Grüne und günstige Energie: Island kann mehr als Fußball

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Island lockt nicht nur mit ewigem Eis, Geysiren und Polarlichtern. Die Insel im Atlantik bietet den idealen Rechenzentrumsstandort mit 100 Prozent erneuerbaren Energien, günstigen Strompreisen und höchster Ausfallsicherheit.

Alles hat ein Ende: Während dieser EM spielten sich die Isländer in die Herzen der Europäer. Angefeuert von der wohl größten und liebenswertesten Fangemeinde schrieb diese Mannschaft Fußballgeschichte – nicht nur im eigenen Land. Gleichwohl Fußball-Europa mit der isländischen Niederlage gegen Frankreich auf das nordische Spektakel verzichten muss, bewiesen die Insulaner ihren immensen Siegeswillen und ihre Gabe zur Neuerfindung. Unschlagbar sind die Isländer allerdings, wenn es um den richtigen Standort für Datacenter geht. So sieht das auch der Data Centre Risk Index 2016, der Island auf Platz Eins im globalen Vergleich für Rechenzentrumsstandorte sieht. Acht Punkte, die zeigen, dass Island nicht nur Fußball kann.

Bildungs- und Technik-affin

Wie andere nordische Länder sind Isländer bekannt dafür, aufkommende Technologien schnell anzunehmen. Beispielsweise sind rund 70 Prozent der Bevölkerung auf Facebook aktiv. Nicht verwunderlich, denn Island hat weltweit die höchste Anzahl an Internetbenutzern pro Einwohner. Das Land steht daher auch in der IT an vorderster Front und wartet mit sehr gut ausgebildeten Technikern und aktuellsten Technologien auf.

Strom zu 100 Prozent grün

Im Energiesektor ist die Insel anderen Ländern bereits einen Schritt voraus: Begünstigt durch die natürlichen Gegebenheiten wird fast sämtliche Energie über Wasserkraft und Geothermie erzeugt. So kann ein Rechenzentrum dort mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden – und Unternehmen ihren CO2-Ausstoß deutlich verringern.

Günstiger Strom für die nächsten zehn Jahre

Neben regenerativem und grünem Strom ist der Strompreis ein weiterer Pluspunkt: Der Preis pro Kilowattstunde ist sehr günstig und kann für die nächsten zehn Jahre garantiert werden. Im Vergleich zu einem deutschen Standort lässt sich so bis um die Hälfte der Betriebskosten einsparen.

Höchste Verfügbarkeit

Die Leistungsdichte in modernen Rechenzentren nimmt kontinuierlich zu – Stichwort Internet der Dinge und Big Data. Das Stromnetz Islands gehört neben Norwegen und Schweden zu den sichersten Europas. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung bedeutet höchste Verfügbarkeit für das Rechenzentrum und alle darin befindlichen Daten.

Freikühlung das ganze Jahr über

Aus energetischer Sicht bietet das Thema Kühlung besonderes Sparpotenzial. Darauf entfallen laut Branchenverband Bitkom bis zu 22 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Rechenzentren. Mit Außentemperaturen zwischen fünf und 13 Grad Celsius im Durchschnitt ist Freikühlung in Island ganzjährig möglich. Dies trägt wiederum zur Senkung der Betriebskosten bei.

Zentral zwischen den großen Rechenzentrumsmärkten

Der boomende Wirtschaftsstandort liegt zentral zwischen den beiden großen Rechenzentrumsmärkten Europa und Nordamerika und kann mit einer hervorragenden Datenanbindung an beide Kontinente aufwarten. Farice, Danice und Greenland Connect heißen die Tiefseekabel, die die Insel mit dem Rest der Welt verbindet. Sie schließen mit einer Kapazität von je 28 Gigabit pro Sekunde das Rechenzentrum in Island an London beziehungsweise Amsterdam an. Dem sicheren Datenaustausch steht also nichts im Wege.

Datensicherheit wie in Deutschland

Stichwort Sicherheit: Das Land hat eine der fortschrittlichsten Digitalen Agendas – und das schon seit 2010. Durch die Zugehörigkeit zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) richtet sich Island nach den Datenschutzbestimmungen der Europäischen Union. Damit gelten in isländischen Rechenzentren die gleichen Richtlinien wie an deutschen Standorten. Kein Unterschied also, ob der Server in Regensburg oder Reykjavik steht.

Förderung durch offizielle Stellen

Das in der Krise 2008 schwer gebeutelte Land wartet in den letzten Jahren mit einem Boom sondergleichen auf. Auch die Regierung und offizielle Stellen unterstützen den Standortvorteil Island für Unternehmen und fördern Rechenzentren als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Das ermöglicht den Betreibern, ihren Kunden die Wettbewerbsvorteile des Standortes weiterzureichen. Dazu gehören neben langfristig gesicherten Strompreisen auch reduzierte Steuern, geringere Sozialabgaben sowie gute Umrechnungskurse.

»Die Isländer haben bei der EM gezeigt, was sie im Fußball drauf haben. Auch in anderen Dingen sind sie sehr gut aufgestellt: Das Land bietet 100 Prozent erneuerbare Energien, niedrige Außentemperaturen, Datensicherheit nach deutschem Recht und günstigen Strom mit höchster Verfügbarkeit – beste Bedingungen für den Betrieb eines Rechenzentrums«, sagt Christian Kallenbach, Director of Business Development für Europa bei Verne Global. »Und wenn ein eigenes Rechenzentrum keine Option ist: Colocation ermöglicht kleinen und großen Unternehmen, ihre Energiekosten deutlich zu senken und zugleich ihre CO2-Bilanz zu verbessern.«


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