SMART Standards: Digitale Normen sparen Zeit und Geld

  • Zweites Whitepaper zu SMART Standards in IDiS fertiggestellt.
  • Anwendungsfälle sollen zeigen, welche Anforderungen digitale Normen (SMARTS Standards) erfüllen müssen.
  • Internationale Organisationen greifen deutsche Initiative auf.

Quelle: (c) DIN, DKE

DIN und DKE sind bei der Entwicklung der digitalen Norm ein großes Stück vorangekommen. Die gemeinsame Netzwerkgruppe IDiS (Initiative Digitale Standards) hat jetzt elf Fälle beschrieben, die exemplarisch sind für die Anwendung von Normen, um daraus abzuleiten, welche Anforderungen digitale Normen erfüllen müssen. Die IDiS-Expertinnen und Experten stellen ihre Ergebnisse in einem neuen Whitepaper zur Hannover Messe vor.

Besonders erfreulich ist, dass die Idee einer nationalen Stakeholdergruppe zu SMART Standards (IDiS) auch international großen Anklang findet. So befassen sich die internationale Normungsorganisation ISO und das Pendant für die Elektrotechnik IEC jetzt noch intensiver mit SMART Standards. »Wir haben nationale Anwendungsfälle gesammelt und unsere europäischen und internationalen Partner sind unserem Beispiel gefolgt. IDiS zeigt, wie eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Normungsorganisationen und Normanwendern gelingen kann. Denn wir brauchen ein gemeinsames Verständnis von SMART Standards«, sagt Christoph Winterhalter, Vorstandsvorsitzender von DIN.

 

Maschinen sollen Normen automatisch auslesen können

Normen gibt es heute nur in Dokumentenform, sei es auf Papier, als PDF oder in Onlineviewern (HTML). Während die Industrie sich zunehmend automatisiert, müssen diese immer noch weitgehend von Menschen eingespielt und überprüft werden. In einer digitalen Welt müssen auch Normen und Standards digital bereit gestellt werden, damit sie etwa automatisch von Maschinen oder anderen Systemen (zum Beispiel CAD) ausgelesen und angewendet werden können. Das wäre ein deutlicher Zeitvorteil mit einer erheblichen Kostenersparnis und Qualitätsverbesserung für die Industrie.

 

Nutzerinnen und Nutzer stehen dieses Mal im Mittelpunkt

Nachdem IDiS sich im ersten Schritt damit befasst hat, wie Norminhalte künftig aufbereitet werden müssen, so dass sie die maschinelle Verarbeitung und Nutzung direkt unterstützen, stehen beim zweiten Whitepaper die Nutzerinnen und Nutzer von Normen im Mittelpunkt. Mehr als 100 Erfahrungen von Anwendenden weltweit wurden zusammengetragen, dokumentiert und ausgewertet. Herausgekommen sind elf grundlegende Anwendungsfälle. »Das neue Whitepaper kann den verschiedenen Gruppen jetzt dazu dienen, ihre Ziele, Bedürfnisse und Aufgaben besser und abgestimmter zu erfassen. Die Zukunft der Norm liegt in ihrer digitalen Anwendbarkeit. Denken Sie beispielsweise an die All Electric Society, wo verschiedene Sektoren digital miteinander vernetzt werden müssen. SMART Standards können dafür sorgen, dass diese Vernetzung nicht nur normativ geregelt, sondern vor allem digital unterstützt erfolgen kann«, sagt Michael Teigeler, Geschäftsführer der DKE.

Jetzt wird ein Plan erstellt, was konkret in der nächsten Zeit passieren muss. Teigeler und Winterhalter sind sich einig, dass sich das gesamte SMART Standards System Jahr für Jahr weiterentwickeln und konkretisieren wird. Es werden neue Anforderungen hinzukommen, die sich aus fortschreitender Digitalisierung und neuen Anwendungsszenarien ergeben.

 

https://www.dke.de/resource/blob/2183980/ba1a74b5eb04fa680e0b4ce2cbb4c999/idis-whitepaper-2-de—download-data.pdf

 

 

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