppeln – Agiles Projektmanagement für innovative Batterielösungen

Farasis Energy ist einer der weltweit führenden Entwickler und Hersteller von Batterielösungen für die E-Mobilität. Dabei setzt die in Deutschland ansässige Farasis Energy Europe mit Sitz in Frickenhausen bei Stuttgart auf agiles Projektmanagement mit Jira, einem Tool für die kollaborative Zusammenarbeit. Realisiert wurde die Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Produktentwicklung effektiv digital zu managen, in Zusammenarbeit mit dem Atlassian Solution Partner generativ.

Die Elektromobilität boomt – nicht zuletzt deshalb, weil die Batterien, das Kernstück der E-Mobilität, immer leistungsfähiger werden. Batterien von Farasis Energy zählen mit einer Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern, einer Energiedichte von bis zu 330 Wh/kg und einer Schnellladezeit von unter 15 Minuten weltweit zu den führenden Lösungen für die E-Mobilität. Farasis Energy produziert Batteriemodule in der Türkei in Zusammenarbeit mit dem Joint Venture Partner Siro und beliefert namhafte Kunden aus dem Automotive und Non-Automotive-Bereich.

Dynamische Anforderungen erfordern dynamische Prozesse. In Europa entwickelt das Unternehmen Batteriemodule, Batteriepacks und Batterie-Management-Systeme. Darüber hinaus unterstützt Farasis Energy Europe Kunden bei der Konzeption und der optimalen Integration der Produkte in ihre Fahrzeuge. Eine der Herausforderungen stellt dabei das dynamische Projektumfeld dar, in dem sich die Rahmenbedingungen kontinuierlich weiterentwickeln. Seien es Kundenanforderungen, die sich im laufenden Prozess ändern, Umstellungen bei Standardkomponenten, die Anpassungen am Batteriedesign erfordern oder nicht verfügbare Bauteile, die Nacharbeiten in der Prototypenphase erfordern.

 

In Europa entwickelt Farasis Energy Europe mit Sitz in Frickenhausen bei Stuttgart Batteriemodule, Batteriepacks und Batterie-Management-Systeme und unterstützt Automobilhersteller darüber hinaus bei der optimalen Integration dieser Produkte in ihre Fahrzeugmodelle sowie bei der Konzeptarbeit.

 

Effektives digitales Management. Um angesichts dieser Herausforderungen neue Batterielösungen für Kunden noch effizienter und schneller entwickeln zu können, setzt Farasis Energy Europe auf agiles Projektmanagement – und auf Jira, eine Plattform von Atlassian für kollaboratives Arbeiten. Diese Softwarelösung ermöglicht es Unternehmen, ihre Projekte im Bereich Produktentwicklung digital effektiv und effizient zu managen. Mit Agile-Boards, Backlogs, Roadmaps, Berichten, Integrationen und Add-ons unterstützt Jira alle agilen Methoden – sei es Scrum, Kanban oder eigene Vorgehensweisen.

Bereits vor vier Jahren hatten Mitarbeitende bei Farasis Energy Europe begonnen, mit Jira zu arbeiten. 2022 entschied das Unternehmen, die Plattform systematisch für das Management sämtlicher Projekte im Bereich Produktentwicklung zu nutzen und alle daran beteiligten Mitarbeitenden in die Nutzung einzubinden. Bei der Einführung von Jira erhielt der Batteriespezialist Unterstützung durch das Zürcher Unternehmen generativ. Dieses berät Technologie-Unternehmen als Solution Partner in der Digitalisierung der Produktentwicklung und übersetzt – basierend auf den Tools von Atlassian – Organisationsstrukturen und Prozesse in passende Architekturen.

Bedarfsanalyse legte den Grundstein. In der ersten Phase ermittelte generativ in mehreren Workshops mit einer kleinen Gruppe von Farasis-Mitarbeitenden die Anforderungen an das Projektmanagement-Tool und wertete bereits im Unternehmen vorhandene Jira-Projekte aus. Ein von generativ erstelltes Konzept zeigte, wie die Planung und Umsetzung von Projekten in Jira auf der Basis der Projektmanagementmethode Scrum aussehen könnte. »Unsere Stärke ist es, für Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen. Wir streben für unsere Kunden eine vollständig integrierte und skalierte Umgebung an, die sich intuitiv bedienen lässt, in der Prozesse End-to-End reflektiert sind und die bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen an das Produkt unterstützt«, sagt Jan Stähle, Managing Partner der generativ GmbH.

