Die Top-Tech-Trends für 2024 für den Mittelstand

Illustration Absmeier foto freepik

Mittelstand im Wandel: Chancen und Herausforderungen für KMU in den nächsten 12 Monaten.

 

Nicht nur die Integration von KI in den Alltag der Verbraucher nimmt rasant an Fahrt auf, auch für den wirtschaftlichen Erfolg mittelständischer Unternehmen wird die Digitalisierung in den kommenden zwölf Monaten zu einem noch wichtigeren Schlüsselfaktor. OMMAX, die Strategieberatung für nachhaltige digitale Innovation, hat acht transformative Technologietrends identifiziert, die das Potenzial haben, die operative Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsposition mittelständischer Unternehmen im kommenden Jahr 2024 maßgeblich zu prägen.

  • Trend 1: Verschmelzung von KI und New Work erfordert Kulturwandel

KI wird den Arbeitsalltag in mittelständischen Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Investitionen in gezielte digitale Kompetenzentwicklung, wie z.B. Prompt Engineering, werden angesichts des Fachkräftemangels noch wichtiger. Da KI die Automatisierung vorantreibt und Arbeitsrollen verändert, müssen sich KMU auf einen Kulturwandel vorbereiten, der Mitarbeiter dazu motiviert, KI als unterstützendes Werkzeug zu akzeptieren. Gleichzeitig müssen Führungskräfte ihren Stil an ein stärker KI-geprägtes Arbeitsumfeld anpassen, um Teams zu leiten, die vermehrt KI-Tools nutzen. In den nächsten 12 Monaten werden mittelständische Unternehmen daher proaktiv rechtliche und ethische Fragen des KI-Einsatzes auf allen Ebenen angehen, um Transparenz, Datenschutz und Fairness zu gewährleisten.

  • Trend 2: Datenbasierte Echtzeittransparenz treibt digitale Geschäftsmodelle voran

Die Integration von generativer KI und IoT in Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse beschleunigt die digitale Weiterentwicklung von KMU-Geschäftsmodellen. Dies geschieht durch die kontinuierliche Verbesserung prädiktiver Echtzeitanalysen, die operative Exzellenz steigern sowie die Kosteneffizienz erhöhen und so Produktivitätssteigerungen von bis zu 40 Prozent ermöglichen. Die Automatisierung von Prozessen, Content-Erstellung und -Bewertung und fortschrittliche Bildtechnologien werden KMUs vor allem in den Bereichen Datenanalyse und Kundenbetreuung voranbringen. KMU können dadurch eine neue strategische Agilität erlangen, die ihnen wichtige Wettbewerbsvorteile verschafft. Dazu müssen sie jedoch sicherstellen, dass der Mangel an KI-Expertise, sowohl in technischer als auch in geschäftlicher Hinsicht, nicht zu einem begrenzenden Faktor wird. Partnerschaften, Förderungen und Investitionen in cloudbasierte KI-Lösungen sollten daher ebenfalls in Betracht gezogen werden.

  • Trend 3: Cloud-Edge-Duo beschleunigt IoT-Einsatz

Ein ganzheitlicher Ansatz, der Synergien zwischen Cloud und Edge Computing nutzt, ermöglicht Unternehmen, ihren Geschäftswert mit IoT zu verbessern. Echtzeitanalysen fördern Business Agility und Time-to-Market, so dass sich F&E-Zyklen beschleunigen und Unternehmen Produkte schneller entwickeln und einführen können. Zudem senken Edge-Anwendungen die Kosten für Datenübertragung und Energie und ermöglichen gleichzeitig durch Datenmonetarisierung und verbesserte Produktqualität ein Umsatzwachstum sowie gesteigerte Kundenbindung.

  • Trend 4: Verbesserte Engineering-Effizienz wird zum Innovationstreiber

KI-Tools und Automatisierungsstrategien werden den Engineering-Prozess über KI-gestütztes Engineering revolutionieren. Dies wird zu einer verbesserten Softwarequalität, einer gesteigerten Testeffizienz und zu beschleunigten Release-Zyklen führen. KI erleichtert die Codeüberprüfung und Fehlererkennung, unterstützt das Wachstum von Low- und No-Code-Plattformen und automatisiert die Dokumentation, um eine zuverlässige Softwarequalität sicherzustellen. Das Hauptziel besteht darin, die knappen Ressourcen im Engineering möglichst effizient zu nutzen, indem routinemäßige Aufgaben durch KI automatisiert werden.

  • Trend 5: AR-/VR-Technologien läuten neue Ära der Kundenbindung ein

Immersive Technologien wie AR und VR transformieren das Kundenerlebnis: Sie steigern das Engagement und das Markenbewusstsein und führen zu innovativen Geschäftsstrategien. Diese Technologien fördern die Kundenbindung und ermöglichen ein einprägsames Storytelling, das die Markenwiedererkennung erhöht. Zudem unterstützen sie die Entscheidungsfindung durch Datenvisualisierung in Echtzeit, die komplexe Prozesse durch simulierte Umgebungen und risikofreie Testszenarien vereinfacht. Virtuelle Trainings optimieren das Onboarding von Mitarbeitern und AR-gestützte Wartungs- und Betriebsprozesse erhöhen die Effizienz und minimieren Fehler.

  • Trend 6: Effizientere Lieferkettenprozesse erhöhen Kundenzufriedenheit

In der aktuellen globalen Wirtschaftslage, geprägt von Inflation, volatilen Volkswirtschaften und steigenden Energiekosten, ist die Resilienz der Lieferketten von entscheidender Bedeutung. Die Bewältigung dieser Komplexität stellt eine große Herausforderung dar und erfordert strategische Planung sowie eine umfassende Technologie- und Datenstrategie. Der Einsatz von KI- und IoT-Technologie spielt hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie die Effizienz in der Lieferkette steigert, Prozesse optimiert, Kosten senkt und die Kundenzufriedenheit durch personalisierte Angebote und schnellere Lieferungen verbessert.

