Industrie 4.0

Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution – nach Dampfmaschine, Fertigung vom Band und Automatisierung zeichnet sich die zukünftige Industrie durch Vernetzung aus. Die nächste industrielle Revolution verändert nicht nur die Abläufe in Fabriken, sondern ganze Geschäftsmodelle.

Zukünftig arbeiten Maschinenkomplexe – mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Montage-Roboter, flexible Lagerroboter und die Unternehmens-IT – vernetzt auf der Basis von Daten zusammen. Dadurch können Produkte noch präziser und schneller produziert werden, weil sie vorher als digitaler Zwilling am Computer erstellt wurden. Auf diese Daten greifen die Maschinen im Werk zu – und fertigen das reale Pendant. Zusätzliche Serviceroboter werden für Überwachung, Transport und Reinigung eingesetzt.

Während für Hersteller eines Produkts früher der Auftrag endete, sobald das Produkt verkauft war und die Fabrik verlassen hatte, ist das hergestellte smarte Produkt heute auch Basis für neue Geschäftsmodelle. Dank der gewonnenen Daten aus smarten Produkten können Hersteller dem Kunden neben dem Produkt als solches auch individuelle, datenbasierte Dienstleistungen, sogenannte Smart Services, anbieten.

Immer häufiger erstellen Unternehmen eine digitale Plattform oder beteiligen sich an einer solchen. Darüber können dann die Produkte vertrieben, aber auch Kunden und Lieferanten vernetzt werden. 37 Prozent der Fertigungsunternehmen entwickeln Produkte und Dienstleistungen für Geschäftsmodelle mit nutzungsabhängiger Vergütung, Pay-per-use-Modelle. 

Durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage ist der deutschen Industrie in den vergangenen beiden Jahren ein Gesamtschaden von 43 Milliarden Euro entstanden. Sieben von zehn Industrieunternehmen sind in diesem Zeitraum Opfer entsprechender Angriffe geworden. Die Schadenssumme und die Häufigkeit der Angriffe werden durch die Vernetzung noch weiter zunehmen. Der Sicherheitsaspekt in der Industrie 4.0 kann nicht hoch genug veranschlagt werden.

Entscheidend für die Zukunft ist nicht allein, wie Unternehmen ihre Strategien und Geschäftsmodelle für Industrie 4.0 anpassen sowie den Einsatz von (Sicherheits-)Technologien vorantreiben, sondern ob sie auch in der Lage sind, ihre Mitarbeiter für die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten und den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten.

Herzlichst, Ihr Albert Absmeier
Chefredakteur

 


 

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