Elektroauto-Abonnement im Wandel – wie CEO Maximilian Wühr als Nachfolger von Max-Josef Meier bei FINN die Branche verändert

Illustration Absmeier foto freepik

100 Millionen Euro fließen in einer Serie-C-Finanzierung in das Münchener Unternehmen FINN. Dadurch erhöht sich der Marktwert des Unternehmens auf über 600 Millionen Euro und eine Zukunftsvision des Tech-Start-ups rückt in greifbare Nähe: Die strategische Kapitalbeschaffung wird vom FINN-Management, rund um CEO Maximilian Wühr, welcher das Amt im vergangenen Jahr von Max-Josef Meier übernommen hatte, dafür eingesetzt, die Beschleunigung der E-Mobilität und der Ausweitung der Flotte voranzutreiben.

 

Längst kann nicht mehr von einem Start-up die Rede sein. Die fortgeschrittene Finanzierungsrunde katapultiert FINN an eine der führenden Positionen der Branche. Was die Macher von FINN – Maximilian Wühr, Nikolai Schröder, Andreas (Wixler) Stryz, Max Beyer, Hans-Peter Ringer und Max-Josef Meier – anders gemacht haben als ihre Mitbewerber? Hinter dem Erfolgsmodell steht eine jahrelang bis aufs kleinste Detail kalkulierte Strategie. Das Ziel: Die Umstellung der Fahrzeugflotte auf 80 % Elektroantrieb bis 2028 in Deutschland und den USA.

 

Revolutionierung der Mobilität mit dem All-In Abomodell

Die Welt dreht sich schneller und schneller, bestehende Geschäftsmodelle müssen überdacht werden, um mit dem Zeitgeist mithalten zu können. Ein Markt, in dem das besonders deutlich wird, ist die Automobilbranche. Jeden Tag werden Autokäufe getätigt – und jeder davon ist mit Aufwand (sowohl an Zeit als auch an Dokumentenbeschaffung) verbunden. Die Gründer um Maximilian Wühr und Max-Josef Meier hatten eine Vision: Ähnlich wie bei einem Online-Shop, bei dem Käufe zu jedem beliebigen Zeitpunkt und flexibel getätigt werden können, sollte auch das zur Verfügung stellen eines Autos funktionieren können.

Eine monatliche Pauschalgebühr ab 499 Dollar beinhaltet eine Versicherung, Steuern, Inspektionen und eine Auswahl an Automodellen vom Kleinwagen bis zur Limousine.

Die Flexibilität durch kurze Abo-Laufzeiten und die Option zum monatlichen Fahrzeugwechsel ist auf die Zielgruppe zugeschnitten. Heute Geschäftsreise, nächsten Monat der Familienurlaub und im Herbst statt Inspektionsaufwand ein anderes Automodell? Keine Termine mehr für Reifenwechsel und im Notfall direkt ein Ersatzwagen? Bei FINN sollte das möglich sein. Die Macher selbst wissen Flexibilität in ihrem Alltag zu schätzen – und transferieren entsprechende Möglichkeiten auf den Bedarf ihrer Kundschaft.

 

Optimierung durch Datenanalyse und E-Commerce Effizienz

Unternehmen heutzutage wissen: ohne Daten geht nichts mehr. Daten bedeuten Wissen – und Skalierbarkeit. Unternehmen wie FINN nutzen diese Daten auf ganz verschiedenen Ebenen.

So werden Datenanalysen voll ausgeschöpft, um Dienstleistungen zu optimieren und die Customer Journey zu verbessern. Durch die Sammlung und Analyse von Daten über Kundenpräferenzen, Fahrzeug Nutzungsmuster und Markttrends können bedarfsgerechte Angebote erstellt werden. Big Data und fortschrittliche Analysemethoden sind auch Stellschrauben dafür, die Nachfrage nach bestimmten Fahrzeugtypen und -modellen vorherzusagen, was eine effizientere Flottenplanung und -verwaltung möglich macht.

Marktbewegungen, Abo-Prozesse, Risikoanalyse, Nachfrageanalyse und die stetige Verbesserung der Online-Plattform sind weitere Aspekte, die bei FINN durch datenbasierte Prozesse im Fokus liegen. So ist es für das Unternehmen möglich, die Zufriedenheit der Kunden zu steigern, effizienter zu operieren und schneller zu wachsen. Diese Strategie wird unter FINN-CEO und Mitgründer Maximilian Wühr, der Max-Josef Meier 2023 als CEO nachfolgte, fortgeführt.

Die FINN-Gründer Nikolai Schröder, Andreas (Wixler) Stryz und Max-Josef Meier legten ein maßgeschneidertes Abo-Modell als Geschäftsmodell zugrunde: FINN konzentriert sich auf Neuwagen, die üblicherweise mit einer Laufzeit von 12 Monaten abonniert werden. Diese Zeitspanne bedient die Lücke zwischen Kurzzeit-Mietverträgen und mehrjährigen Leasing-Angeboten.

 

Zukunftsorientierte Technologie und Automatisierung

Ein Schwerpunkt bei FINN liegt zudem auf der Entwicklung mobiler Self-Service-Funktionen. Dieser strategische Ansatz zielt darauf ab, den Kundensupport durch die Einführung intuitiver, benutzerfreundlicher Lösungen soweit wie möglich zu automatisieren. Indem Kunden die Möglichkeit erhalten, Routineaufgaben wie Fahrzeugwechsel, Anfragebearbeitung oder die Inanspruchnahme zusätzlicher Dienstleistungen eigenständig über eine mobile App zu verwalten, transformiert FINN das Kundenerlebnis erheblich. So können Ressourcen effizient für die kontinuierliche Verbesserung und Erweiterung des Serviceangebots genutzt werden.

 

Globales Wachstum und die Vision der nachhaltigen Mobilität

Bei seinem Markteintritt in den USA erfuhr FINN schnell Akzeptanz unter den Konsumenten, doch CEO Wühr gesteht, dass die Etablierung von Partnerschaften für die Fahrzeugbeschaffung mit amerikanischen Automobilherstellern langsamer voranschritt als der Erfolg, den das Unternehmen in Deutschland verzeichnete.

Trotzdem ist das Marktpotenzial für Auto-Abonnements, das auf globaler Ebene auf 100 Milliarden Dollar geschätzt wird, noch weitgehend unerschlossen.

Mit dem Wandel der Konsumentenpräferenzen und der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen, gepaart mit neuen Besitzmodellen, prognostizieren Branchenexperten, dass Auto-Abos bis zu 15 % aller Neuwagenverkäufe dieses Jahrzehnts ausmachen könnten.