Großes Beteiligungsprojekt zum Umgang mit Desinformation

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Falschinformationen im Internet sind eine Gefahr für die Demokratie, da sie das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik, den öffentlichen Diskurs und die staatlichen Institutionen untergraben können. Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland hält Desinformation im Internet für ein Problem für die liberale Demokratie. Die Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich schon seit längerem mit diesen Gefahren und startet nun ein innovatives und deutschlandweites Beteiligungsprojekt: »Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie«. Ziel ist es, mit Hilfe der Bürger Empfehlungen zum Umgang mit Desinformation zu entwickeln und diese der Politik zu übergeben.

 

Deutschland diskutiert über den Einfluss von Desinformation. Die manipulierten Informationen erwecken den Eindruck, dass es sich um echte, belegbare Nachrichten handelt. So werden gezielt Falschinformationen verbreitet. Laut einer noch unveröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung sagen 84 Prozent der Menschen in Deutschland, dass Desinformation im Internet ein großes Problem für unsere Gesellschaft ist. Mit dem Projekt »Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie« will die Bertelsmann Stiftung der Gefahr durch Desinformation aktiv etwas entgegensetzen. Denn die Verbreitung von gezielten Falschinformationen kann das Vertrauen in Politik und Medien sowie den demokratischen Meinungs- und Willensbildungsprozess untergraben.

 

Am 24. Januar 2024 startet das »Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie« – ein deutschlandweites Beteiligungsprojekt der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat, der Stiftung Mercator und der Michael Otto Foundation for Sustainability. Das Projekt wird unterstützt durch das Nachrichtenportal t-online und die Initiative #UseTheNews. Ziele des Projekts sind, Bürgern über die Gefahren von Desinformation aufzuklären und zu sensibilisieren. Adressaten der im Forum erarbeiteten Handlungsempfehlungen sind Entscheidungsträger in Bund und Ländern, aber auch weitere Stakeholder wie zum Beispiel Plattformbetreiber, Medien oder zivilgesellschaftliche Organisationen.

 

Daniela Schwarzer, Vorständin der Bertelsmann Stiftung: »Wir brauchen eine breit angelegte konstruktive Debatte über den Umgang mit Desinformation. Aufklärung und Sensibilisierung spielen eine entscheidende Rolle für die Stärkung der Resilienz unserer Demokratie.«

 

Das »Forum gegen Fakes« vereint auf innovative Weise eine breite Online-Konsultation mit einem Bürgerrat mit zufällig ausgewählten Teilnehmern. Alle Menschen in Deutschland sind aufgerufen, sich online auf www.forum-gegen-fakes.de zu beteiligen. Die erste Frage der Online-Beteiligung lautet: »Fakes und Manipulation von Informationen: Was sollten wir tun, um uns und unsere Demokratie zu schützen?« Die online eingereichten Vorschläge werden dann von einem Bürgerrat weiterentwickelt. Im September 2024 stellt das »Forum gegen Fakes« seine Ergebnisse öffentlich vor.

 

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: »Gezielte Falschinformationen verfälschen und vergiften die politische Diskussion. Unsere Maßnahmen gegen Desinformation sind deshalb Maßnahmen zum Schutz unserer Demokratie. Mir ist es wichtig, dass das Projekt ›Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie‹ Bürgerinnen und Bürger zu einer bundesweiten Debatte darüber einlädt, wie mit Desinformation umgegangen werden kann und welche Erwartungen und Empfehlungen an die Politik sie haben. Wir werden die Empfehlungen unter anderem für die Erarbeitung einer neuen Strategie der Bundesregierung zum Umgang mit Desinformation nutzen.«

 

Link zur Website und zur Beteiligungsplattform: www.forum-gegen-fakes.de

 

Informationen zur noch unveröffentlichten Studie: Für die Ende Februar erscheinende Studie der Bertelsmann Stiftung wurden vom 4. – 10. Oktober 2023 insgesamt 5.055 Personen in Deutschland und 2.018 Personen in den Vereinigten Staaten befragt. Grundgesamtheit war jeweils die Wohnbevölkerung ab 16 Jahre. Die Befragung erfolgte online. Die Stichproben wurden durch das Befragungsunternehmen Bilendi/Respondi bereitgestellt. Die Datenerhebung (Programmierung und Quotierung) erfolgte durch die Pollytix GmbH. Quotiert wurde in einem ersten Schritt nach Alter, Region, Bildungsabschluss und Geschlecht, anschließend wurde der Datensatz auf Basis der amtlichen Statistik gewichtet. Die vollständigen Umfrageergebnisse erscheinen Ende Februar.