Industrie-Messe der Zukunft – wie digitale Formate erfolgreich sind

(c) bvik

Die Corona-Pandemie hat die Neuausrichtung der Industrie-Messen in Deutschland beschleunigt – Branchenvertreter treffen sich zunehmend im digitalen Raum. Dennoch gilt: Der persönliche Austausch am Messestand bleibt in der Industrie wichtig. Die Zukunft der Industrie-Messe in Deutschland ist daher »hybrid«. So lautet die zentrale Erkenntnis des Whitepapers »Live-Kommunikation im New Normal« – veröffentlicht vom Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik).

 

»Bei Industriemessen ist künftig das Beste aus beiden Welten gefragt – eine Kombination aus analog und digital«, sagt Kai Halter, Vorstandsvorsitzender des bvik und Marketingleiter des Ventilatorenherstellers ebm-papst. »Das zeigen die aktuellen Erfahrungen unserer Mitglieder mit neuen Messe-Formaten. Einerseits bleibt der persönliche Kontakt zum Vertrauensaufbau und längerfristige Geschäftsbeziehungen unabdingbar. Andererseits brauchen Aussteller und Messeanbieter neue digitale Kompetenzen und vor allem den Mut, Dinge auszuprobieren.«

 

Erfolgsfaktoren neuer Messeformate

Aussteller und Veranstalter müssen sich der neuen Selbstverständlichkeit digitaler Formate stellen. Digital wie analog stehen Erlebnischarakter, Emotionen und inhaltlicher Mehrwert für das Publikum im Fokus. Um Menschen heute und in Zukunft zu erreichen, braucht es Investitionen in hochwertige Inhalte, nachhaltige Konzepte und Technologien, Dienstleistung und Weiterbildung. Die Messeplanung und -durchführung wird für alle Beteiligten deutlich komplexer und aufwändiger. In der digitalen Verlängerung vor und nach der Messe liegt jedoch viel Potenzial für mehr Reichweite und die Erschließung völlig neuer – digitaler – Zielgruppen.

 

Digitale Kompetenzen größte Herausforderung

In der separaten Umfrage »bvik Trendbarometer Industriekommunikation 2022«, die aktuell vom Verband ausgewertet und am 17. Januar veröffentlicht wird, beschreiben über 270 Teilnehmende aus Industrie und B2B-Dienstleistung das Vorhandensein digitaler Skills in Marketing und Kommunikation mit großer Mehrheit als erfolgsentscheidend. Auch im Industrieumfeld erwarten Kunden ein durchgängiges, vertrauensbildendes Markenerlebnis. Dies bringt hohe und immer neue Anforderungen an die Kenntnisse in Vertrieb, Marketing und Unternehmenskommunikation mit sich.

 

Beispiel Bosch Rexroth: Outdoor- und Digitalkonferenz

Die Bosch Rexroth AG zeigte beispielsweise bei der Fachmesse »Mobile« im September 2021, was »Messe hybrid« für Unternehmen und Mitarbeiter konkret bedeutet. Bei der Outdoorveranstaltung mit angeschlossener digitaler Fachkonferenz, der »MOBILE digital«, war es das Ziel, allen Besuchern – ob live oder digital – ein gleichermaßen vollwertiges Messeerlebnis zu bieten. Reines Duplizieren oder Kürzen der Live-Produktion war dabei keine Option, denn digitale Nutzer lassen sich nur durch professionell inszenierte, fokussierte Inhalte mit persönlichem Mehrwert begeistern. »Das Investment in gezielte Mitarbeiterschulungen hat sich definitiv ausgezahlt«, bestätigt Silke Lang, Director Marketing Mobile Hydraulics von Bosch Rexroth. »Die ›Mobile‹ hat gezeigt, wie erfolgreich etablierte Fachkonferenzen auch als digitale Veranstaltungen sein können. Wir unterstützen unsere Mitglieder bei diesem Transfer mit einem Praxis-Leitfaden für digitale Events. Dieser ist Teil des neuen Whitepapers zur Zukunft der Messe.«

 

Das Whitepaper »Live-Kommunikation im New Normal« finden Sie hier: https://bvik.org/wp-content/uploads/2021/12/bvik-Whitepaper-Live-Kommunikation-im-New-Normal_Presse.pdf

Das Trendpaper »Nach dem Einbruch der Aufbruch – 6 Thesen zur Zukunft der Messe« finden Sie hier: https://bvik.org/live-kommunikation/#download-trendpaper-2022

 

 

Bundesverband Industrie Kommunikation e.V.

Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik), der Industrie-Verband für Kommunikation & Marketing, wurde 2010 gegründet und ist eine unabhängige Organisation für Marketing-Verantwortliche der Industrie und Profis der B2B-Kommunikationsbranche. Der Verband hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Industrieunternehmen und Kommunikationsdienstleistern zu fördern, zu verbessern und zu professionalisieren. Er bietet seinen Mitgliedern eine Plattform für Austausch, Wissensvermittlung und Dialog. Pressematerialien des bvik finden Sie unter https://bvik.org/presse/.