  • Trend 7: Zero-Trust-Ansätze verstärken Cybersicherheit

Robuste Sicherheitsprotokolle und Resilienzstrategien sind entscheidend, um das Vertrauen der Kunden zu stärken und Geschäftsrisiken in einer digitalisierten Welt zu minimieren. Unternehmen sollten auf Zero-Trust-Architekturen, Cyberresilienz und schnelle Reaktionsfähigkeit bei Cybervorfällen setzen. Zugriffsbeschränkungen mit minimalen Rechten und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sind dabei von zentraler Bedeutung. Netzwerksegmentierung und Echtzeitanalysen helfen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren, während Transparenz und Compliance das Kundenvertrauen weiter stärken.

  • Trend 8: Neue Technologien unterstützen Net-Zero und ESG-Ziele

Nachhaltige Technologien unterstützen eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und sichern so langfristige Wettbewerbsvorteile. Über eine ESG-konforme Technologie- und Datenstrategie als wesentlicher Enabler für Klimaneutralität wird ESG damit nach der Digitalisierung zum integralen Bestandteil der Unternehmenstransformation – weniger unter regulativen Gesichtspunkten, sondern zunehmend im Sinne der Steigerung des Unternehmenswertes. So ist z. B. das Management und das Reporting von ESG-Daten (etwa gemäß CSRD), besonders im Bereich der Scope-3-Emissionen, für das Erreichen von Net-Zero-Zielen entscheidend. Die Einkaufsabteilungen werden in Zukunft zusätzliche strategische Aufgaben übernehmen, insbesondere durch das Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette. Die Integration von Kreislauftechnologien kann zudem die Reputation und das Wertversprechen eines Unternehmens verbessern.

 


 

Was sind die digitalen Top-Trends im Mittelstand für das Jahr 2024?

 

Die digitale Transformation ist für den Mittelstand eine große Herausforderung, aber auch eine Chance, sich im Wettbewerb zu behaupten und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Doch welche digitalen Trends werden im Jahr 2024 besonders relevant sein? Hier sind einige Prognosen, die auf aktuellen Entwicklungen und Studien basieren.

 

  • Künstliche Intelligenz (KI): KI wird immer mehr zu einem integralen Bestandteil von Geschäftsprozessen, Produkten und Dienstleistungen. Der Mittelstand kann von KI profitieren, indem er sie für die Optimierung von Produktion, Logistik, Marketing, Vertrieb oder Kundenservice einsetzt. KI kann auch helfen, neue Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen, Innovationen zu fördern und personalisierte Angebote zu schaffen. Laut einer Studie des Bitkom werden 2024 rund 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen KI nutzen oder planen, dies zu tun.
  • Cloud Computing: Cloud Computing ermöglicht den Mittelstand, flexibel und kosteneffizient auf IT-Ressourcen zuzugreifen, die je nach Bedarf skaliert werden können. Cloud Computing bietet auch die Möglichkeit, Daten und Anwendungen über verschiedene Geräte und Standorte hinweg zu synchronisieren und zu teilen. Damit können mittelständische Unternehmen ihre Zusammenarbeit verbessern, ihre Prozesse digitalisieren und ihre Kundenbindung erhöhen. Laut einer Studie des Bitkom werden 2024 rund 80 Prozent der mittelständischen Unternehmen Cloud Computing nutzen oder planen, dies zu tun.
  • Internet der Dinge (IoT): IoT bezeichnet die Vernetzung von physischen Objekten mit dem Internet, die Daten erfassen, verarbeiten und übertragen können. IoT eröffnet dem Mittelstand neue Möglichkeiten, seine Produkte und Dienstleistungen zu verbessern, zu überwachen und zu steuern. IoT kann auch dazu beitragen, die Effizienz und Qualität von Prozessen zu erhöhen, Ressourcen zu sparen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Laut einer Studie des Bitkom werden 2024 rund 70 Prozent der mittelständischen Unternehmen IoT nutzen oder planen, dies zu tun.
  • Blockchain: Blockchain ist eine Technologie, die es ermöglicht, Transaktionen und Daten dezentral, transparent und fälschungssicher zu speichern und zu verifizieren. Blockchain kann dem Mittelstand helfen, seine Geschäftsbeziehungen zu vereinfachen, seine Sicherheit zu erhöhen und seine Kosten zu senken. Blockchain kann auch neue Anwendungsfelder in Bereichen wie Finanzen, Logistik, Energie oder Gesundheit schaffen. Laut einer Studie des Bitkom werden 2024 rund 30 Prozent der mittelständischen Unternehmen Blockchain nutzen oder planen, dies zu tun.
  • Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR): AR und VR sind Technologien, die es ermöglichen, virtuelle Elemente in die reale Umgebung einzublenden oder eine komplett virtuelle Umgebung zu erschaffen. AR und VR können dem Mittelstand Vorteile in Bereichen wie Ausbildung, Wartung, Design oder Marketing bieten. AR und VR können auch das Kundenerlebnis verbessern und neue Formen der Interaktion ermöglichen. Laut einer Studie des Bitkom werden 2024 rund 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen AR oder VR nutzen oder planen, dies zu tun.

 

Diese digitalen Trends sind nur einige Beispiele dafür, wie der Mittelstand sich im Jahr 2024 weiterentwickeln kann. Natürlich erfordern diese Trends auch eine entsprechende Anpassung der Strategie, der Organisation und der Kompetenzen. Der Mittelstand sollte daher die digitale Transformation als einen kontinuierlichen Prozess verstehen und sich aktiv daran beteiligen.

Genki Absmeier