Diese Tech-Innovationen definieren den E-Commerce neu 

Illustration: Absmeier, Quince Creative

Seitdem in den 90er Jahren die ersten Onlineshops an den Start gingen, hat der E-Commerce sich ständig weiterentwickelt. Auch die letzten Jahre bilden dabei keine Ausnahme. Neue Technologien machen das Online-Shopping komfortabler, schneller und sicherer für den Kunden. Sie helfen aber auch den Anbietern dabei, Kosten einzusparen und so ihre Gewinne zu erhöhen. Bei den folgenden Technologien hat es in den letzten Jahren Durchbrüche gegeben. Sie dürften in Zukunft beim Online-Shopping zum Standard werden – oder sie sind es schon.

Chatbots

In Ladengeschäften können sich die Kunden jederzeit mit ihren Fragen an das Personal wenden. Das war lange Zeit die große Schwäche des E-Commerce im Wettbewerb mit dem stationären Handel. Wenn Kunden eine Frage hatten, mussten sie stundenlang auf eine Antwort per E-Mail warten, oder sie hingen entnervt in der Warteschleife, bis ein Mitarbeiter Zeit für sie hatte. Mittlerweile ist die künstliche Intelligenz weit genug entwickelt, um die meisten Fragen der Kunden automatisch zu beantworten. Die Software erledigt diese Aufgabe ungleich günstiger als echte Mitarbeiter. Und außerdem wird ihr nicht langweilig, wenn sie dieselbe Anleitung zum tausendsten Mal geben muss. Dadurch erweisen sich KI-Chatbots als echter Vorteil für Onlineshops. Im Hintergrund gibt es in der Regel dennoch geschulte Mitarbeiter, die übernehmen, wenn der Chatbot nicht mehr weiter weiß.

Zahlungsanbieter

Egal wie ausgeklügelt das Sicherheitssystem einer Webseite auch sein mag, viele Onlineshopper überkommt ein mulmiges Gefühl, wenn sie ihre Kontodaten und andere Zahlungsinformationen in ein Web-Formular eingeben sollen. Digitale Zahlungsdienste nehmen ihnen diese Sorge ab. Eine Branche, die dieses Potential voll ausschöpft, ist der iGaming-Sektor. Casinos mit Zimpler oder Trustly sind mittlerweile weit verbreitet. Der Nutzer muss seine Zahlungsdaten nur einmal eingeben, nämlich dann, wenn er ein Konto beim Zahlungsdienst anlegt. Der ist auf seinen guten Ruf angewiesen und scheut daher keinen Aufwand, um die Sicherheit der Daten zu garantieren. Dann kann der Kunde einfach mit diesem Zahlungsdienst bei mehreren Plattformen bezahlen, ohne seine Daten erneut preiszugeben.

Lagerverwaltung

Eine effiziente Lagerverwaltung ist für den Onlinehandel so etwas wie der Heilige Gral. Denn die Nachfrage im Internet kann von einem Tag auf den nächsten stark schwanken. Wenn ein Produkt nicht in ausreichender Menge auf Lager ist, verliert der Händler schnell große Beträge, im schlimmsten Fall wechseln seine Kunden zur Konkurrenz. Überbestände sind ebenso schädlich für das Geschäft, denn sie nehmen teuren Lagerplatz ein und müssen im schlimmsten Fall zu Schleuderpreisen abverkauft werden. Auch auf diesem Gebiet hat die künstliche Intelligenz große Fortschritte gemacht. Sie ist aus der Lieferkettenverwaltung nicht mehr wegzudenken und sorgt für erhebliche Effizienzgewinne.

Augmented Reality

Diese Technologie ist vor allem für die Modebranche von Bedeutung. Denn seit es den E-Commerce gibt, sind Rücksendungen dort ein riesiges Problem. Bis zu 50 % aller bestellten Kleidungsstücke gehen zurück an den Absender, nachdem die Käufer sie zuhause anprobiert haben. Das verursacht enorme Kosten. Außerdem ist der Aufwand für Rücksendungen auch für die Kunden ein Grund, im stationären Handel einzukaufen. Die Lösung für dieses Problem heißt Augmented Reality. Auf diese Weise können die Kunden sich schon während des Einkaufs ein Bild davon machen, wie eine Hose, ein Top oder eine Sonnenbrille an ihnen aussieht. Untersuchungen zeigen, dass Augmented Reality die Retourenquote deutlich reduziert.