 

Bundesverband Industrie Kommunikation e.V.

Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (BVIK), der Industrie-Verband für Kommunikation & Marketing, wurde 2010 gegründet und ist eine unabhängige Organisation für Marketing-Verantwortliche der Industrie und Profis der B2B-Kommunikationsbranche. Der Verband hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Industrieunternehmen und Kommunikationsdienstleistern zu fördern, zu verbessern und zu professionalisieren. Er bietet seinen Mitgliedern eine Plattform für Austausch, Wissensvermittlung und Dialog. Pressematerialien des bvik finden Sie unter https://bvik.org/presse/.

 

 

PRAXIS-LEITFADEN

10 LEARNINGS AUS DER KRISE FÜR DIGITALE EVENTS

 

  1. Hochwertiger Content ist entscheidend, um über digitale Messen erfolgreich Leads zu generieren. Workshops, Vorträge, Whitepaper etc. müssen so interessant sein, dass Teilnehmer bereit sind, dafür ihre Kontaktdaten zu geben.
  2. Die technische Hürde für die Event-Teilnahme muss niedrig sein. Gestalten Sie daher den Anmel[1]deprozess möglichst intuitiv, fragen sie nur die nötigsten Daten ab und bieten sie Erklärvideos vor Beginn der Veranstaltung. Eine DSGVO-konforme und für User transparente Umsetzung ist dabei selbstverständlich die Voraussetzung.
  3. Auch bei digitalen Events ist der Erlebnischarakter wichtig. Mit interaktiven Elementen und Enter[1]tainment können Sie zur aktiven Teilnahme motivieren und das Interesse während der Veranstaltung aufrecht halten. Gamification-Elemente aus der Spiele-Programmierung werden zunehmend Einzug halten.
  4. Das größte Manko digitaler Events ist die fehlende Haptik und Multisensorik. Vielleicht bietet es sich an, physische Elemente einzubinden, z. B. in Form einer postalischen Einladung mit Präsentbox. Wenn es die Art Ihrer Produkte erlaubt, können sie auch Bauteile mitsenden, mit denen Teilnehmer während des Events experimentieren können.
  5. Das User-Tracking liefert wertvolle Insights für künftige Eventstrategien: Zeitpunkt und Dauer der Teilnahme, Absprungraten, genutzte Kanäle bei der Einladung, besuchte Vorträge, angesehene Exponate, Rückfragen im Chat etc. ermöglichen es, Kunden besser kennen zu lernen und Kampag[1]nen zu optimieren.
  6. Setzen Sie bei Ihrem Online-Event auf Authentizität! Zeichnen Sie Präsentationen möglichst nicht auf, sondern senden Sie live. Als Präsentatoren oder Moderatoren eignen sich am besten die eigenen Vertriebsmitarbeiter, da sie Produkte und Themen gut kennen und hohe Glaubwürdigkeit besitzen. Aber sorgen Sie dafür, dass Sie für den Fall technischer Probleme ein vorproduziertes Backup zur Hand zu haben. Sollten Sie es nutzen, ist eine transparente Kommunikation mit den Besuchern aber das A und O! Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen in Präsentationstechnik – das macht einen großen Unterschied!
  7. Digitale und hybride Events müssen im Vorfeld über alle Kanäle intensiv vermarktet werden, um die Besucher zur Teilnahme zu motivieren. Nutzen Sie dabei auch klassische Offline-Medien wie Ihr Kundenmagazin und die Einladung per Post. Ermutigen Sie Ihre Kolleg:innen, ihr persönliches Netz[1]werk über Social Media zu aktivieren.
  8. Einmal produzierte Videos und Präsentationen bieten auch nach dem Event viel Potenzial: Sie lassen sich – ob in ganzer Länge oder als kurze Snippets – für die Unternehmenskommunikation, Social Media, den Vertrieb oder HR wiederverwenden.
  9. Bevor Sie mit der Event-Planung starten, sollten Sie Ihre Ziele und das zur Verfügung stehende Budget klar definieren. Sie entscheiden darüber, welche Formate möglich und sinnvoll sind. Eine Erfolgsmessung als Abschluss schafft Akzeptanz in Vertrieb und Geschäftsführung.
  10. Um Kunden zur Teilnahme zu motivieren, ist online ein deutlich höherer Aufwand nötig als bei ana[1]logen Events. Je besser die Kundenbeziehung, desto höher die Teilnahmebereitschaft. Außendienst und Vertrieb mit einzubinden ist daher ein wichtiger Erfolgstreiber. Vermeiden Sie die Komplexitäts[1]falle und setzen Sie auf eine nachhaltige Customer Experience und fokussierten Content.