Einbußen bei Zufriedenheit im Job

Illustration: Absmeier

Arbeitgeber sind stärker denn je gefordert, auf die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmenden zu reagieren, um die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu wahren.

 

Die Zufriedenheit am Arbeitsplatz hat sich im Laufe der Corona-Pandemie verändert. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Robert Half, einem Anbieter von Talentlösungen, sind derzeit nur 53 Prozent der befragten Arbeitnehmenden zufrieden mit ihrer Arbeit. Im Jahr 2019 lag der Wert noch bei 65 Prozent [1].

 

»Die Ursachen für die sinkende Zufriedenheit sind vielfältig. Viele Arbeitnehmende haben in der Pandemie ihre Prioritäten überdacht«, sagt Marlene Pöhlmann, Managing Director bei Robert Half. »Arbeitgeber sind nun gefordert, auf die individuellen Bedürfnisse und Veränderungen ihrer Arbeitnehmenden einzugehen, um einer rapiden Abnahme der Zufriedenheit rechtzeitig entgegenzuwirken. Gerade Krisenzeiten bieten Unternehmen eine Chance, ihre Wertschätzung für ihre Mitarbeitenden unter Beweis zu stellen. Das kann sich beispielsweise an der Möglichkeit zeigen, im Homeoffice zu arbeiten, Mitarbeitende angemessen zu vergüten und Zusatzleistungen anzubieten, aber auch flexible Arbeitszeiten zu gewährleisten.«

 

Zusatzleistungen gewinnen an Bedeutung

Es gibt bestimmte Kriterien, die Unternehmen für die Mitarbeiterzufriedenheit nun verstärkt berücksichtigen sollten: Um bei ihrem jetzigen Arbeitgeber zu bleiben, gaben 68 Prozent der Befragten an, dass die Bezahlung im Einklang mit ihrer Arbeit stehen muss. Für jeweils 52 Prozent sind der inhaltliche Spaß an der Arbeit sowie die Stimmung unter den Kollegen wichtig. Zu je 45 Prozent sind die Aspekte flexibles Arbeiten und Work-Life-Balance wichtig. Ein Aspekt, der unter den Befragten mit 22 Prozent besonders an Bedeutung gewonnen hat, sind attraktive Zusatzleistungen, die ihnen von ihrem Arbeitgeber gewährt werden. Im Jahr 2019 lag die Bedeutung hier noch bei rund 13 Prozent.

 

Corona hat Einfluss auf die Stimmung am Arbeitsplatz

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen beiden Jahren großen Einfluss auf die Stimmung am Arbeitsplatz genommen. »Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Aufstiegschancen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten fallen mehr ins Gewicht«, ergänzt Pöhlmann. »Langfristige Karriereziele rücken zudem neben der Höhe des Gehalts in den Fokus – und die Möglichkeit für Homeoffice wird nahezu vorausgesetzt. Führungskräfte sollten sich am besten in Bewerbungs- und Feedbackgesprächen nach den jeweiligen Bedürfnissen erkundigen, um Anknüpfungspunkte zur Steigerung der Zufriedenheit zu identifizieren und attraktive Lösungsmodelle zu unterbreiten.«

 

[1] Über die Arbeitnehmer-Umfrage:
Die Studie wurde im Dezember 2021 von Appinio im Auftrag von Robert Half durchgeführt. In Deutschland wurden 750 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt.
Über die Jobwechsel-Umfrage:
Die Studie wurde im März 2019 von YouGov im Auftrag von Robert Half durchgeführt. In Deutschland wurden 1.001 Personen zwischen 25 und 50 Jahren befragt.