 

 

Die Produkte werden in Jira mit sogenannten Sprints – einer Reihe von Iterationen mit einer festen Länge – entwickelt. Im Mittelpunkt der Sprintplanung steht das Backlog, eine Übersicht aller Aufgaben. Die Meilensteine des Projekts werden vom Projektleiter, dem sogenannten »Product Owner« bei Scrum, auf kleine Arbeitspakete heruntergebrochen und im Backlog als Aufgaben hinterlegt und prio­risiert. Bei der zweiwöchent­lichen Sprint­planung erstellen die Projektleitenden gemeinsam mit dem Teamverantwortlichen der Entwicklerteams ein sogenanntes Sprint-Backlog. Dazu überführen sie Aufgaben aus dem allgemeinen Backlog in das Sprint-Backlog, schätzen den benötigten Zeitaufwand und weisen die Aufgaben den Teammitgliedern zu. Visuell sichtbar gemacht werden die Aufgaben des aktuellen Sprints im sogenannten Scrum-Board, das in Jira individuell an den spezifischen Workflow des Teams angepasst werden kann. Hier sehen alle Beteiligten, welche Aufgaben in der aktuellen Woche anstehen, erledigen diese selbstständig und passen je nach Bearbeitungsstand den Status der Aufgaben im Scrum-Board an. So ist für alle jederzeit ersichtlich, welche Aufgaben noch nicht begonnen wurden, welche bereits in Bearbeitung und welche schon erledigt sind. Am Ende jedes Sprints steht die sogenannte Sprint-Retrospektive. Die in Jira integrierten Berichte sorgen dabei dafür, dass die Retrospektiven datenorientiert sind und die Bereiche hervorgehoben werden, die in zukünftigen Sprints optimiert werden sollten.

Klare Prioritäten. Durch die Aufteilung eines Projekts auf kleine Arbeitspakete und die Priorisierung der Aufgaben in zweiwöchentlichen Sprints lässt sich die Projektplanung sehr schnell anpassen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Der Fortschritt der Arbeiten ist auf einen Blick sichtbar und die Mitarbeitenden wissen jederzeit, was zu tun ist: »Früher mussten unsere Expertinnen und Experten in der Entwicklung auf dem Weg von einem Projekt-Meilenstein zum nächsten ihre Arbeit selbst definieren und ­priorisieren«, berichtet André Gronke, Head of Overseas Product Development bei Farasis Energy Europe. »Das war selten effizient, gerade wenn an mehreren Projekten gearbeitet wurde oder neue Projektmitarbeitende anfingen. Durch das Herunterbrechen auf kleinere Arbeitspakete und die zweiwöchentliche Sprintplanung in Jira funktioniert das deutlich besser. Dank der Maßnahmen zur Prozessoptimierung, die in der Sprint-Retrospektive gemeinsam besprochen werden und als Aufgaben in Jira angelegt werden, treten ungeplante Arbeiten signifikant seltener auf. Außerdem können unsere Teamverantwortlichen schnell erkennen, ob Mitarbeitende Unterstützung benötigen – wenn beispielsweise eine Aufgabe mehr Zeit beansprucht als in Jira geschätzt.«

 

 

Das System koordiniert. Auch bei der Ressourcenplanung leistet Jira wertvolle Unterstützung. »Ein großes Problem, das ich immer wieder in Unternehmen sehe, ist die unzureichende Priorisierung«, so Gronke. »Ein Mitarbeiter kann nicht 30 Stunden pro Woche an Projekt A und 30 Stunden pro Woche an ­Projekt B arbeiten. Zudem wird ungeplanter Zusatzaufwand durch Anfragen von Kunden, Lieferanten oder anderer Mitarbeitenden bei vielen Unternehmen nur unzureichend berücksichtigt. Die Koordination zählt zu den unproduktiven Tätigkeiten und sollte deshalb nicht von Experten geleistet werden.« Bei Farasis wird die Bearbeitung solcher Anfragen als Aufgabe im System erfasst. Neue Arbeiten für den aktuellen Sprint lässt das System nur zu, wenn dafür andere Tätigkeiten verschoben oder neue Ressourcen hinzugefügt werden. »Dadurch lässt sich die Auslastung der Mitarbeitenden anhand objektiver Daten bewerten, nämlich den vorhandenen unfertigen Aufgaben im System und der Kapazität des Teams«, erklärt Gronke. Dabei gehe es nicht um Mikromanagement oder Überwachung, sondern um eine effektive und innovative Arbeitsgestaltung der Fachleute. Dass die Mitarbeitenden den Fortschritt des Sprints direkt verfolgen können, steigere zudem die Motivation im Team.

Innovative Methoden zur Zielerreichung. »Jira ist für uns das optimale Tool, um agile Projekte zu planen und nachzuverfolgen«, sagt Gronke. Mit der Unterstützung von generativ konnte Farasis Energy Europe die Software individuell an den Workflow anpassen. Dazu Stähle: »Wir freuen uns, innovative Unternehmen wie Farasis Energy Europe mit einer Lösung in Jira zu unterstützen. Beide Seiten haben im Laufe des Projekts von der Expertise des anderen profitiert. So konnten wir unsere Lösung kontinuierlich optimieren und den Kundenanforderungen anpassen«.

Vom neuen agilen Projektmanagement mit Jira profitieren sowohl die Mitarbeitenden als auch die Kunden: Neue Aufgaben können schnell an die richtigen Teammitglieder gegeben werden, was die Reaktionszeit verkürzt. »Unser Ziel«, fasst Gronke zusammen, »besteht darin, nicht nur innovative Produkte zu entwickeln, sondern dabei auch Methoden zu nutzen, mit denen wir flexibel, zuverlässig, effektiv und schnell sind. Auf diese Weise konnten wir die Einhaltung von Meilensteinen und die Termintreue verdoppeln – sehr zur Zufriedenheit unserer Kunden.«

 


Bilder: © Farasis Energy/Arne Hartenburg; RnD photog raphy GmbH;
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